Wir Albrecht von gots gnaden hertzog ze Osterreich, ze Steyr und ze Kernden, herr ze Krayn, auf der Marich und ze Portenaw^e, graf ze Habspurch und ze Kyburch, lantgraf ze Elsazzen und herr ze Phi^ert, tun chund, daz unser getrew^er lieber Alber von Puchhaim mit unserm willen und gunst von unserm getrew^en Wernharten von Meissow^e gelost hat unser purg und den marcht ze Ragtz¹ und unsern marcht ze Dobresberg² und waz darzu^e geho^ert, umb drew hundert mark lotiges silbers und umb tausent mark silbers Wienner gewicht^es; item umb hundert und fumftzig phunt Wienner phenninge, die der alt Stephan von Meissow^e ze purchhu^et auf Ragtz gehabt hat; item umb vi^er hundert und sechtzig phunt Wienner phenninge, die Wernhart der vorgenant von Meissow^e an seinem tail gehabt hat auf dem satze ze Egenburch; item umb vi^er hundert guldein fu^er den dinst, den uns derselb Wernhart von Meissow^e wider die Zuricher und i^er aidgnozzen getan hat, der wi^er im nu von new^en dingen mit sampt den vorgenanten vi^er hundert und sechtzig phunden Wienner phenninge von des satzes wegen zu Egenburch sein schuldig beliben. Daz ander gelt alles ist von alten schulden an den egenanten Wernhart von Meissow^e gevallen von dem alten Stephann sêlig von Meissow, dem ez unser lieber herr und ene, kunig Rudolph sêlig von Ro^em, und unser lieber herr und vatter kunig Albrecht von Ro^em gu^eter gedechtnuzze, da er sich dannoch schraib graf von Habspurch, und hernach da er hertzog warde, schuldig waren beliben, darumb im vor von unserm herrn und vatter versatz^et was der satze Ragtz, und daz im der egenant unser herr und ene kunig Rudolph bestêtt mit seinen briefen, die er uns umb daz vorgenant gu^et alles hat widergeben also, daz der vorgenant Alber von Puchhaim und sein erben den egenanten satze Ragtze die pu^erg und den marcht und ouch den marcht ze Dobrêsperg mit allen den nutzen und rechten, die darzu^e geho^erent, wie die genant sind, alz ez der alt Stephan von Meissow^e und ouch der egenant Wernhart von Meissow^e habent innegehab^et fu^er daz vorgeschriben gu^et alles furbaz von uns in phandes weis innehaben und niezzen sullen an abslag alz lang, untz daz wi^er oder unser erben und nachkomen in oder sein erben des obgenanten gut^es alles, ez sei Silber guldein oder phenning, verrichten und gewern. Ouch sol der egenant unser getrew^er liber Alber von Puchhaim und sein erben oder wer di vest Ragtz von ir^en wegen innehat, uns und unsern liben sunen Rudolph, Fridreich, Albrecht und Leuppolt hertzogen und unsern erben und nachkomen mit derselben vest Ragtze warttent und gehorsam sein uns und die unsern darin und darauz ze lazzen, wie oft uns des nott beschiecht, an seinen merkchlichen schaden. Des geben wi^er ze urchund disen brief besigelten mit unserm grozzen anhangundem insigel, der geben ist ze Wienn an samztag vor dem suntag, alz man singet: oculi, in der vasten nach Krist^es gepurd dreutzehen hundert iar darnach in dem acht und fumftzigistem iar.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 504-505