Wir Albrecht von gotes genaden graf von Go/erz und Tyrol und vogt der gotshouser ze Agley, ze Trient und ze Brixen, veriehen an disem brief und tu/on chunt allen, die in sehent oder ho/erent, daz wir datz Liserhouen an dem næhstem sunnetag vor sand Lucein tag, da unser herre ertzbischolf Chunrat von Salzburch und wir bei einander gewesen sein, mit sogetanem ende gelubde und rede von ein ander gescheiden sein, daz alle sach swie die gehaizzen sint, die unser und sin leut beidenthalben gegen einander habent, an allen chrieg stên und beleiben su/eln, in liebe und in friuntschaft untz auf sand Georientag, der schierist chumpt, und inner der frist suln die ratgeben ze samme chomen ze der liechtmesse, zwen von des ertzbischolfs wegen und zwen von unsern wegen, die wir zehant dar zu nennen; daz sint unser getriwe Heugel unser purchgraf ze Lvnz und Hu/erting von Hohenburch, den wir vollen gewalt daran geben, und suln die selben vier man verrichten die sach als verre si mu/egen und swaz di selben endent und verrichtent, daz wellen wir stæt haben sol und ouch gantz und unzerbrochen beleiben von dem vorgnantem erzbischof ze Salzburch und von uns. Swaz ouch von in nicht geendet und verrichtet wirt, daz sol anversa an allen chrieg bestên und beleiben untz ouf sand Georien tag dem vorgnanten, wand der selbe her Chunrat erzbischolf ze Salzburch und wir danne und darumbe zu/o einander cho/emen. So sol man ouch wizzen, daz wir dem vorgnanten erzbischolf gelobt haben, daz wir in unser gebiet die strazze allen den leuten, die daz gelait gebent, vor aller mænleich vreien und sichern su/eln und besunderleich sinen purgern ze Gemu/ende als vollechleich als den, die uns daz gelait gebent, und sol ouch der erzbischolf in siner gebiet unser leut sichern und vreien. Ouch hat uns der erzbischolf gehaizzen, daz man in sinem marcht ze Gemunde von unsern leuten nicht vordern sol an mout, an zol und an andern sachen newer daz si ze recht suln geben, so sol man ouch von unsern wegen daz gelait nicht vordem noch nemen, wan von den, die ez ze recht su/eln geben. Und daz die vorgnanten sach von uns stêt und gantz beleiben, so geben wir disen brief ze einem urchu/ende versigelt mit unserm insigel. Diser brief ist gegeben bei der Geile in dem dorf datz Wechschaide under dem Chrainperge, do von Christes geburt warn tousent iar zwai hundert iar in dem fu/enftem und neunzigistem iare, an sand Lucein tage.||
SD.

Source Fulltext: Salzburger Urkundenbuch, IV. Band, Urkunden von 1247-1343. Franz Martin. S. 222-223.