useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkunden (1285-1545) 1350 V 01
Signature: 1350 V 01
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1. Mai 1350, Wien
Kraft der Eisenzieher zu Wien verkauft (genannte) Güter, die er und seine Schwester Engel, Witwe Heinrichs des Dieners des Harmarkters, von ihrem Bruder Meinhart geerbt haben, an ihren Bruder Konrad, Prior der Augustiner zu Baden.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 165, Nr. 53.
 

orig.
Current repository
StA B Augustiner-Urkunden 21

Seal: ursprünglich 5 an Pergamentstreifen hängende Siegel (Siegel 1, 2, 4, 5 beschädigt, Siegel 3 fehlt).Siegel 1 (das untere Drittel fehlt): oval, farbloses Wachs. Siegelbild: Thronende Madonna mit Kind und drei Rosen, darunter zwei kniende Anbeter mit erhobenen Händen. Durch Steg getrennte Umschrift: . ..RONI B(EATE) .... ORD(INIS) CART(USIENSIS).
Seal: Siegel 2: Dm. 32 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild mit zwei Schrägbalken. Durch Steg getrennte Umschrift: . IO.NNIS DE RO.....
Seal: Siegel 4: Dm. 28 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild - bordweise die Astgabel einer Eiche, dazwischen ein menschlicher Kopf. Durch Steg getrennte Umschrift: S. ....RADI D(E) SCHONNAYCH.
Seal: Gegensiegel auf der Rückseite: Dm. 11 mm, Wappenbild wie vorn.
Seal: Siegel 5: Dm. 21 mm, farbloses Wachs1. Siegelbild: geteiltes Wappen, rechts ledig, links Teufelskopf mit zwei Hörnern und Spitzbart im Halbprofil. Durch Perlenstab getrennte Umschrift: S. .....ICI VENDONIS SARTOR...
Material: Pergament
Dimensions: 367X193 mm, Plica 41 mm
  • notes extra sigillum
    • Rückvermerke:1. (14. Jh.) de vinea Viechparcz.$$2. (16./17. Jh.) 1350 (zwei Mal).$$3. (1607-1768 nachgezogen) Literae emptionis dimidiae partis vineae zu Perchtolstorff an der Viechpfortzen, item (Ergänzung 1768: partem) domus zu Wien an der Langen Maur zu nechst bey der Lerherinnen Hauß gelegen.N°. 38.$$4. (1768 - Ergänzung zu 3) in festo SS. Phil(ippi) et Jacobi 1350.Ladula J. N°. 15.Reg. Proth. A. f. 38.$$5. (Leber) 22.
Graphics: 

cop.
Index 1768: Lad. J Nr. 15.


    cop.
    Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 38, 58; Prot. B (1647) Nr. 38, 66; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 11d.

      x
      Ich Chraft, Meinharts pruder des Eysentzieher ze Wienne, dem got gnade, vergich und tun chunt allen den, die disen brief lesent oder horent lesen, die nu lebent und hernach chunftich sint, daz ich mit meiner erben gutem willen und gunst, nach meiner pesten frewnt rat, zu der zeit, do ich ez wol getun mocht, recht und redleichen verchaufft han die gueter, die hernach geschriben stent: Des ersten mit meins percherren hant deß erbern geistleichen herren pruder Chunrats, zu den zeiten prior ze Gemnikch2, allen meinen tail an dem weingarten gelegen ze Perchtoltstorf an dem Viechportz ze nest Albers weingarten des Pymier, dovon man alle iar dient den herren von Gemnikch funftzehen phening ze perchrecht und nicht mer. Darnach mit meins gruntherren hant des erbern manns hern Jansen von Rappach3a allen meinen tail an dem haus gelegen an der Langen Mawr ze Wienne ze nest der Lepherinne haus, dovon man alle iar dient hern Jansen von Rappachb zway phunt Wienner phenning fur gruntrecht und fur purchrecht und den herren hintz dem Heyligen Chreutz ain phunt phening ze purchrecht und nicht mer. Und daran auch mich vorgenanten Chraften und mein swester Engeln, Hainreichs witiben des Harmarchter diener, dem got gnade, der vorgenant weingart und daz haus anerstorben sint von dem vorgenanten unserm pruder Meinharten dem Eysentzieher, und die auch wir, ich und die vorgenant mein swester Engel, untzt auf disen hewtigen tag ungetailt mit einander gehabt haben. Den vorgenanten meinen tail, baide an dem weingarten und an dem haus, han ich verchaufft und geben mit allem dem nutz und rechten, als ich in unversprochenleichen in perchrechts und in purchrechts gewer herpracht han, umb hundert guldein phening, der ich gar und gentzleichen verricht und gewert pin, dem erbern herren meinem pruder pruder Chunraten, zu den zeiten prior ze Paden sande Augenstins orden, furbaz ledichleichen und vreyleichen ze haben und allen seinen frumen domit ze schaffen, verchauffen, versetzen und geben swem er welle an allen irrsal. Ich pin auch unverschaidenleichen mit sampt meinen erben des vorgenanten meins tails an dem weingarten und an dem haus, als vorgeschriben stet, sein rechter gewer und scherm für alle ansprach, als perchrechts und purchrechts recht ist und des landes recht in Osterreich und der stat recht ze Wienne. Get im furbaz daran icht ab mit recht, daz schol er haben auf mir und auf allem dem gut, daz ich han in dem lande ze Osterreich, ich sey lembtig oder tode. Daz diser chauf furbaz also stet sey und untzebrochen beleib, und wande ich selber nicht aigens insigils enhan, daruber gib ich im disen brief ze einem offen urchunde, versigilt mit meins vorgenanten percherren und gruntherren insigiln, des erbern geistleichen herren pruder Chunrats, zu den zeiten prior ze Gemnikch, hern Jansen von Rappach und mit des erbern ritter insigil hern Weicharts bey den Minnern Prudem, zu den zeiten purgermaister ze Wienne, und mit der erbern lewt insigiln ze Wienne hern Chunrats des Schonnaicherc, hern Ulreichs des Veundend, die alle diser sache gezewg sint mit im insigiln. Der brief ist geben ze Wienne nach Christs geburde dreutzehen hundert iar, dar nach in dem funfczigistem iar, an sande Phylipps und sande Jacobs tag.
      Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 168-169.

      Original dating clausean sande Phylipps und sande Jacobs tag

      Editions
      • Regest: Leber, Ritterburgen (1844) 153, Nr. 22; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 37, f. 123v.

      Comment

      Die Transaktion ist im Zusammenhang mit der Regelung des Nachlasses des Meinhard Eisenzieher und seiner Frau Margarethe zu sehen, wobei es um ein Haus in Wien und einen Weingarten in Perchtoldsdorf ging. Zunächst brachte 1350 Jan. 6 ein Schiedsgericht eine Erbteilung zwischen Frau Engel, Schwester des verstorbenen Meinhard, einerseits und Ulrich und Klara, Kindern der Chaunlinne (Chaunlerinne?) von Tulln, andererseits zustande (Orig. IfÖG, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 173; vgl. Schier, ÖNB 7236, fasc. I, 25v, der sich auf einen "Liber fundi B, P. II, p. 186" beruft). Am 1. Mai verkaufte Engels Bruder Chraft seinen Anteil an Haus und Weingarten einem weiteren Bruder, nämlich Konrad Eisenzieher, Prior der Augustiner zu Baden (vgl. vorliegende Urk.). Schließlich übergab auch Engel ihren Anteil diesem Bruder Konrad, der aber inzwischen zum Subprior des Wiener Augustinerklosters aufgestiegen war: At vero Angela eodem adhuc anno domum integram et vineam cessit nobis ea condicione, ut parte sua fruerentur germanus suus fr. Chonradus subprior Viennensis et filius suus fr. Petrus ordinis nostri alumnus. Post mortem vero eorum tria scripta anniversaria peragantur. Testis est Ioannes de Rappach, loci et fundi dominus, Chonradus Schönaicher et Ulricus Venden (Schier wie oben, unter Berufung auf denselben Liber fundi, p. 200). Als Datierung hat Schier nachträglich zwischen den Zeilen eingefügt: des nächsten Erichtags in der anderen Wochen nach Ostern, was im Jahr 1350 den 6. April ergibt. Das kann aber wegen des Wortlauts der Badener Urkunde nicht stimmen; auch ist anzunehmen, daß Konrad zuerst Prior von Baden und dann Subprior von Wien war, denn bei dem 1352-1354 genannten Wiener Prior Konrad (Rennhofer, Wien 266) wird es sich doch wohl um denselben Mann handeln, der sich zunächst als Subprior (und damit sozusagen designierter Nachfolger des Priors) in die neue Aufgabe einarbeitete.Möglicherweise wurde (wenigstens in diesem Fall) die Stellung eines Priors von Baden nur als Sprungbrett für höhere Würden betrachtet - die Tatsache, daß Prior Konrad privat eine relativ bedeutende Summe für den Ankauf von privaten Gütern aufwendete, während die Finanzen des Konvents gerade eine Krisenperiode durchmachten (vgl. hier Urk. 47 und 52 sowie Maurer, Römische Quellen 148f)‚ spricht nicht gerade für eine enge Bindung zwischen Prior und Kloster. Die (nachträgliche) Fehldatierung Schiers mag auf eine mißverstandene Gewähreintragung von 1351 oder 1352 zurückgehen — ein gewisser zeitlicher Abstand zwischen den beiden Eintragungen im Liber fundi läßt sich daraus ablesen, daß nach den Zitaten Schiers nicht weniger als 14 Seiten (oder Blatt?) dazwischenliegen. Aus der Formulierung der Paraphrase Schiers geht hervor, daß die im Namen Engels ausgestellte Urkunde nicht nur die Übergabe von Engels Anteil sondern die Überlassung des ganzen Hauses und des ganzen Weingartens bestätigte; auch die Identität der Zeugen legt diese Interpretation nahe. Das mag der Grund dafür sein, daß die uninteressant gewordene Urkunde Chrafts nie aus Baden nach Wien geholt wurde, wo sie eigentlich hingehört hätte.


      LanguageDeutsch

      Notes
      1 An der Vorderseite der Pressel ist in der Schrift des Urkundenschreibers der Name des Sieglers vorgeschrieben (in der Form Vnd).
      2 Konrad von Hainburg, Prior von Gaming 1350—1354 und 1358-1360 (Topographie NÖ III, 277).
      3 Urk. 1331: Heinrich von Rappach, seine Söhne Jans und Heinrich und seine Töchter Agnes, Gertraud und Anna verkaufen Heiligenkreuz einen (genannten) Weingarten (FRA II 16, Nr. 141) — 1388: Herzog Albrecht belehnt Heinrich von Kranichberg mit genannten Gütern, die dieser dem Hans von Rappach abgelöst hat (HHStA, Handschrift Blau 522 (Kopialbuch Herzog Albrecht III.), f. 13v; gesehen als Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 243).aJohannsen von Raspach A, B.
      b wie FN a.
      cConradts des Schönnaicher A, B.
      d Da im Orig. der Buchstabe u nicht durch Häkchen o.ä. gekennzeichnet ist, wäre der Name genausogut als Vennden zu lesen. A und B. schreiben Vonden.
      Places
      • Beden (GB BN)
      • Gaming (GB SB)
      • Gaming, Kartäuserkloster
      • Heiligenkreuz (GB BN)
      • Heiligenkreuz, Zisterzienserstift
      • Lange Mauer, Ortlichkeit in Wien (GB Wien)
      • Minoritenkloster in Wien
      • Perchtoldsdorf (GB MD) (?)
      • Wien (GB Wien)
      Persons
      • Alber der Pymier
      • Engel, Schwester von Kraft (dem Eisenzieher von Wien)
      • Harmarkter
      • Heinrich, Diener des Harmarkters
      • Johann von Rappach (?)
      • Konrad von Hainburg, Prior der Karthause Gaming ((1350-54 u. 1358-60)
      • Konrad, Prior des Augustiner-Eremitenklosters in Baden, Bruder von Kraft (dem Eisenzieher)
      • Kraft, Bruder von Meinhard dem Eisenzieher von Wien, Aussteller
      • Meinhard der Eisenzieher von Wien, Bruder des Kraft
      • Wichhard bei den Minderen Brüdern, Ritter und Bürgermeister von Wien
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.