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Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 64
Signature: 64
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1644 Mai 23, Wien
Kaiser Ferdinand III. bestätigt den Schuhmachern zu Zwettl ihre Handwerksordnung.
Source Regest: Transkription und Regest: Mag. Klaus Birngruber
 

Original
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Stadtarchiv Zwettl, Sign. 1/64

ohne BesiegelungMaterial: Papierlibell
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    Wüer Ferdinandt der dritte, von Gottes genaden erwölter römischer kayßer, zu allen zeiten mehrer des reichs, in Germänien, zu Hungarn unnd Behäimb könig, erzhertzog zu Österreich, hertzog zu Burchgundt, Steyr, Kärndten, Crän unnd Wüertenberg, in Ober- und Niderschleßien, margrafe zu Mähren, in Ober- und Niderlausnitz, grafe zu Haabspurg, Tyrol unnd Görtz etc. bekhennen offentlich mit dißen brüeff unnd thun kunndt allermenigklich, daß für unnß n. unnd n. zechmaister unnd ain gannzes handtwerch der schuemacher, zu Zwettel wohnhafft, kommen seindt unnd haben unnß in underthenigkeit zu erkennen geben, wie daß sye sich aller hernach geschribenen unnd durch sye zusambgetragenen handtwerchsordnungsartickhl ain zeit her gebraucht, auch hinfüro deroselben nach zu geleben entschlossen weren. Wann sye aber umb besserer künfftigen richtigkeit willen solche von unnß als regierendten herrn und landtsfürsten confirmirdter gern sehen unnd haben wolten, alß haben sye unnß underthenig gehorsambist angelantt unnd gebetten, wüer gnädigist geruehen wolten ihnen berüerte ihre handtwerchsordnung von neuen confirmiren unnd bestätten zu laßen, welche von wort zu wort also lauttet: Erstlichen. Wann ainer in der statt Zwettl begert maister zu werden, der solle zuvor drey jahr nach handtwerchsbrauch wandern, alßdan auf ainer werchstatt daselbsten ain jahr lang sein maisterjahr arbeithen. Zum andern. Solle er sich bei dem handtwerch anmelden unnd der maister willen gewünen, wie auch sein geburts- unnd lehrbrüeff daßelbsten füerlegen. Drittens solle er die maisterstuckh, wie solches von altershero der gebrauch gewessen, neben zuelaßung aines maisters ihme zu underweißen zue schneidten; unnd wan der schnidt von einen ersamben handtwerch alda zu recht erkennet würdt, solle er sich alßdann heußlich nidersezen unnd daß maistermahl zu geben schuldig seinn. Viertens solle ain yedweder maister in der statt unnd auf dem gey, welcher dem handtwerch zu Zwethel einverleibt, denen gewönlichen jahrstägen deß heylichen bischoffs Erhardti, wie auch am heilligen fronleichnambstag, auch bei denen vier gesungenen quatembermeßen, dem gottsdiennst unnd processionen – außer Gottes gewalt und herren geschäfft – zu rechter zeit fleißig unnd embßig bei straff ain pfund wachs beywohnen. Fünfftens sollen alle schuemacher, so auf zwo meil weegs umb die statt Zwetel wohnen, sich bei ainen ersamben handtwerch zu gedachten Zwetel anmelden, ihr geburts- unnd lehrbrüeff fürlegen unnd sich alda einverleiben laßen, auch die gebüer, wie es von alters hero gebreuchig gewessen, neben vier pfundt wachs, so zum gottsdiennst verbraucht, wieder erlegen. Sechstens. Da etwan ain schuemacher, so auf zwo meil weegs umb die statt Zwetel wohnete, unnd sich zum handtwerch daselbsten nicht stellen noch einverleiben laßen wolte, der solle auf begehren des handtwerchs von seiner obrigkeit darzue compelliert werden. Fürs sibendte. Unnd da sich etwan ainer oder der andere einer obgedachter zwo meil weegs aufhalten und schue machen wolte, so kheinen geburts- und lehrbrüeff hette, derselbig solle alsobaldt alß ain stöhrer mit hilff aines jeden orths obrigkeit abgetriben unnd ihme die störerey bei ernstlicher bestraffung undersagt unnd verbotten werden. Achtes solle die schuemacherarbeith, welche zu Zwethl oder auf die märckht unnd dörffer der obangereggten zwo meil weegs auf die gewönliche märckht unnd khirchtag zum verkauffen gebracht, allezeit durch die eltisten oder dazue bestelten maister ordentlich beschaut, unnd da ungerichte unnd solche arbeith erfunden, solche mit vorwissen des orths obrigkeith unnd derselben erkantnus hinweckhgenommen unnd in die spitäller denen armben leüthen gegeben werden. Neuntens. Unnd weillen aller orthen, so in allen in Österreich alß auch ausser landts, daß lether beschaut wierdt, alß solle daßßelbig auch allermaßen die schuecharbeith auf obgedachten gewönlichen märkhten [unnd] kirchtägen durch die benente maister mit unnd neben zu sich zichung eines oder mehr leder beschaut werden; unnd so ain leder befunden, welches verbrent oder sonsten manglhafft und nit gueth gearbeit, daßelbig solle auch mit vorwüssen des orths obrigkeit unnd derselben erkantnus hinweckhgenommen unnd denen spitällern zu straff verfallen sein. Fürs zechente. Wann yemandts daß schuemacherhandtwerch lehrnen will, der solle neben zwen pürgen, welche mit vorwissen ihrer obrigkeit umb zwenunddreyßig gulden reinisch einsprechen, bei offner laadt auf drey jahr lang zu lehrnen aufgedingt unnd der lehrjunger wie auch die zwen pürgen in daß maisterbuech eingeschrieben; unnd da ein lehrjunger under wehrendter seinen drey lehrjahren von seinen lehrmaister ohne genuegsambe unnd erhebliche ursachen außtretten wurden, der solle ausser eines ersamben handtwerchs wüssen unnd willen nicht wiederumb darzue gelassen werden. Wo aber ain lehrjunger gar entlauffen oder daß handtwerch nit außlehrnen wolte, derselbig oder seine pürgen sollen dem handtwerch in die laadt obangeregte zweyunddreyßig gulden reinisch zubezan [!] schuldtig und verbunden sein. Ailfftens solle auch ain yedweder maister in der statt und auf den gey zu gewönlichen jahrestägen seinen jahrschilling alß dreißig pfennig schuldig zu geben seinn. Zum zwölfften sollen zwen maister verordnet werden, welche alle vierzehen tag in der statt herumbgehen unnd die arbeit besichtigenn, damit selbige dißen articlen gemäß und getreulich gemacht werden. Dreyzechenden. Unnd da ain schuemacher bei ainen pauren oder in ainer müll an der störr ergriffen wurde, der selbige solle mit vorwissen des orths richter, dieweillen etliche weit von ihren obrigkheit entlegen seindt, der gebür nach abgestrafft werden. Zum vierzechenden. So sollen auch auf zwo oder drey meil in märckhten unnd dörffern kheine andere maister wegen der beschau den Zwetlern nit eingreiffen noch gewalt brauchen; wo aber solches geschäche, der solle in der obrigkeit straff sein. Welche ihre underthenigste bith wüer dan alß regierendter herr unnd landtsfüerst, weillen es zu unsrer befüerderung der ehre Gottes, erhaltung guetter manßzucht und erbarkeit angesehen, gnädigist bewill[ige]t unnd ihnen solche ihre handtwerchsordnunng von neuen auß gnaden confirmiert und bestättingt, thuen daß auch auß landtfüerstlicher macht und vollkomenheit hiermit wüßentlich in krafft diß brieffs; unnd mainen, sezen unnd wöllen, daß offternente handtwerchsordnunng nun hinfüro bey allen ihren crefften sein und bleiben unnd sye wie auch auch ihre nachkommen sich derselben obbegriffnermaßen gebrauchen sollen unnd mögen, von allermäniglich unverhindert – jedoch solle solche denen so zuvor in landtsfüerstlichen schuz undersessen und alberaith in denselben zunfft und zechen einverleibt, wie auch denen obrigkeiten an ihren vorhero habendten recht unnd freyheiten unpraeiudicierlich und ohne nachteil sein – hierauf gebüetten wüer allen unnd jeden unnßern praelathen, haubtläuthen, landtmarschallen, graffen, freyen herren, rittern, knechten, verwößern, vizdumben, pflegern, burgermaistern, richtern, räthen, burgern, gemaindten und sonst allen unnßern ambtleuthen, undterthanen und getreuen, daß sye obvermelt schuemacherhandtwerchmaister unnd knegt [!] bei dißer unnßer ihnen confirmierten, bestätten unnd becräfftigten handtwerchsordnunng in allen derselben articulen, punkhten, clausuln, inhalt und mainungen rueheiglich bleiben laßen, dieselben auch darwider nit truegen noch beschwären, noch daß yemandts andern zu thuen gestatten in kainerley weiß noch weeg, alß lieb einem jeden sey, unnßer schwöre ungnadt unnd straff zuvermaiden; daß meinen wüer ernstlich etc. Mit urkhundt dits brieffs mit unßern anhangenden insigl durch unnßer niderösterreichische regierung unnd cammer besiglet und verfertigt. Geben in unnßer statt Wienn, den dreyundzwainzigisten monatstag maii nach Christi unnßers lieben herren unnd seeligmachers geburt in sechzechenhundertvierundvierzigisten, unnßerer reiche des römischen in achten, deß hungärischen in neunzehendten unnd des behaimbischen in sibenzehendten jahrs. Johann Trautson graffe zu Falkhenstein, statthalter. Commissio domini electi imperatoris in consilio. Veit Schinderl zu Schönau; Johann Straßer Dr.; Johann Heinrich Söldner. Eingelegt als loses Blatt: Extract auß den dem Schumacherhandwerch in der landesfürstl. Stadt Zwettel untern 14. Julii 1753 allergnädigst confirmirten Handwerchsfreyheiten. Fürs siebende: Solle ein in herrschaftlichen Orthen sich seßhafft machen wollender Schuster, ehe bevor selben der Laad als Meister nicht incorporirt ist, keine Arbeit zu verfertigen berechtiget seyn, sondern vor ein Stöhrer angesehen und wider selben mit denen gewöhnlichen Compellirungsmitteln verfahren werden. Collationirt und ist dem producirt ungestempelten originali extractive gleichlautend. Landesfürstl. Stadt Zwettl, den 16ten April 1779. Johann Nep. Zistler m.p. Stadtschreiber.
    Source Fulltext: Transkription und Regest: Mag. Klaus Birngruber
    Places
    • Wien
       
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