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Charter: St. Paul, Benediktiner (1099- 1499) 1440 III 21
Signature: 1440 III 21
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21. März 1440, Florenz
Laurentius de Arecio, Doctor der Decretalen, päpstlicher Caplan und speciell zu diesem Processe deputirter Auditor, zeigt dem gesammten Klerus der Stadt und Provinz Salzburg an, dass Papst Eugen IV. ihm durch Cursoren zwei Zettel überreichen liess, deren letzter folgenden Inhaltes ist: Euer Heiligkeit möge die Appellation des Abtes Johann und des Conventes von St. Paul gegen die diffinitive Sentenz des Salzburger Officialen in dem Processe, welcher vor ihm zwischen dem Propste und dem Capitel von St. Andreä und dem Abte Johann und dem Convente von St. Paul wegen einiger Zehente abgehandelt, und gegen den Abt und Convent entschieden wurde, dem Laurentius de Arecio, päpstlichen Auditor zur Entscheidung übertragen, da vor demselben auch andere Zehentstreite des Abtes und Conventes anhängig seien und auf diese Weise in Gemeinschaft leichter und schneller entschieden werden können. Am Ende des Zettels sei von anderer Hand geschrieben gewesen: ,Auf Befehl des Papstes möge dieser Auditor die Parteien hören und urtheilen‘ – Nach Empfang dieses Zettels wurde er vom Abte und Convente von St. Paul aufgefordert, die Citation gegen den Propst und das Capitel von St. Andreä zu erlassen. Daher erliess er, der Auditor Laurentius, in Anbetracht ,requisicionem huiusmodi iustam et consonam racioni volentesque in causa et causis huiusmodi rite et legittime procedere et partibus ipsis hinc inde dante domino iusticiam ministrare‘, unter päpstlicher Auctorität den Befehl an die Geistlichkeit insgesammt und getheilt zum ersten, zweiten und dritten Male unter der Pflicht des Gehorsams und der Strafe der Excommunication, welche er für den Fall des Ungehorsams auflege, dass innerhalb sechs Tagen nach Empfang des gegenwärtigen Schreibens und auf Requisition des Abtes, ,ita tamen, quod in hiis exequendis alter alterum non expectet nec vnus per alium se excuset‘, der Propst und alle, welche dabei ein Interesse haben, ,in eorum propriis personis, si ipsorum presencias commode habere poteritis, alioquin in hospicijs habitationum suarum ac parrochiali seu parrochialibus, sub qua vel quibus degunt et morantur, capitulum vero in loco capitularj ipso aut alias ad sonum campane ut moris est capitulariter congregato, vel eciam in metropolitana Salczburgensi ac parrochiali ac parrochialibus aliisque ecclesiis‘ während des feierlichen Gottesdienstes in Gegenwart des Volkes citirt werden, damit diese Citation sicher zu ihrer Kenntniss gelange und sie nicht durch Unkenntniss sich entschuldigen können. Am dreissigsten Tage nach dieser Citation, wenn dieser ein ,dies iuridica‘ ist, oder am nächstfolgenden Rechtstage haben die Citirten vor ihm oder einem andern inzwischen ernannten Auditor, zu Florenz, oder wo der päpstliche Hof sich gerade befindet, persönlich oder durch ihre Procuratoren, ,ad causam vel causas huiusmodi sufficienter instructos‘, versehen mit allen ihren Acten und Beweisstücken in dem Processe mit dem Abte und Convente von St. Paul zu erscheinen, damit er den Process successive bis zur diffinitiven Sentenz regelmässig fortführen könne. Er erklärt, dass auch bei dem Nichterscheinen der citirten Partei auf Ersuchen der Gegenpartei vor ihm oder einem andern Auditor am bestimmten Tage der Process abgehandelt werde. Ferner ertheilt er dem Klerus den Auftrag, nach geschehener dreimaliger Citation, wie sie oben verlangt ist, dem Erzbischofe Johann von Salzburg, seinen Generalvicaren in spiritualibus et temporalibus, den Officialen etc. durch die Provinz Salzburg, dann dem Propste und Capitel von St. Andreä und allen, die ein Interesse dabei haben, wenn sie vom Abte zu St. Paul dazu requirirt werden, in seinem oder vielmehr im päpstlichen Namen zu verbieten, dass er oder ein anderer ,in vilipendium litispendencie et nostre huiusmodi ymo uerius apostolice sedis contemptum ac dominorum abbatis et conuentus principalium predictorum preiudicium et grauamen‘ in diesem vor ihm anhängenden Processe etwas ,publice vel occulte, directe vel indirecte‘ unternehme, da er alles dieses ,iusticia mediante‘ widerrufen werde. ,Diem vero seu dies citationis et inhibicionis vestrarum huiusmodi atque formam et quicquid in premissis feceritis‘, haben sie ihm durch offene Briefe oder ein öffentliches Instrument zu intimiren, während er sich die Absolution derer, welche in die Excommunication verfielen, vorbehalte. – Zum Beweise lasse er dieses Instrument durch seinen Notar abfassen und sein Siegel anhängen.
Source Regest: SCHROLL, Urkundenbuch St. Paul (= FRA II/39, Wien 1876) S. 389-392, Nr. 444
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv St. Paul (http://www.stift-stpaul.at)

1 Siegel Notarius Description: Ausgestellt vom Eckardus de Ameneburg, ,clericus Maguntiensis dioc. ‘ päpstlichem und kais. Notar und Schreiber des Auditors. – Notariats-Signum.Material: Pergament








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      Original dating clauseDatum et actum Florencie in domo habitacionis nostre sub a. a nativ. d. 1440, indict. tercia die vero lune vicesima prima mensis Marcij pontificatus etc. Eugenij d. p. pape quarti anno decimo, presentibus etc. magistris Andrea Petrj et Walramo de Arena notariis publicis scribisque nostris clericis Leodiensis et Coloniensis dioc.



      LanguageLatein
      Places
      • Florenz
         
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