Beschwerden der Herren von Puchheim aus Österreich und der zum St. Alban-Altar im Dom zu Salzburg gehörigen Holden wegen der Anlaiten und Neustiften gegen die Kapläne des gedachten Altars samt den dazu gehörigen Stücken. Als einige Holden der Pilgrimschen Fundation die Neustift oder Anlait zu reichen sich geweigert haben, wurden solche im erzstiftischen Konsistorium durch Urteil zu dieser Reichung verurteilt. Allein die Widerspenstigen wandten sich nach Rom und erwirkten dort durch falsche Vorgaben von Papst Leo X. (1520) im Namen der Edlen von Puchheim eine Konfirmation des Stiftbriefes, die aber von der Originalstiftung merklich abweicht und insonderheit diese neuerlichen präjudizierlichen Passus enthält, 1) dass Eb Pilgrim die 6 Altäre aus seinen eigenen Erbgütern gestiftet, 2) dass, wenn ein Erzbischof von Salzburg mit dem Verleihen der Benefizien oder die Kapläne in Ausrichtung der Stiftung säumig wären, die Herren von Puchheim Macht haben sollen, die Stiftung samt derselben Güter wohin sie wollen zu transferieren, 3) dass die Holden keine Anlait oder Neustift, sondern bloß die jährliche Gült zu reichen haben. Ungeachtet dass dieses mit dem wahren und echten Stiftbrief nicht übereinstimmt, so suchten gleichwohl die Herren von Puchheim die Holden des St. Alban-Altars, die sich der Anlaitzahlung verweigerten, aus obiger päpstlicher Konfirmation zu unterstützen und da sie bei Eb Michael kein Gehör fanden, so gingen sie den Römischen König Ferdinand I. selbst, welcher auch deshalb an Eb Michael ein Reskript vom 24. November 1559 erlassen hat, dem aber der Erzbischof wieder gründlich entgegen trat und sohin auf der Anlait-Abforderung standhaft beharrte.