Stadtrichter und Rat von Tulln beurkunden, daß der verstorbene Bürger und Bildhauer Sebastian Girner in seinem am 18. November 1765 errichteten und am 20. Dezember 1766 eröffneten Testament folgende Legate bestimmt hat:2. zur Stephans-Pfarrkirche 25 fl für eine Messe in der Oktav von Allerseelen für alle in der sog. Effinger-Kapelle im Friedhof Begrabenen3. für die Rosenkranz-Bruderschaft im Frauenstift zum hl. Kreuz 40 fl, die aber vom Stift nicht angenommen wurden, weshalb die Witwe Anna Maria Girnerin auch diesen Betrag der Pfarrkirche für eine Messe überläßt8. zur Corporis Christi Bruderschaft in Tulln 200 fl für einen Jahrtag mit Vigil und Seelenamt, und zur Sebastiani-Bruderschaft 300 fl für eine monatliche Messe, zum 3. Orden vom hl. Franziskus, bei den Kapuzinern in Tulln 120 fl für die Intention der Monatsmesse für alle verstorbenen Bruderschaftsmitglieder;-65 fl werden für die Messenstiftungen erlegt, die also gleich in Kraft treten; die anderen Legate sollen erst nach dem Tod ausbezahlt werden.9. und 10. bestimmt er für den Fall des Ablebens seiner Frau seine beiden Schwestern Eva und Barbara Girnerin zu Erben: 11. zur Pfarrkirche 700 fl für eine Donnerstag-Abendandacht mit Glockengeläut, Aussetzung des Allerheiligsten, Segen, Litanei von der Todesangst Christi, 5 Vater unser und 5 Ave Maria; für Priester 21 kr, Mesner 13 kr, Rest für Kirche.12. für Pfarrkirche 300 fl für eine Messe am Peregrini-Fest auf dessen neu erbauten Altar für den Stifter und am Folgetag für seine Frau. Kodizill vom 2. September 1766 nach Tod seiner Schwestern: Rest des Vermögens soll in Verwaltung des Stadtrates übergeben, der damit arme Witwen und Waisen unterstützen soll.