Charter: Illuminierte Urkunden 1297-99-99_Wien
Signature: 1297-99-99_Wien
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1297-99-99, Rom
Bischofsammelindulgenz für die Friedhofskapelle St. Georg des Schottenstiftes in Wien.Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
Current repository:
Wien, Archiv des Schottenstifts Wien


- Materielle Beschreibung:
Voravignoner Bischofsammelindulgenz: Stark vergrösserte, bis an den oberen Rand der Urkunde reichende Initiale U(niversis) mit rotem Binnenfleuronnée, abwechselnd rote und blaue Lombarden für das erste Wort ([U]niversis) mit einfachem Fleuronnée-Dekor. Eine blaue einzeilige Lombarde ebenfalls mit einfachem Fleuronnée und drei weitere tintenfarbige (recht helles Braun) Lombarden. Aus der Schrift der ersten Zeile entwickelt sich ein Fortsatz mit zwei symmetrisch angeordneten grossen Halbpalmetten. - Aus dem tintenfarbigen Buchstabenkörper der Hauptinitiale ist ein dichtes Muster aus Blattmotiven bzw. eine Blattranke ausgespart; einfacher Fleuronnée-Besatz und Fortsätze mit gezeichneten Halbpalmetten. Dichtes, rot gezeichnetes Knospenfleuronnée im Binnenfeld. Das Ornament in grossen Medaillons organisiert. Der Farbton von Schrift und Buchstabenkörper entsprechen einander, die gezeichneten Halbpalmetten kommen auch als Ornament der Schrift vor.
- Stil und Einordnung:
Der Buchstabenkörper der Initiale ist mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Schreiber der Urkunde zuzuweisen. Der Rotton und die Ornamentformen des Binnenfleuronnée weichen aber deutlich von den Lombarden des Textanschlusses bzw. dem mit der Schrift und dem Buchstabenkörper verbundenen Palmettendekor ab. Ist daher von einer späteren Ausführung des Binnenfleuronnée auszugehen? - Die Formen, die grundsätzlich auf nordfranzösischen (Pariser) Entwicklungen aufbauen, sind um 1300 in Wien durchaus schon allgemein verbreitet, für Rom – wo die Urkunde an der Kurie ausgestellt wurde – sind sie allerdings derzeit nicht nachweisbar.
- Zwar findet sich im bisher bekannten Material keine zweite Urkunde mit farbigen Tinten, doch ist das Layout mit der in den Textblock eingelassenen U-Initiale und dem Rest des Wortes in Auszeichnungsschrift durchaus vertreten (1296 für Goslar).
- Die ornamentale Gestaltung des Buchstabenkörpers mit ihren feinen Aussparungen sucht man vergeblich; vergleichbar ist der Ablass für Goslar. Bemerkenswert ist – egal wo nun das Binnenfleuronnée entstanden sein mag - die Bandbreite der Dekorationsmöglichkeiten in der römischen Kanzlei in den Jahren 1295-97. Die untere Qualitätsstufe beschreibt z. B. 1297 für Altenburg.
- Martin Roland
Mentions:
- Hauswirth, Urkunden Schottenkloster, 1859, S. 95, Nr. 79. (Volltitel auf Zotero): https://archive.org/details/bub_gb_ELtGAAAAcAAJ/page/n106
- Delehaye, 45, 1927, S. 119. (Volltitel auf Zotero)
- Roland, Zajic, Illuminierte Urkunden, 2013, S. 241–432, bes. 307, online unter: http://documents.icar-us.eu/documents/2013/11/archiv-fur-diplomatik-schriftgeshichte-siegel-und-wappenkunde.pdf (Volltitel auf Zotero)
- https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAScho/SchottenOSB/1297/charter (mit Volltext)
Places
- Italien (Kurie)
- Type: Region
- Rom
- Type: Ausstellungsort
- Wien
- Type: Empfängerort
- Österreich
- Type: Region
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Initials
- N2: Display script (with decorative character)
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Voravignoner Bischofsammelindulgenz
- Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
Illuminierte Urkunden 1297-99-99_Wien, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/1297-99-99_Wien/charter>, accessed 2025-05-03+02:00
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