Ich Katreÿ hern Meinharts witib von Po^eting, dem got genad, vergich an disem prief allen den, di in sehent oder ho^erent lesen, daz ich mit verdahtem muet und zu^e der zeit, do ich ez wol getuen macht, und mit' meiner sůn hern Meinharts von Po^eting, Fridreichs seins průeder Alram seins prueder und meiner aÿdem Hertweigs des Lo^echler und Chu^enrats von Meÿlenstorf gunst und gu^etleichem willen han meiner to^echter Agnesen, di geystleich worden ist in dem fraw^onchlo^ester ze Cho^etweig, meins vreÿen aÿgens und iers rechten eribtay^.ls gegeben zwaÿ pfunt gelts, die gelegen sind auf drin lehen in der grafschaft ze Lengpach¹ an der Widem in dem Aentzeinspach² auf einem lehen sechs Schilling pfenning, halb an sand Gorgentag und halb an sand Michhelstag, ze Reÿchpotenpach³ auf einem leben fünf Schilling an sand Michhelstag, datz den Paltramen⁴ auf einem leben funf schilling an sand Michhelstag. Di vorgenanten gult, als vor geschriben stêt, han ich gegeben meiner to^echter Agnesen ze pezzerung ierr pfruent also beschaidenleich, daz ich und mein erben dieselben dreu lehen und swaz dorzu geho^ert, schullen innehaben und di vorgenanten zwaÿ pfunt gelts innemen, swer der altist unter meinen sunen ist, und meiner tochter raichen unverzogenleichen ain pfunt an sand Gorgentag und ain pfunt an sand Michhelstag. Wir schullen auch daz guet und di holden an nichten beswaêren nuer, daz wier ez innehaben und schiermen schullen, diweil mein to^echter lebt, dem guet an schaden. Ez schol aber mein genediger herre abt Wulfinch ze Chôtweig und sein nachchomen der dreÿr lehen und swaz dorzu geho^ert, Stifter und sto^erer sein, diweil mein to^echter lebt. Und swanne si nimer ist, so sind diselben dreů lehen und swaz dorzu geho^ert, ze veld und ze dorf, gestift und ungestift, versuecht und unversuecht, wie daz genant ist, und auch di zway pfunt gelts, di dorauf gelegen sind, dem gotshaus und der aptaÿ ze Chotweig mit vogtaÿ und nutzen und mit allen rechten ledig warden, als ein vreÿz aÿgen an alleu mein und meiner erben widerred und ierrung. Dorzu schullen wier des gu^ets und swaz dorzu gehort, als vor geschriben stet, scherm und gwer sein fur all ansprach, als aygens recht ist und des landes ze O^esterreich. Und doruber zu einer bestêtigung gib ich disen offen prief fu^er mich und fu^er all mein erben mit meiner sun insigel hern Meinharts, Fridreichs und Alrams und meiner aydem Hertweigs und Chunrats insigeln, di mit sampt mier des guets scherm und gweren sind, als vor geschriben stet. Und ist der prief gegeben, do man zalt von Christes gepuerd dreutzehen hundert jar dornach in dem siben und viertzkisten jar an unser frawntag ze der liechtmesse.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 426-427