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FondTrento (dt. Trient), Erzbistum (1482)
  1. Bestandsgeschichte
  2. Folgende Ausführungen zur Bistums- und Bestandsgeschichte sind aus: Paul Kletler: Die Urkundenabteilung bzw. Fritz Antonius: Die Handschriftenabteilung, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 69-71, 119f., 143, 151, 180, 206 und 215-217.http://de.wikipedia.org/wiki/Hochstift_Trient Das Erzbistum Trient (lat. Archidioecesis Tridentinus, italienisch Arcidiocesi di Trento) ist ein römisch-katholisches Erzbistum mit Sitz in Trient. Das Erzbistum ist mit dem Trentino identisch und bildet mit der ihm unterstellten Diözese Bozen-Brixen in Südtirol die Kirchenprovinz Trient.Patron der Erzdiözese ist der Märtyrerbischof Vigilius von Trient, Bischofskirche ist der 1145 geweihte Dom St. Vigilius (Cattedrale San Vigilio) in Trient.DiözeseNach der Legende ist Trient schon seit dem 1. Jahrhundert Bischofssitz, als erster Bischof ist jedoch im Jahr 381 Abundatius als Teilnehmer einer Synode in Aquileia nachweisbar. Seit 952 gehörte das Bistum zum Heiligen Römischen Reich.Im 16. Jahrhundert war die Diözese Schauplatz des Konzils von Trient. Bis 1751 war die Dözese Trient Teil der Kirchenprovinz Aquileia, dann der Kirchenprovinz Görz. 1772 wurde es exemt (also direkt dem Papst unterstellt), ab 1825 wieder Suffraganbistum (dieses Mal des Erzbistums Salzburg). Seit 1920 ist Trient wieder exemt, 1929 wurde es zum Erzbistum erhoben (damals noch ohne Suffraganbistümer).1964 wurden die deutschsprachigen Gebiete der Diözese Trient in Südtirol zur Diözese Brixen geschlagen, die seither unter dem Namen Diözese Bozen-Brixen als Suffraganbistum der neuen Erzdiözese Trient unterstellt ist.Hochstift TrientAnfang des 11. Jahrhunderts entstand durch Übertragung der Grafschaft Trient (1004), der Grafschaft Bozen (1027) und der Grafschaft Vinschgau das geistliche Fürstentum Hochstift Trient, mit dem der Bischof von Trient nun auch die weltliche Gewalt über die Stadt und eine über das Bistum hinausgehende Region erhielt.Ab 1150 waren die Grafen von Tirol Vögte des Hochstifts, ab 1253 die Meinhardiner, ab 1363 die Grafen von Habsburg. Bis 1803 war das Hochstift reichsunmittelbar und hatte eine Virilstimme im Reichsfürstenrat des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation inne. Um 1800 hatte es etwa 155.000 Einwohner. 1803 kam es zu Tirol und mit Tirol 1805–1809 an das Königreich Bayern und 1810–1813 an das Königreich Italien. Ab 1814 wurde das Bistum österreichisch, 1919 fiel es mit Südtirol an Italien. Den Fürstentitel führten die Bischöfe bis 1951. Nachdem in den Jahren 1725, 1729 und 1741 "etliche wenige Originaldokumente" und 1717 und 1736 Abschriften von in Innsbruck verbleibenden Urkunden nach Wien eingefordert worden waren, brachte im Jahre 1751 Rosenthal 1346 Originalurkunden aus Innsbruck nach Wien, und zwar gleich in das eben gegründete StA. Darunter waren 75 Urkunden das Bistum Trient betreffend.In den Jahren 1804 und 1805 brachten der Hausarchivar Gassler und der Innsbrucker Archivar Primisser den größten Teil der Archive der säkularisierten Hochstifter Brixen und Trient nach Innsbruck. In Trient hatte Gassler die Ausscheidung dieser (…) Archivalien im Verein mit dem dortigen Archivar Ducati selbst vorgenommen. Die ältesten und wichtigsten Urkunden dieser Archive wurden - zusammen mit vorländischen (schwäbisch-österreichischen, schweizerischen und rhätischen) Urkunden - dann noch im Herbst 1805 über Hall zu Schiff bzw. über Villach zu Wagen nach Wien gebracht, weil man für den Friedensschluss einen möglichst großen Teil dieser Archivalien in sicherem Besitz haben wollte. Ja noch Ende 1805 wurde das ganze Innsbrucker Archiv nach Wien und von hier, zusammen mit dem Wiener Staatsarchiv, in 117 Kisten nach Temesvár geflüchtet. Aber schon bald nach dem Friedensschluß (26. Dez. 1805) wurden die Archive wieder nach Wien zurückgebracht - schon am 2. Febr. 1806 wird aus Temesvár über die Vorbereitungen zum Rücktransport berichtet. (Die geflüchteten Archive, (...), scheinen aber erst Anfang Juli nach Wien rückgelangt zu sein.) Und nun begannen sogleich die Arbeiten für die Auslieferung der zur Administration der im Art. 8 des Preßburger Friedens an Bayern, Württemberg und Baden abgetretenen Gebiete gehörigen Archivalien; die Auslieferungen waren im wesentlichen im September beendet. Bei dieser Gelegenheit wurde aber auch eine beträchtliche Zahl von Innsbrucker Urkunden in Wien zurückbehalten. Sie wurden von der Hofkanzlei, wo die Innsbrucker Archivalien nach der Rückkehr aus Ungarn deponiert worden waren, am 28. April 1806 der Staatskanzlei und von dieser auf Grund der vom Registratursadjunkt der Hofkanzlei Engelbrechtsmüller angelegten Verzeichnisse am 11. Juli 1806 dem StA. Übergeben (darunter ca. 30 Trienter Codices). (Notenwechsel zwischen Hofkanzlei und Staatskanzlei 1806 (an HK. 27. März, von HK. 28. März, an HK. 19. April, von HK. 24. und 28. April, 6., 12. und 19. Mai, an HK. 22. Mai, von HK. 23. Mai). Verzeichnis Reg. des StA. Z. 21/1806.)25 Bände aus dem Innsbrucker Schatzarchiv und einige Trienter Codices erhielt das StA. 1837 nach einer Reklamation in Bayern. Es handelte sich dabei um die im Jahre 1809 über Innsbruck an Bayern abgegebenen Tiroler, Trienter und Brixener Codices, an deren Stelle jetzt allerdings ganz andere hereinkamen, die vorher niemals in Wien gewesen und die im Jahre 1813 von Innsbruck nach München gekommen waren.Die nach Wien gebrachten Urkunden des bischöflichen Archivs von Trient wurden in Wien zurückbehalten; eine Rückforderung seitens der k. k. Statthalterei in Tirol und Vorarlberg im Jahre 1899 wurde auf Grund eines Gutachtens des StA. abgelehnt. Im Jahre 1919 mußten diese Trienter Urkunden - sie sind im Repertorium VII (AB. 382) eingetragen - als provenienzmäßig zum abgetretenen Gebiet gehörig, rund 800 an der Zahl, an Italien ausgeliefert werden (…). 73 Urkunden des Repertoriums VII wurden jedoch als aus dem landesfürstlichen-tirolischen Archive, aus den habsburgischen Registraturen in den Vorlanden, ja selbst aus dem Wiener Schatzgewölbe stammend erwiesen und nebst einigen Urkunden von Trienter Provenienz bei den Verhandlungen für das StA. gerettet.Über den Urkundenbestand des Trienter Archivs sei noch folgendes hinzugefügt: Dieser etwa 800 Urkunden umfassende Bestand reichte von 1027 bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts und mit vereinzelten Urkunden noch bis ins 18. Jahrhundert hinein. (Die zwei jüngsten Urkunden von 1776 betreffen die Wahl und päpstliche Bestätigung des Peter Vigil Grafen von Thun zum Bischof von Trient.) Dem Inhalt nach waren es 1. von den Bischöfen ausgestellte Pfand- und Lehenbriefe, bischöfliche Gerichtssprüche und Mandate, Satzungen wirtschaftlicher und sozialer Natur; dazwischen finden sich auch Urkunden, die vom Domkapitel ausgestellt sind; 2. Urkunden auf den Bischof und die Kirche (das Domstift), und zwar Pfand- und Lehenreverse, Schenkungen, Aufsand-, Kauf- und Tauschbriefe; 3. Friedensinstrumente (z. B. mit Udalrich von Arco 1210, mit Brescia 1287) und Verträge aller Art (z. B. 1567 mit Erzherzog Ferdinand von Tirol); Kaiser- (Königs-) Urkunden: Konrad II. (nämlich 31. Mai 1027 schenkt dem Bischof und der Kirche von Trient die Grafschaft Trient, die älteste Urkunde des Bestandes), Friedrich II. 1236, Rudolf von Habsburg 1275 (vermittelt den Frieden zwischen Bischof Heinrich von Trient und Graf Meinhard von Görz), Karl V. 1521, 1535, 1555, Ferdinand I. 1536 (besonders erwähnt seien drei von Ferdinand I. bestätigte Pancarten); 5. Papsturkunden (darunter 1294 Bulle an die Bischöfe von Augsburg und Freising und den Abt von Wilten als Bevollmächtigte in der Streitsache zwischen Bischof Philipp von Trient und Herzog Meinhard von Kärnten oder 4. Febr. 1445 das Konkordat Eugens IV. mit Friedrich III.); 6. Reste von Klosterarchiven, besonders aus dem Thomaskloster und -spital (1276 bis 1353); auch hierbei eine Reihe von Papsturkunden, Schutzprivilegien für Trientiner Klöster. - Hiezu kommt endlich noch eine größere Anzahl von Archivalien, die nicht Urkunden im strengen Sinne sind: Zins- und Lehensverzeichnisse, Urbare und urbariale Aufzeichnungen sowie vor allem Briefe (des Lodovico Sforza, Maximilians I. u. a. an Bischof Ulrich von 1498; Erzherzog Ferdinands und Karls V. an Bernhard von Cles 1524, 1525, 1530, 1534).Die 73 fälschlich unter die Trienter Urkunden geratenen, aus dem tirolisch-landesfürstlichen Archive, den habsburgisch-vorländischen Registraturen und dem Wiener Schatzgewölbe stammenden und daher nicht mit ausgelieferten Urkunden sind im Trienter Repertorium (Repertorium VII, AB. 382/1) mit einem blauen Kreuz bezeichnet. Zunächst gesondert im Urkundenkasten 969 untergebracht, sind sie jetzt in die Allgemeine Urkundenreihe eingeteilt.Von der einst ziemlich zahlreichen Gruppe von Trienter Handschriften, ist heute nur noch eine einzige im Bestand des StA. nachweisbar. Wir müssen uns daher auch bei dieser Provenienzgruppe im wesentlichen darauf beschränken, sie so wie sie die Handschriftenkataloge verzeichnen, zu rekonstruieren.Auch die Trienter Archivalien hat, wie bereits oben (...) erwähnt, Franz Gassler auf Grund der ihm schon im Jahre 1803 erteilten Instruktion nach Wien gebracht. Er hatte in Trient im Frühjahr 1805 - auf der Rückreise von Venedig - aus dem fürstbischöflichen und aus dem Domkapitelarchiv eine größere Anzahl von Codices ausgewählt und Mitte Juni nach Innsbruck gesandt, von wo sie drei Monate später, Anfang September, nach Wien abgingen. Unter den Manuskripten, die dieser Sendung beilagen, befand sich auch in Kiste III das Original des berühmten Codex Wangianus, von dem eine aus der Trienter Kanzlei stammende Abschrift des 18. Jahrhunderts schon im Juli durch Gassler nach Wien geschickt worden war. Gerade diese Abschrift nun, der Codex Böhm 457, ist heute die einzige Handschrift nachweisbar Trienter Provenienz, die sich in unserer Sammlung erhalten hat, sie wurde bei den Auslieferungsverhandlungen des Jahres 1919 mit Italien einvernehmlich in Wien belassen. Der oben erwähnte Originalcodex jedoch mußte nebst einigen anderen Trienter Bänden schon im Jahre 1808 an Bayern abgetreten werden, obwohl es in der Instruktion, die für diese Auslieferung an Gassler ergangen war, ausdrücklich geheißen hatte, dass er in Wien zurückzuhalten sei; er kam nicht nach München, sondern verblieb in Innsbruck, gelangte daher auch bei den bayerischen Rücklieferungen, 1837, nicht mehr nach Wien. Im Herbst 1806 wurde dann noch eine ganze Reihe von Handschriften, meist geistlichen Inhalts, "als Diptychen, Evangelien, Abschriften alter Klassiker" usw., die aus den Archiven von Trient und Salzburg stammten, vom StA. an die Hofbibliothek abgegeben.Von den übrigen, im StA. gebliebenen Trienter Codices wurde jedoch in der Folge nur ein Teil in die Handschriftensammlung eingereiht. Auch dieser nicht geschlossen, sondern auf die verschiedenen Länderabteilungen verteilt, so daß im AB. 446 Trienter Bände in den Abschnitten Österreich, Tirol, Reichssachen und Universal erscheinen. Diese Bände verzeichnet auch Böhm im Hauptteil seines Kataloges. Nahezu ebensoviele Manuskripte Trienter Provenienz aber, darunter auch solche, die aus dem Innsbrucker Archiv stammten und erst in Wien mit dem Trienter Bestand vereinigt worden waren, (Vgl. AB. 382/1, fol. 92ff.) blieben zunächst bei den Urkunden liegen und wurden erst nach dem Jahre 1900 der Handschriftensammlung angereiht. Sie finden sich demgemäß im Supplementissimum (AB. 448 a, b, 449) erst unter den Nummern über 1000 verzeichnet.Nach dem Krieg mußte, wie bereits angedeutet, das gesamte Trienter Archiv an Italien abgegeben werden. Die erste Auslieferung vom 13. Februar 1919 erfaßte auch von den Manuskripten 29 Bände, für vier damals nicht auffindbare Handschriften wurde außerdem noch festgesetzt, daß sie abzugeben wären, sobald sie zum Vorschein kämen. In der Tat wurden der Cod. Suppl. 1177 bereits im Jahre 1920, Cod. Suppl. 1152 im Jahre 1928 aufgefunden und ausgeliefert, Böhm 527, dem Schatzarchiv Innsbruck angehörig, und Suppl. 1153 sind dagegen bis heute nicht zutage gekommen.Da sich bei genauerer Untersuchung der 1919 ausgelieferten Bände zeigte, daß der Codex 501 nicht Trienter Provenienz war, sondern der Reichskanzlei entstammte, wurde er im folgenden Jahr von Italien wieder zurückgestellt.Dagegen wurden drei weitere Manuskripte, und zwar Böhm 611, 771 und 786, 1921 angefordert und, da es sich in der Tat um Trienter Provenienzen handelte, ausgeliefert.Außer der Abschrift des Codex Wangianus, Böhm 457, war bei den Verhandlungen des Jahres 1919 auch die angeforderte Handschrift Suppl. 1150, als dem Schatzarchiv angehörig, in Wien belassen worden. Da sie aber inhaltlich ausschließlich Trient betraf, äußerten die italienischen Kommissäre späterhin, 1921, den Wunsch, diesen Band trotzdem zu erhalten, und er wurde denn auch am 21. Februar 1921 abgetreten.Im ganzen ergibt sich demnach für den einstigen Bestand an Trienter Handschriften folgendes Bild: Böhm 109, 116, 427, 448, 457 (Cod. Wangianus, Abschrift in Wien geblieben.), 468, 494, 508, 514, 520, 521, 527 (Nicht auffindbar.), 561, 591 (Als Prov. Reichskanzlei zurückgestellt.), 611, 768, 771, 785, 786, 787; Suppl. 1048, 1049, 1050, 1051, 1052, 1053, 1054, 1055, 1056, 1061, 1137, 1138, 1143, 1150 (Prov. Schatzgewölbe; ausgeliefert 1921.), 1152 (Nachträglich ausgeliefert 1928.), 1153 (Nicht auffindbar.), 1177 (Nachträglich ausgeliefert 1920.). HHStA, Repertorium XIV/1.

    Für nähere Informationen bzw. Benützung der Archivbestände kontaktieren Sie bitte: MMag. Kathrin Kininger Haus-, Hof- und Staatsarchiv Minoritenplatz 1 A-1010 Wien, Tel.: +43-1-53115-2500, Email: Kathrin.KININGER@oesta.gv.at Folgende Ausführungen zur Bistums- und Bestandsgeschichte sind aus: Paul Kletler: Die Urkundenabteilung bzw. Fritz Antonius: Die Handschriftenabteilung, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 69-71, 119f., 143, 151, 180, 206 und 215-217.http://de.wikipedia.org/wiki/Hochstift_Trient Das Erzbistum Trient (lat. Archidioecesis Tridentinus, italienisch Arcidiocesi di Trento) ist ein römisch-katholisches Erzbistum mit Sitz in Trient. Das Erzbistum ist mit dem Trentino identisch und bildet mit der ihm unterstellten Diözese Bozen-Brixen in Südtirol die Kirchenprovinz Trient.Patron der Erzdiözese ist der Märtyrerbischof Vigilius von Trient, Bischofskirche ist der 1145 geweihte Dom St. Vigilius (Cattedrale San Vigilio) in Trient.DiözeseNach der Legende ist Trient schon seit dem 1. Jahrhundert Bischofssitz, als erster Bischof ist jedoch im Jahr 381 Abundatius als Teilnehmer einer Synode in Aquileia nachweisbar. Seit 952 gehörte das Bistum zum Heiligen Römischen Reich.Im 16. Jahrhundert war die Diözese Schauplatz des Konzils von Trient. Bis 1751 war die Dözese Trient Teil der Kirchenprovinz Aquileia, dann der Kirchenprovinz Görz. 1772 wurde es exemt (also direkt dem Papst unterstellt), ab 1825 wieder Suffraganbistum (dieses Mal des Erzbistums Salzburg). Seit 1920 ist Trient wieder exemt, 1929 wurde es zum Erzbistum erhoben (damals noch ohne Suffraganbistümer).1964 wurden die deutschsprachigen Gebiete der Diözese Trient in Südtirol zur Diözese Brixen geschlagen, die seither unter dem Namen Diözese Bozen-Brixen als Suffraganbistum der neuen Erzdiözese Trient unterstellt ist.Hochstift TrientAnfang des 11. Jahrhunderts entstand durch Übertragung der Grafschaft Trient (1004), der Grafschaft Bozen (1027) und der Grafschaft Vinschgau das geistliche Fürstentum Hochstift Trient, mit dem der Bischof von Trient nun auch die weltliche Gewalt über die Stadt und eine über das Bistum hinausgehende Region erhielt.Ab 1150 waren die Grafen von Tirol Vögte des Hochstifts, ab 1253 die Meinhardiner, ab 1363 die Grafen von Habsburg. Bis 1803 war das Hochstift reichsunmittelbar und hatte eine Virilstimme im Reichsfürstenrat des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation inne. Um 1800 hatte es etwa 155.000 Einwohner. 1803 kam es zu Tirol und mit Tirol 1805–1809 an das Königreich Bayern und 1810–1813 an das Königreich Italien. Ab 1814 wurde das Bistum österreichisch, 1919 fiel es mit Südtirol an Italien. Den Fürstentitel führten die Bischöfe bis 1951. Nachdem in den Jahren 1725, 1729 und 1741 "etliche wenige Originaldokumente" und 1717 und 1736 Abschriften von in Innsbruck verbleibenden Urkunden nach Wien eingefordert worden waren, brachte im Jahre 1751 Rosenthal 1346 Originalurkunden aus Innsbruck nach Wien, und zwar gleich in das eben gegründete StA. Darunter waren 75 Urkunden das Bistum Trient betreffend.In den Jahren 1804 und 1805 brachten der Hausarchivar Gassler und der Innsbrucker Archivar Primisser den größten Teil der Archive der säkularisierten Hochstifter Brixen und Trient nach Innsbruck. In Trient hatte Gassler die Ausscheidung dieser (…) Archivalien im Verein mit dem dortigen Archivar Ducati selbst vorgenommen. Die ältesten und wichtigsten Urkunden dieser Archive wurden - zusammen mit vorländischen (schwäbisch-österreichischen, schweizerischen und rhätischen) Urkunden - dann noch im Herbst 1805 über Hall zu Schiff bzw. über Villach zu Wagen nach Wien gebracht, weil man für den Friedensschluss einen möglichst großen Teil dieser Archivalien in sicherem Besitz haben wollte. Ja noch Ende 1805 wurde das ganze Innsbrucker Archiv nach Wien und von hier, zusammen mit dem Wiener Staatsarchiv, in 117 Kisten nach Temesvár geflüchtet. Aber schon bald nach dem Friedensschluß (26. Dez. 1805) wurden die Archive wieder nach Wien zurückgebracht - schon am 2. Febr. 1806 wird aus Temesvár über die Vorbereitungen zum Rücktransport berichtet. (Die geflüchteten Archive, (...), scheinen aber erst Anfang Juli nach Wien rückgelangt zu sein.) Und nun begannen sogleich die Arbeiten für die Auslieferung der zur Administration der im Art. 8 des Preßburger Friedens an Bayern, Württemberg und Baden abgetretenen Gebiete gehörigen Archivalien; die Auslieferungen waren im wesentlichen im September beendet. Bei dieser Gelegenheit wurde aber auch eine beträchtliche Zahl von Innsbrucker Urkunden in Wien zurückbehalten. Sie wurden von der Hofkanzlei, wo die Innsbrucker Archivalien nach der Rückkehr aus Ungarn deponiert worden waren, am 28. April 1806 der Staatskanzlei und von dieser auf Grund der vom Registratursadjunkt der Hofkanzlei Engelbrechtsmüller angelegten Verzeichnisse am 11. Juli 1806 dem StA. Übergeben (darunter ca. 30 Trienter Codices). (Notenwechsel zwischen Hofkanzlei und Staatskanzlei 1806 (an HK. 27. März, von HK. 28. März, an HK. 19. April, von HK. 24. und 28. April, 6., 12. und 19. Mai, an HK. 22. Mai, von HK. 23. Mai). Verzeichnis Reg. des StA. Z. 21/1806.)25 Bände aus dem Innsbrucker Schatzarchiv und einige Trienter Codices erhielt das StA. 1837 nach einer Reklamation in Bayern. Es handelte sich dabei um die im Jahre 1809 über Innsbruck an Bayern abgegebenen Tiroler, Trienter und Brixener Codices, an deren Stelle jetzt allerdings ganz andere hereinkamen, die vorher niemals in Wien gewesen und die im Jahre 1813 von Innsbruck nach München gekommen waren.Die nach Wien gebrachten Urkunden des bischöflichen Archivs von Trient wurden in Wien zurückbehalten; eine Rückforderung seitens der k. k. Statthalterei in Tirol und Vorarlberg im Jahre 1899 wurde auf Grund eines Gutachtens des StA. abgelehnt. Im Jahre 1919 mußten diese Trienter Urkunden - sie sind im Repertorium VII (AB. 382) eingetragen - als provenienzmäßig zum abgetretenen Gebiet gehörig, rund 800 an der Zahl, an Italien ausgeliefert werden (…). 73 Urkunden des Repertoriums VII wurden jedoch als aus dem landesfürstlichen-tirolischen Archive, aus den habsburgischen Registraturen in den Vorlanden, ja selbst aus dem Wiener Schatzgewölbe stammend erwiesen und nebst einigen Urkunden von Trienter Provenienz bei den Verhandlungen für das StA. gerettet.Über den Urkundenbestand des Trienter Archivs sei noch folgendes hinzugefügt: Dieser etwa 800 Urkunden umfassende Bestand reichte von 1027 bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts und mit vereinzelten Urkunden noch bis ins 18. Jahrhundert hinein. (Die zwei jüngsten Urkunden von 1776 betreffen die Wahl und päpstliche Bestätigung des Peter Vigil Grafen von Thun zum Bischof von Trient.) Dem Inhalt nach waren es 1. von den Bischöfen ausgestellte Pfand- und Lehenbriefe, bischöfliche Gerichtssprüche und Mandate, Satzungen wirtschaftlicher und sozialer Natur; dazwischen finden sich auch Urkunden, die vom Domkapitel ausgestellt sind; 2. Urkunden auf den Bischof und die Kirche (das Domstift), und zwar Pfand- und Lehenreverse, Schenkungen, Aufsand-, Kauf- und Tauschbriefe; 3. Friedensinstrumente (z. B. mit Udalrich von Arco 1210, mit Brescia 1287) und Verträge aller Art (z. B. 1567 mit Erzherzog Ferdinand von Tirol); Kaiser- (Königs-) Urkunden: Konrad II. (nämlich 31. Mai 1027 schenkt dem Bischof und der Kirche von Trient die Grafschaft Trient, die älteste Urkunde des Bestandes), Friedrich II. 1236, Rudolf von Habsburg 1275 (vermittelt den Frieden zwischen Bischof Heinrich von Trient und Graf Meinhard von Görz), Karl V. 1521, 1535, 1555, Ferdinand I. 1536 (besonders erwähnt seien drei von Ferdinand I. bestätigte Pancarten); 5. Papsturkunden (darunter 1294 Bulle an die Bischöfe von Augsburg und Freising und den Abt von Wilten als Bevollmächtigte in der Streitsache zwischen Bischof Philipp von Trient und Herzog Meinhard von Kärnten oder 4. Febr. 1445 das Konkordat Eugens IV. mit Friedrich III.); 6. Reste von Klosterarchiven, besonders aus dem Thomaskloster und -spital (1276 bis 1353); auch hierbei eine Reihe von Papsturkunden, Schutzprivilegien für Trientiner Klöster. - Hiezu kommt endlich noch eine größere Anzahl von Archivalien, die nicht Urkunden im strengen Sinne sind: Zins- und Lehensverzeichnisse, Urbare und urbariale Aufzeichnungen sowie vor allem Briefe (des Lodovico Sforza, Maximilians I. u. a. an Bischof Ulrich von 1498; Erzherzog Ferdinands und Karls V. an Bernhard von Cles 1524, 1525, 1530, 1534).Die 73 fälschlich unter die Trienter Urkunden geratenen, aus dem tirolisch-landesfürstlichen Archive, den habsburgisch-vorländischen Registraturen und dem Wiener Schatzgewölbe stammenden und daher nicht mit ausgelieferten Urkunden sind im Trienter Repertorium (Repertorium VII, AB. 382/1) mit einem blauen Kreuz bezeichnet. Zunächst gesondert im Urkundenkasten 969 untergebracht, sind sie jetzt in die Allgemeine Urkundenreihe eingeteilt.Von der einst ziemlich zahlreichen Gruppe von Trienter Handschriften, ist heute nur noch eine einzige im Bestand des StA. nachweisbar. Wir müssen uns daher auch bei dieser Provenienzgruppe im wesentlichen darauf beschränken, sie so wie sie die Handschriftenkataloge verzeichnen, zu rekonstruieren.Auch die Trienter Archivalien hat, wie bereits oben (...) erwähnt, Franz Gassler auf Grund der ihm schon im Jahre 1803 erteilten Instruktion nach Wien gebracht. Er hatte in Trient im Frühjahr 1805 - auf der Rückreise von Venedig - aus dem fürstbischöflichen und aus dem Domkapitelarchiv eine größere Anzahl von Codices ausgewählt und Mitte Juni nach Innsbruck gesandt, von wo sie drei Monate später, Anfang September, nach Wien abgingen. Unter den Manuskripten, die dieser Sendung beilagen, befand sich auch in Kiste III das Original des berühmten Codex Wangianus, von dem eine aus der Trienter Kanzlei stammende Abschrift des 18. Jahrhunderts schon im Juli durch Gassler nach Wien geschickt worden war. Gerade diese Abschrift nun, der Codex Böhm 457, ist heute die einzige Handschrift nachweisbar Trienter Provenienz, die sich in unserer Sammlung erhalten hat, sie wurde bei den Auslieferungsverhandlungen des Jahres 1919 mit Italien einvernehmlich in Wien belassen. Der oben erwähnte Originalcodex jedoch mußte nebst einigen anderen Trienter Bänden schon im Jahre 1808 an Bayern abgetreten werden, obwohl es in der Instruktion, die für diese Auslieferung an Gassler ergangen war, ausdrücklich geheißen hatte, dass er in Wien zurückzuhalten sei; er kam nicht nach München, sondern verblieb in Innsbruck, gelangte daher auch bei den bayerischen Rücklieferungen, 1837, nicht mehr nach Wien. Im Herbst 1806 wurde dann noch eine ganze Reihe von Handschriften, meist geistlichen Inhalts, "als Diptychen, Evangelien, Abschriften alter Klassiker" usw., die aus den Archiven von Trient und Salzburg stammten, vom StA. an die Hofbibliothek abgegeben.Von den übrigen, im StA. gebliebenen Trienter Codices wurde jedoch in der Folge nur ein Teil in die Handschriftensammlung eingereiht. Auch dieser nicht geschlossen, sondern auf die verschiedenen Länderabteilungen verteilt, so daß im AB. 446 Trienter Bände in den Abschnitten Österreich, Tirol, Reichssachen und Universal erscheinen. Diese Bände verzeichnet auch Böhm im Hauptteil seines Kataloges. Nahezu ebensoviele Manuskripte Trienter Provenienz aber, darunter auch solche, die aus dem Innsbrucker Archiv stammten und erst in Wien mit dem Trienter Bestand vereinigt worden waren, (Vgl. AB. 382/1, fol. 92ff.) blieben zunächst bei den Urkunden liegen und wurden erst nach dem Jahre 1900 der Handschriftensammlung angereiht. Sie finden sich demgemäß im Supplementissimum (AB. 448 a, b, 449) erst unter den Nummern über 1000 verzeichnet.Nach dem Krieg mußte, wie bereits angedeutet, das gesamte Trienter Archiv an Italien abgegeben werden. Die erste Auslieferung vom 13. Februar 1919 erfaßte auch von den Manuskripten 29 Bände, für vier damals nicht auffindbare Handschriften wurde außerdem noch festgesetzt, daß sie abzugeben wären, sobald sie zum Vorschein kämen. In der Tat wurden der Cod. Suppl. 1177 bereits im Jahre 1920, Cod. Suppl. 1152 im Jahre 1928 aufgefunden und ausgeliefert, Böhm 527, dem Schatzarchiv Innsbruck angehörig, und Suppl. 1153 sind dagegen bis heute nicht zutage gekommen.Da sich bei genauerer Untersuchung der 1919 ausgelieferten Bände zeigte, daß der Codex 501 nicht Trienter Provenienz war, sondern der Reichskanzlei entstammte, wurde er im folgenden Jahr von Italien wieder zurückgestellt.Dagegen wurden drei weitere Manuskripte, und zwar Böhm 611, 771 und 786, 1921 angefordert und, da es sich in der Tat um Trienter Provenienzen handelte, ausgeliefert.Außer der Abschrift des Codex Wangianus, Böhm 457, war bei den Verhandlungen des Jahres 1919 auch die angeforderte Handschrift Suppl. 1150, als dem Schatzarchiv angehörig, in Wien belassen worden. Da sie aber inhaltlich ausschließlich Trient betraf, äußerten die italienischen Kommissäre späterhin, 1921, den Wunsch, diesen Band trotzdem zu erhalten, und er wurde denn auch am 21. Februar 1921 abgetreten.Im ganzen ergibt sich demnach für den einstigen Bestand an Trienter Handschriften folgendes Bild: Böhm 109, 116, 427, 448, 457 (Cod. Wangianus, Abschrift in Wien geblieben.), 468, 494, 508, 514, 520, 521, 527 (Nicht auffindbar.), 561, 591 (Als Prov. Reichskanzlei zurückgestellt.), 611, 768, 771, 785, 786, 787; Suppl. 1048, 1049, 1050, 1051, 1052, 1053, 1054, 1055, 1056, 1061, 1137, 1138, 1143, 1150 (Prov. Schatzgewölbe; ausgeliefert 1921.), 1152 (Nachträglich ausgeliefert 1928.), 1153 (Nicht auffindbar.), 1177 (Nachträglich ausgeliefert 1920.). HHStA, Repertorium XIV/1.