useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Acta facultatis medicae Vindobonensis  1.3.74
Signature: 1.3.74
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
28. Februar 1504
Sitzung vom 28. Februar 1504  

orig.
Current repository
Universitätsarchiv Wien, UAW Cod. Med 1.3 AFM 1490-1558

    x

    [28. Februar 1504] Feria itaque quarta post Invocavit presentata est peccunia facultatis per decanum Iohannem Newman presentibus doctoribus Stabär et Wilhelmo cum protestacionibus ut infra, sed Consistorium noluit admittere protestaciones, sed quod facultas libere sicut alie facultates contribuat, si vult. Respondit facultas deliberacione prehabita: Ex quo non fuit assignata aliqua causa, quare non sunt acceptande protestaciones, merito aduc acceptantur; quod si non, putat se facultas spretam et iterum protestata est facultas, super hoc petendo scribi ad acta universitatis dandoque arram notario universitatis, videlicet 6 cruc., sed Consistorium noluit consentire et sic rector fecit me decanum recipere protestaciones et peccuniam, quod feci protestando, nihilominus facultatem iuxta eius possibilitatem nil thesauri habentem contribuisse, quam protestacionem notarius scripsit.216

    Protestaciones medice facultatis hec sunt:

    1. Primo protestatur facultas, quod si aliquid vel incommodi vel ludibrii universitati vel alicui facultati evenerit, quod procul absit, ex eo quod cives non fuerint salutati sicut facultas nostra semper voluit et hodie vellet, quod velit nunc esse excusata quocumque pervenerit, ne occasione facultatis videatur universitas principaliter tam graves et, ut timendum est, inutiles incurrisse expensas.

    2. Secundo quod si alie facultates non contribuerent, vel quod iter inceptum non continuaretur, quod sibi illa peccunia clausa et signata restituatur.

    3. Tercio quod rector ad se pro itinere personas secundum quatuor facultatum iudicia necessarias et ydoneas recipiat, sicut proprio ore in Consistorio publico promisit.

    4. Quarto quod diligenter unius sicut alterius facultatis, que plus vel minus contribuit, negotium expediat, ne locus repetendi peccunias suas facultati detur.

    5. Quinto quod illam peccuniam nomine facultatis nihil in thesauro habentis et non per capita contribuat, non obstante conclusione Consistorii super hoc facta. [fol. 33r]

    6. Sexto et ultimo petivit facultas hec scribi ad acta, et quod in ea iusticia et non tyrannis aut furor exerceatur, neque quod fiat disputacio sed congregacio.

    Item obtinuit denique facultas ultimate, ita quod cives, antequam se rector dedit ad iter, per universitatem fuerunt salutati; sed ipsi cives dederunt universitati ancipitem responsionem super articulos principales etc., et sic tandem rector post diem Annunciacionis Marie se ad iter dedit, cui Deus felicem pro bono universitatis reditum prebeat.217

    Sequitur supplicacio missa per facultatem ad Regiam Maiestatem Maximilianum.

    Allerdurchleuchtigister grosmechtigister kunig, allergenedigister herr. Wir bitten mit aller diemutikait, Eur kunigklich Maiestat geruche dise hernachgeschriben unnser beswärung genadiklich vernemen.

    Als Eur kunigklich Maiestat zum iungisten zu Linntz gewesen, hat Eur kunigklich Gnad gemainer facultet der ertzney privilegien gegeben wider all und yedlich ungelert person, so die leut swerlich verfuren, in swär ausgab und verderben leibs und guets, auch zulesst gar umb das leben bringen. Wie wol wir nun zu hanthabung desselben privilegien Eur kunigklich Maiestat obrikait allenthalben ersuecht, in namen auch Eur kunigklich Maiestat comission erlangt, haben wir doch bisher kain ausrichtung erlangen mugen, deshalben sich solich untuglich und schedlich person merkhlich meren und was bey anderen steten nindert beleiben mag, das kumbt gen Wienn und hat da sein enthaltung an alle straff. Nemblich ist hie ain stainmetz, der vormals ain taschner gewesen, aller kunst und geschrifft unwissent, ain gantz pur lay, der sich allerlay ertzney ze treiben understanden hat und understet, durch welich menig menschen in unzeitigen tod gepracht werden. Es sein auch allhie judn, minich, weiber und junkhfrawen, die an scham in allweg ertzney treiben, die leut, so solichs nicht versten, in gros schaden und verderben bringen, daraus Eur kunigklich Maiestat stat, auch universitet, von Eur kunigklich Maiestat besoldt und enthalten werden, nicht klainer schimph, spot und nachtail erwechst. Darein welle Eur kunigklich Maiestat noch genediklichen sehen und yemandt, der Euren kunigklich Gnaden darzu gevelt, mit namen befelhen, das berurt privilegien zu volstrekhen, zu handthaben und der von Euren kunigklich Gnaden wegen darob sey, damit solich vergebn leyt wegk getan und der gstalt nicht enthalten werden. Und wie wol dy doctores der ertzney von stifftung her und aufrichtumb der universitet an irrung des geprauchs sein gewesen, so sy ligunde gueter, als heuser, weingarten, uberkumen, haben sy sich wie ander burger zu Wienn gepraucht, wein verkaufft, geschennkht, daneben steur gebenund alls mitleiden mit gemainer stat gehabt wie ander burger, [fol. 33v] auch solher gueter haben sy auch vor ainem burgermaister und statrichter geantburt, dann umb personlich spruch sein sy allain vor ainem rector der universitet zu recht gestanden, und dem irer person halbn allain underworffen. Bey solichem altem loblichem herkumen und gewonhait vermain die von Wienn die doctores nicht lassen zu beleiben, sunder wo die doctores heuser oder weingarten zu besitzen vermainten, auch wein in die stat zefueren, darinne zu verkauffen und zu schennkhen, das sy burger werden und burgerlichen aid gemainer stat thuen, der dann bey dem aid, so ain yedlicher der schuel zu thuen phlichtig ist, nicht rueblich sten mag. Die doctores sullen auch allain der stat und nicht dem rector sein underworfen, deshalb den doctores rnenig mal vil irrumb geschehen und in swär und unnutzlich ausgeben nach der burger lusst und gevallen gefurt sein, so in yer wein in die stat durch die burger nicht sein gelassen. Es sein auch die doctores der ertzney von dem rector zu seinem Consistorii im beyzesitzen bey dem aid ervordert warden, welich als gehorsam erschin, und da die von Wienn klag gefuert, angesicht der doctores der ertzney, daraus die burger bewegt und die doctores für ainen ersamen rat gefodert, den furgehalten und gesagt:218“Liebn herren, mein herren des rats verwundern ser vasst an euch, nach dem und ir bey diser loblichen stat ernert unnd eur narung gewindt, das ir bey dem rector in ainem handl, der mein herren von Wienn ansiecht, solt sitzen und ratschlahen helfet Mein herren, lassen euch sagen, entlich ir solt ain wal haben, werdet burger oder behelfft euch allain der schuel." Solichs zu Eur kunigklich Maiestat universitet zu ertrennung offenlich raichet, wenn die vierdt facultet der ertzt wurd der universitet entzogen.219Wir haben offt dy schuel und rector umb hilff angeruefft, doch nichts wider solichs der burger furnemen ist bisher ansgericht worden. Entlich aus grosser not getzwungen, Eur kunigklich Maiestat umb hilff anzerueffen, in bemelter beswärung entschied und rechtlich erkantnuß, auch zu ewigen zeiten ordnung zu geben, wenn offt gemelte universitet und facultet deshalb kain lauttrew freyhat oder auszaigung hat, nur alain langen geprauch und alltes herkummen. Bitten darauf dy doctores mit aller diemutikait, Eur kunigklich Maiestat welle genediklich darein sehen und entlich entschaid geben, wes sy, dy doctores, halten sullen, ob sy, so sy ligundt gueter und der geprauchen wellen, irer person auch guter halben gantz und alain der stat underwarffen sein und burger werden sollen, oder ob sy irer person halben alain ainem rector underworffen sein sollen, und mit heuseren der stat auch bey altem herkummen und gewonhait beleibn, damit zwischn der doctores und burger guete aynikait sey.

    Mer sein die burger des willens, wo dy doctores ligundt gueter hie zu Wienn haben und behalten, auch gerechtikait wein ze schennkhn, das sy, so ain sterbn sey, in der stat als betzwungen beleiben und doch dy doctores kain ergetzlichkait, sold oder yrer gueter halbn frey von in haben. In dem vergangen sterben ist etlichen doctorn, so den sterbn geflochen hetten, durch den rat zugepoten worden, wo sy nicht gen Wienn kumen, sol furbas kainer noch ir gueter in die stat werden gelassen; das dann mit derselben doctorn gepauten wein beschehen ist, die etwo lang mit grossem [fol. 34r] schaden vor der stat sein belibn, und dy doctores haben doch alles mitleidn in steur wie ander mitburger, und wurden in dem uber ainen burger beswärt, an allen sold und wider alle pillikait. Bitten dy doctores, Eur kunigklich Maiestat welle von solichem swerlichen und unleidlichen zwang sy frey schaffen, wie ander menschen ir hail zesuechen, ledig und frey sein; bitten auch mit diemutigen vleis, Eur kunigklich Maiestat geruch dy loblich universitet, Eur Gnadn stifft, und uns so genädiklich zu bedennkhn und in dieser beswarung zu sehen und genädiklich austraglich wendung darinn zu thuen, und dy sachen von Eur kunigklich Gnadn wegen personen zu bevelhen, dy nach Eur kunigklich Maiestat willen und bevelich strachs und tapherlich darinn hanndeln. Bevelhen hiemit dy universitet und unns diemutiklich Eurn Genaden.

    Item facta electione decanatus mei deliberavit facultas super isto articulo: an absenti doctori debeatur porcio examinatorum. Conclusit super hoc facultas, si in brevi speratur adventus doctoris absentis et cum scitu decani vel senioris recesserit, tunc ei debetur porcio, aliter non.220

    Item pro vino, pane et fructibus exposui pro tunc 19 den. Item ad purgandum fumigalia quatuor 8 cruc. feria quarta ante Symonis et Iude.

    Source Fulltext: Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 3, Karl Schrauf, 1904
    x
    Editions
    • Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 3, Karl Schrauf, 1904


    Notes
    216 Die folgende Überschrift wurde zentriert eingetragen.
    217 Die folgende Überschrift wurde zentriert eingetragen.
    218 Neben diesem Satz wurde am linken Seitenrand ein Zeichen, aussehend wie ein Violinschlüssel, eingetragen.
    219 Am linken Seitenrand dieses Satzes wurde ein undefinierbares Zeichen gemalt.
    220 Neben diesem Eintrag wurde am linken Seitenrand ein Kreuz gezeichnet und daneben Numeroeingetragen.
     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.