Daz sint di tayding, di zwischen dem abt ze Chotweig und den pu^ergern ze Chrems geschehen sint, umb den Werd¹ und vischwaid, darumb sew chriegig gewesen sint, darauf der erber ritter her Gotfrid der Sêbekch und Haug in der Schestrazzen ze Wy^enn von dez hochgeporn fu^ersten wegen hertzog Rudolf in O^esterreich, der erber herr, her Lewtold von Stadekk, di zeit lantmarischalch in O^esterreich, geschaft het, daz si diselben sache verho^eren und beschawen scholten und auch nach erber lewt rat richten, di daz wazzerrecht erchanden. Und derselben tayding namen payd tail, yeder tail vi^er rednaer. Von erst so nam der abt ze rednaer hern Stephan von Ho^ehenberch und hern Wernharten den Truchsezzen, hern Chu^enraten von Frewntshawsen und Hainreichen den Newnhofer. So namen die pu^erger hern Dy^etreichen den Gueffing, di zeit pu^erchgraf ze Chrems, und Nyklan den Satlaer, di zeit statrichter daselbs, und Nyklan von Weytra, di zeit judenrichter doselbs, und Symonn von Ybs. Darnach iahen der pu^erger rednaer, der Werd wer i^er, und wolten daz weysen mit hunderten oder mit zwain hunderten von payden steten. Do iahen des abts rednaer, der Werd waer des abts und des gotzhaws ze Chotweig mit allen den rechten, als i^er prief sagt, den si von den alten fu^ersten daruber habent, und sint auch des an nutz und an gewer und habent auch dhainen chrieg nie daran gehabt untzen fert, do in di fisch, di des gotzhaws fischer auf derselben fischwaid gevangen hieten, von den pu^ergern mit gewalt genomen wu^erden. Darnach i^eahen der pu^erger rednaer, si hieten des werdes ein hawpt. Do iahen des abts rednaer, daz di verho^erer auf daz hawpt chêmen und zu in nemen, di daz wazzerrecht erchanten, di auch darzu^e geschaffet warn von des hertzogen und des marischalchs wegen und waz di daruber erchanten, daz wazzerrecht wer. Do wolt der abt pey peleiben, des wolten di pu^erger nicht und waygerten auf hern Wernharten von Meyssaw^e, der scholt zu dem tag chomen sein, an in wolten sew nichts tu^en. Darnach wart von payder taylen briefen geret. Do sprachen des abts rêdnaer, daz di pu^erger an dem nachstem tag nach der beschawung ir^en brief gen Mawtarn prechten, so wolt der abt seinen brief auch dahin pringen. Und waz von recht nach bayder taylen briefen erfunden wu^ert von erbern lewten, do wolt der abt bey peleiben. Des wolten di pu^erger auch nicht. Do iahen di verho^erer, si wern von des hertzogen und des marischalchs wegen zu den Sachen geschaft, daz si nach erber lewt rat, di daz wazzerrecht erchanten, ent scholten machen, und des wolt der abt geho^ersam sein gewesen. Dez wolten di pu^erger auch nicht und dingten des an den hertzogen. Und daz si di Wandlung und di tayding also vergangen habent, darumb hab ich vorgenanter Gotfrid der Sebêkch und ich vorgenanter Hawg in der Schestrazz ze Wy^enn unsrew paydew insygel gelegt an den gegenwurtigen brief zu^e einem warn urchund der sache, der geben ist nach Christi gepu^erd über drewtzehen hundert iar darnach in dem zway und sechtzigisten iar an dem suntag, so mon singet: exurge quare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 531-532