Charter: Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1318 XII 05
Signature: AUR 1318 XII 05
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5. Dezember 1318, Judenburg
Kg. Friedrich und Albrecht, Heinrich und Otto, Gebrüder, Herzoge v. Österreich etz. verbinden sich - ersterer als ein Hzg. v. Ö. - mit EB Friedrich und seinen Nachkommen eidlich gegen alle Angreifer des Erzstiftes, ausgenommen das röm. Reich und die Oheime Rudolf und Ludwig, Herzoge v. Bayern, besonders gegen ihre Oheime Heinrich, Otto und Otto (so Or. statt Heinrich) von Niederbayern und ihre Erben. Der EB soll sie durch das Erzstift, die Vesten und Schlösser mit Heereskraft ziehen, ihnen Kauf schaffen und sie möglichst unschädlich durchziehen lassen. Geschäh ihm durch ihr Gelieger merklicher Schaden, so sollen sie sich erkenntlich zeigen. Von den salzb. Schlössern sollen sie aber nicht gegen die Herzoge Rudolf u. Ludwig ziehen, außer sie würden hiezu genötigt. Braucht der EB Hilfe, soll er sie von dem fordern, der in Österreich oder Steier weilt oder im Falle der Abwesenheit von dessen Pfleger. Sollte EB Fr. nicht mehr leben, sollen sie dennoch das Erzstift schirmen, bis ein Nachfolger da ist. Auch das Domkapitel soll an diesen Vertrag gebunden sein. Tut es dies aber nicht, sollen auch die Herzoge nicht daran gebunden sein. Wollte der neue EB sich inner Jahresfrist nicht wie Konrad und Weichart binden, so werden sie dennoch keinen Schaden tun. Sie wollen sich auch mit keinem seiner Feinde versöhnen ohne des EBs Wissen und Willen und ohne ihm zu helfen bei seinen Rechten auf (Reichen-) Hall, Wildeneck, Gericht und Vogtei zu Mondsee, Straßen und Wege gegen Mühldorf und andere Städte, Vogtei Chiemgau, Wald und das zugehörige Gericht, die neue Veste zu Ibm (Iden) und andere neue Vesten. S.: Kg. F. u. Heinrich wegen Karenz Albrechts und Ottos. ze Iudenburch an s. Nycolausabent 1318, Kg. Fr.s Reich im 5.Source Regest:
MR III 0131
MR III 0131
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HHStA Wien AUR (http://www.oesta.gv.at)
2 Siegel (das 1. fehlt)
Notarius Description: 1549


Wir Friderich von gotes gnaden Romscher chunig, alle zeit ein merer dez ryches, und wir Albreht, Heinrich und Otte, gepru/oder, von den selben gnaden hertzogen ze O/esterrich und ze Styre, herren ze Chreigen, auf der Marche und ze Portnowe, veriehen und tu/on chunt allen leuten, di disen prief ansehent oder horent lesen, daz wir chunig Friderich als ein hertzog ze Osterrich und ze Styre und wir Albreht, Heinrich und Otte, hertzogen ze Osterrich und ze Styre, uns und unser erben hertzogen ze Osterrich und ze Styre zu/o dem erbern herren Friderichen ertzbischof ze Saltzburch, und zu/o sinen nachomen verbunden haben und verbinden uns mit unser triwe und mit unsern eiden, di wir zu/o den heiligen darumb gesworn haben, wider in und sin gotzhus selb niht ze tu/onn und im ze ratenn und ze helfenn mit unsern leuten und mit unsern vestin aufzetu/onn und dar aus chouf ze gebenne ane allein, daz er sin leute in unser vest ze ta/eglichem urlu/ege niht legen sol und mit aller unser macht einvalticlich getriwlich und ewêclich untz an unsern tod wider aller meniglichem, di in oder sin gotzhus angriffent * ane wider daz Ro/emsch rych und ane wider unser o/eheim hertzog Ru/odolfen und hertzog Ludewigen von Payern * und sunderlich verbinden wir uns im ze helfenn wider unser oheim Heinrichen, Otten und hertzogen Otten1), herzogen ze Payern in dem nydern lande und pfallentzgrafen ze Ryne, und wider ir erben mit sogetaner bescheidenheit, daz wir in gen den selben schermen suln und helfen mit aller unser macht. Bedorften aber wir oder unser erben hertzogen ze Osterrich und ze Styre in der vorgnanten hertzogen ze Payern in dem nydern lande lant durch dez vorgnanten ertzbischof Frideriches und sins gotshus ze Saltzburch vesten und sinu sloz mit herskraft oder sust ze varen, daz sol er uns stat tu/on und chouf schaffen und suln ouch wir durch sin gebiete varm ane geverde als wir unschedelichst mugen. Gescheh aber im dar uber von unserm geliger dehein merklicher schade, den suln wir gen im und sinem gotzhus erkennen. Ouch sin wir im gebunden, swenn wir durch sin vestin und durch sin sloz chomen, daz wir danne auf di vorgnanten fursten hertzog Rudolf und hertzog Ludewigen von Paiern niht euvaren mit geverden, wir werden im danne von in geno/et. Swenn ouch der vorgnant ertzbischof Friderich von Saltzburch unser helf bedarf, di sol er su/ochen und vordern an uns oder an unser phleger daselben, ob wir in den landen nicht wêren; den suln wir sunderlich enphelhen, daz si im an unsrer stat beholfen sien getriwlich und einvalticlich ane allez geverde. Und swenne der vorgnant ertzbischolf Friderich von Saltzburch niht en ist, so suln wir und unser erben hertzogen ze Osterrich und ze Styre dannoch daz gotzhus * ze Saltzburch in unserm scherm haben untz an sinen nachomen, der mit reht * ertzbyschof wirt und auf sinen stu/ol ze Saltzburch chomt. Ez sol ouch daz * cappitel ze Saltzburch uns und unsern erben * die wyle * beholfen und gevolgit sin und mit allen den bunden gebunden sin als ez vor versriben ist. Tetten dez der tu/omprobst und daz cappitel von Saltzburch niht, so suln wir in di wyle hin wider mit nihtes gebunden sin. Wolt aber der ertzbischof von Salzburch sin nachomen in den gelubden niht beliben und sich uns und unsem erben hertzogen ze Osterrich und Styre ze helfenn inner iars vrist niht verbunde als sich Conrat2) und Wychart,3) ertzbischof von Saltzburch, vor mit ir brieven gen uns verbunden habent, so suln wir uns aber dez verbinden, daz wir im sinen gotzhus an leuten noch an landen kein schade sin. Tetten wir dez niht, so sol er ouch uns nichtes gebunden sin und swie wir uns zu/o im und sinem nachomen verbinden, dez selben suln si ouch uns gebunden sin. Wir loben ouch, daz wir uns mit deheinem unserm vinde, den wir haben oder gewinnen, niht versu/enen noch verrihten deheiner sache ane den vorgnanten ertzbischof Friderich von Saltzburch und ane sin wizzend willen und rat, und daz wir im sins rehten, daz er hat * uf Halle Wildeneck und dem geriht und der vogtey ze Mensse und auf Wald und dem geriht, daz dar zu geho/eret an strazzen, an wegen gen Mvldorf und gen andern sinen stetten und ouch an der vogtey ze Chiemgow/e und ouch umb di niuwen vestin ze Iden und umb ander nuwe vestin und andern sachen, di dem gotzhus ze schaden auf gestanden sint, di wile ez in unserm scherm gewesen ist. Und daz diseu einunge und diz bunde von uns und von unsern erben * sta/et und gantz ane allez geverde belibe, geben wir disen offenn prief versigelt mit unserm chunig Frideriches und mit unserm hertzog Heinriches insigeln für uns und für unser pru/eder hertzog Albreht und hertzog Otten, di insigel niht habent, di uns dar umb gebeten habent und diz sache mit samt uns gesworn habent zu/o einem waren und offenn urchunde. Wir loben ouch unsers pru/oder hertzog Liupoltes willen und prief ze gwinnenn auf sant Georientag, der schierst chumt, zu/o disen tedingen und zu diser einunge, daz er mit samt uns dar inne ist und di sta/et hab, als vor versriben ist an allez geverde. Der prief ist geben ze Ivdemburch an sant Nycolaus abent, do man zalt von Christes gebu/ort dreuzehenthundert iar, darnach in dem achtzehenden iar, unser chunig Frideriches ryches in dem funften iar.||
SD. S.b)
SD. S.b)
Source Fulltext: Salzburger Urkundenbuch, IV. Band, Urkunden von 1247-1343. Franz Martin. S. 325-327.
Original dating clause: an sant Nicolaus abent do man zalt von christes geburt 1318 jar, Unser Chunig Fridrichs Ryches in dem funften jar
Editions:
- SUB IV 284
Comment
VU ist n. 278.Language:
Notes:
1) soll richtig heißen Heinrichen, vgl. Groß a. a. O. 2) SUB IV 234. 3) SUB IV 278. a) fehlt im Text! b) an Perg. Siegel Hzg. Heinrichs, abgeb. Sava Fig. 22
Places
- Judenburg
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1318 XII 05, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgE/AUR_1318_XII_05.2/charter>, accessed 2025-06-23+02:00
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