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Charter: Urkunden (1285-1545) 1325 IV 09
Signature: 1325 IV 09
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9. April 1325
Johannes Rädler von Sichtenberg verkauft seine drei Viertel des Berghofs auf dem Alten Kirchberg zu Baden an Pfarrer Martin von Baden.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 107, Nr. 28.
 

orig.Orig. verschollen.
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Baden OESA

  • notes extra sigillum
    • Randvermerk (neben der Überschrift beider Protokolle): Haec venditio facta est parocho Badensi.
Graphics: 

cop.
Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 21, 30; Prot. B (1647) Nr. 21, 37; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 5d.

    x
    Ich Johannes der Redlar von Sichtenberg vergich unnd thue kundt allen den, die diesen brief lesen oder hören lesen, die nu leben unnd hernach künfftig sein, daß ich mit verdachtem muth unnd mit gesambter hand, mit willen und gunst aller meiner erben zur zeit, da ich es wol gethuen mocht, verkaufft han meines rechten aigens die drey thail an dem perckhoff, der da leit auf dem allten Kirchperg zu Paden, herrn Martin dem pfarrer zue Paden1 unnd allen den pfarrherrn, die nach ihme dar kommen, zu dem gottshauß zue sanct Stephan umb drey pfundt pfenning Wiener münz, der ich recht und redlich gewehrt unnd verricht bin, und also, daß der vorgenannt herr Mert oder wer pfarrher nach ime zu sanct Stephan zu Paden wird mein unnd aller meiner vordern unnd meiner erben gedenckhen sollen, nach ihren trewen in allen dem gebett, damit sie Gott in dem vorgenannten gottshauß dienen. Unnd bin auch ich unnd meine erben des vorgeschribenen guets ir rechter scherm unnd gewehr für alle ansprach, alls aigens recht ist in dem lande zue Österreich, unnd gib inen darüber diesen brief zu ainem urkhund unnd zu ainem wahren gezeug, versieglet mit meinem insiegel unnd mit meines bruedern insiegl herrn Friderichs des Redlers unnd mit meiner lieben freundt insigel herrn Niclaß des Preußels unnd Hainrichen des Huttersa2, die dieser sachen gezeug seind. Der briefb ist gegeben, do man von Christus gebuert zahlt dreyzehenhundert jahr, darnach in dem fünf unnd zwainzigisten jahr, des erichtags in der osterwochen.
    Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 108-109.

    Original dating clausedes erichtags in der osterwochen

    Editions
    • Regest: Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 20, f. 109.
    Secondary Literature
    • Rollett, Chronik III, 30.

    Comment

    Das Haus, das heute die Nummer Frauengasse 8 trägt, unterstand zwei Grundobrigkeiten: vorne der Pfarre Baden, rückwärts dem Augustinerkloster Baden (Nummarische Häuser-Ordnung in der If. Stadt Baden, HS 1835, 3; StA B, TB 185). Dieser Zustand ist alt, denn ein Vergleich der Grund- und Gewährbücher der beiden Herrschaften ergibt schon in den ältesten erreichbaren Zeiten (1540er Jahre) für beide Hausteile identische Besitzerreihen (vgl. Gewährbuch A, f. 43, 46, 84,123v, 134, 160; Stiftsarchiv Melk, 32/Karton 1, Grundbuch B der Pfarre Baden, Extrakt 1686, o.f., s.v. Haus am Kirchbüchl). Da die Pfarre in der Frauengasse sonst kein grunddienstpflichtiges Haus hatte, ist die Gleichsetzung unzweifelhaft. Daher liegt die Vermutung nahe, daß das im Jahre 1544 angefertigte Regest von Urk. 27 ungenau ist und Friedrich der Rädler in Wirklichkeit nicht ein ganzes Haus, sondern sein Viertel des Hauses verkauft hat, von dem hier die Rede ist - angesichts der Oberflächlichkeit, mit der der Index 1544 zusammengestellt wurde, bestimmt keine unzulässige Annahme. Die Aufteilung 3/4: 1/4 ist wohl so zu erklären, daß das Haus zunächst Friedrich d.Ä. gehörte (genannt meist Fridericus de Sichtenperch, erstmals erwähnt 1282 Nov. 25, gestorben vor 1319 Nov. 11 - Orig. Stiftsarchiv Melk, gesehen im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 53 und 54), nach dessen Tod aber an seine vier Söhne Johann, Heinrich, Friedrich und Gerung (vgl. die eben zitierte Urkunde von 1319 Nov. 11) fiel, wobei Johann zwei seiner Brüder ablöste. Schließlich scheinen sich aber die verbleibenden beiden Brüder auf eine Liquidierung ihres Badener Besitzes geeinigt zu haben. In den Gewährbüchern der Augustiner heißt der Hausteil "eine halbe Behausung am Kirchbühel", der Grunddienst beträgt 1 ß (Gewährbuch A wie oben); in den Gewährbüchern der Pfarre ist von einem "Haus am Kirchbühel" die Rede, der Grunddienst macht 30 d aus (Grundbuch B wie oben). In einem Fall findet sich der ausdrückliche Hinweis auf den "hintern Thail" des Hauses, der den Augustinern mit 1 ß dienstbar sei (Gewährbuch C der Pfarre Baden, f. 60v). Die Gleichsetzung mit dem heutigen Haus Frauengasse 8, dessen Bausubstanz auf das 16. Jh. zurückgehen dürfte (Adalbert Klaar, Baualterpläne österreichischer Städte, Blatt 17, Wien (Akademie der Wissenschaften) 1976), ist durch die lückenlose Besitzerfolge sowohl bei den Augustinern als auch bei der Pfarre gesichert. Nicht in dieses Bild paßt eine bei Hueber angeführte Urkunde des Stiftes Melk von 1320 Juni 3, nach der Friedrich, Sohn des verstorbenen Friedrich des Rädler von Sichtenberg, dem Pfarrer von Baden einen Hof als Seelgerät schenkt, wobei sein älterer Bruder Jans mitsiegelt (Philibertus Hueber, Austria ex archivis Mellicensibus illustrata, Lipsiae 1722, 60); ob es sich dabei um eine weitere Schenkung oder um ein Mißverständnis handelt, wäre noch am Original zu klären.


    LanguageDeutsch

    Notes
    1 Urk. 1324 (Ignaz KEIBLINGER, Geschichte des Benedictiner-Stiftes Melk, 3 Bde., Wien 1851 ff. I, 528) - 1325.
    2 Heinrich der Huetter von Paden und seine Frau Margarethe werden 1346 Okt. 25 als verstorben genannt; ihre Tochter Agnes, Frau Thomas des Esels von Gaaden, verzichtete zu diesem Datum auf ihr mütterliches Erbe (UBOE VI, 564).
    aHuetters B.
    bBrief om. A, B.
    Places
    • Baden (GB BN)
    • Kirchberg in Baden (GB BN)
    • Sichtenberg (Ruine, Gde. Schollach, GB ME)
    • St. Stephan, Pfarrkirche zu Baden
    Persons
    • Friedrich II. der Rädler (von Sichtenberg), Bruder von Johannes dem Rädler von Sichtenberg, Siegler, Zeuge
    • Heinrich der Huetter (von Baden), Siegler, Zeuge
    • Johannes der Rädler von Sichtenberg, Aussteller, Siegler
    • Martin, Pfarrer zu Baden
    • Nikolaus der Preußl, Siegler, Zeuge
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