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Charter: Acta facultatis medicae Vindobonensis  1.3.82
Signature: 1.3.82
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22. Juli 1504
Sitzung vom 22. Juli 1504  

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Universitätsarchiv Wien, UAW Cod. Med 1.3 AFM 1490-1558

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    [22. Juli 1504] Item feria secunda post Divisionem Appostolorum226 iterum facta est congregacio doctorum ad deliberandum, utrum aliquid sit agendum ad oblata per cives. Conclusum est, quod sic, ita quod domini cives debent mediante aliqua supplicacione admoneri et non peti. Ista autem supplicacio confici debet meliori modo quo potest per decanum Iohannem Newman, doctorem Iohannem Markhwart, Cuspinianum, et Wilhelmum Puelinger; qua confecta totum collegium consolatui presentare debet. Forma vero supplicacionis hec fuit ut infra:

    Ersam weis gunstig lieb herren. Euch ist an zweyfl unverporgen, was in khurtzverschiner zeit durch etlich ains ersamen rats gesannten herren und sunder doctorn Steffan, euren prothonotarien, unser facultet in beywesen der schuel rector und elltisstn auf etlich artikl und insunderhait der untuglichn und ungelerten ärtzt halben nicht zegedulden geantburt ist warden, in der maynung, als wo gemelte unser facultet ainigerlay ainem ersamen rat des oder ander beschwerung halbn anzebringen hiete, sol in ain supplicacion gestelt und ainem ersamen rat aufgebn werden. Demnach geben wir eurer weishait zu verneinen, das hie in diser löblichn und hochberumbten stat Wienn, darinne ain hochwirdige universitet und ain treflichs collegium der ertzt ist, allen menschen paider geschlecht, frauen und mannen, christn und iudn, priester und munich, dy kainen grad haben, auch nach altem herkumen [fol. 35r] durch unser collegium vor genugsamblich und nach notdurfft examinirt und verhört nichts sein, zu der practica angelassen und durch niemant ir kunst halb angesprochen oder gestrafft werden, aus welichen menigs ainfeltigs mensch, das nur den auswendigen wolgezirtn menschn ert und ansiecht, zu unzeitlichem tod pracht laider wirdet. Und dieweil wir unser gewissen halben solichs unser gewissen halben [sic!]verrer swär ze gedulden ist, so bringen wir das eurer weishait an und setzen euch das gantzlich haym, nachdem ir gemainen nutz zu bedenkhn furgesetzt seyt, wellet in der verfuerung gemaines volkhs auch, als wir nicht zweiflen, das pesst und nutzlichist furnemen, damit niemandt das erger ze gedennkhen stat hab, das wir solichs aus neyd oder aigens nutz wegen anbringen. Eur weishait neme für sich, das in vil des heilign romischn reichs beruembt steten darinnen durch sy und ir versoldt doctor solich betrieger und umblauffer nicht geduldet werden. Es ist wol ze bedennkhen, das ir darumb so vil in dise lobliche stat kumen, die leut zu verfueren und das gelt von in mit arglistikait zu schephen, das sy aus anderen grossen steten getriben und geschafft werden. Eur weishait sollen auch unnsers allergenadigisten herren und lanndsfurstn der Romischen kunigklich Majestät freyhait am iungisten deshalb zu Linntz unser facultet genadiklichen verlihen zu hertzen nemen, das sein kunigklich Gnad auch solich verderber und des ainfeltigen volkhs verfuerer in seiner Genad steten und landen, sunderlich hie zu Wienn nicht zu leidn und eur weishait darinnen unns hilf und steur ze thun vermaint, und wo solich kunigklich Maiestet freyhait nicht vorhanden wäre, so wissen wir, das eur weishait auf unser anrueffen sunst sich ernstlich mit gutem willen auf daspesst darinne hielte; wo aber eurer weishait solich person, frauen und man, von unns mit finger angezaigt begert ze haben, wellen wir das mit mererem anzaigen thuen. Eur weishait ermesse auch, was uner Got und der Satzung der heyligen christenlichen kirchen und nachmals unserm collegium und facultet beschicht, so dy kristn von iuden ertzney nemen, und so ain smid oder stainmetz oder ain iudin und allt verlebt weib doctorliche klaider von samat und seyden mit vergoltn knöphen und anderadelicher zier tregt, an frag und straff in diser furstnlicher stat, und neben bewartn doctorn und frumen leuten zu kirchen und gassen sich stellen und aufpaumen. Darumb, ersam und weis herren, zu temphung solicher uner und spottes, auch zu beretten menign unzeitlichen tod und unpillich ausgab und kosstung, ermanen und rueffen eur weishait an, welle darein sehen und das pesst furnemen zu gemainem nutz, welle wir mit aller gutwillikait und sunderem vleyss umb reich und arm undumb eur weishait in sunderhait beschulden.

    Eur weishait227gehorsame facultet der artzt hie zu Wienn.228[fol. 35v]

    Source Fulltext: Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 3, Karl Schrauf, 1904
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    Editions
    • Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 3, Karl Schrauf, 1904


    Notes
    226Divisio Apostolorumfiel im Jahre 1504 auf einen Montag; der nächstfolgende Montag aber war der Magdalenentag (22. August), weshalb es zweifelhaft erscheint, ob der Dekan diesen Tag bezeichnen wollte.
    227 Diese zwei Wörter wurde in die nächste Zeile zentriert geschrieben.
    228 Dieser restliche Satzteil wurde in der selben Zeile, nachdem ein wenig Platz frei gelassen wurde, rechtsbündig eingetragen.
     
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