Ich Stephan von Hochenwerch vergich offenleich an dem prief, daz ich mit meiner erben gu^eten willen und gunst zder zeit, do ich ez wol tuen macht, geben han lawterleich durch got und meiner mu^eter sel ze hilf und ze trost meins rechten chawffaygens newn schilling gelts, di gelegen sint auf den guetern, di hernach geschriben stent, di ich auch gechawfft han von dem guet, daz mi^er mein vraw selig, mein mueter, lazzen hat: des ersten datz Wintpozzing¹ pey der Pyelach von des Weber hofstat zwelif phenning gelts, von Phylips hofstat zwelif, von der Lebin hofstat vier phenning und von uberlent syben Schilling gelts und ze Radawschen Topel¹ zwelif phenning gelts von ainer hofstat. Daz vargenant gelt dient man allz auf sand Mychelstag und vier und zwaintzik phenning gelts für sechs huenr, di dient man auf den vaschanch von dem var geschriben uberlent. Daz vargenant gelt allez han ich geben in den Halpach zu unser vrawn chyrichen, daz da haizzt auf der Cell,² da mein mueter leit, also beschaydenlich, wer pharrer da ist, daz er dovon begen schol ain jartag meiner vargenanter mueter an sand Rvepprechtstag in dem heribst mit der vigilig und des margens mit vier messen, und welich priester der mess aine spricht, dem schol der pharrer zwelif phenning geben und man schol auch di zechchertzen aufzunten zu der vigilig und auch des margens zu den messen, man schol di chertzen allweg wegen, ee daz man se aufzunt zu dem jartag, man schol se auch hinnach aver wegen und waz dann verprunnen ist, daz schol der pharrer in di zech widergelten. Man schol auch mi^er oder meinen erben von dem vargenanten guet allen dienn der vargenanten sechs huenr zway ze vogtrecht und nicht mer. Wer aver daz, daz ein pharrer sawmig daran wer, daz schull wi^er dem apt, der di zeit ze Chotwi^eg apt ist, chlagen. Der schol in dann pezzern nach seiner herren rat und waz dann versawmt sey, daz daz dervollt werd. Wer aver ein apt auch daran sawmig, so schol ich oder mein erben sich des vargenanten gelts alz underwinden untz so lang, daz uns allez daz volfu^ert werd, daz var an dem prief stet geschriben. Ich setz mich auch mit sampt mein erben über daz vargenant guet allez ze rechtem scherm und gewern fur all ansprach, als aygens recht ist und des landes ze Osterreich und auch in all dem rechten, als var an dem prief geschriben ist. Und des ze urchunt gib ich den prief für mich und fur mein erben versigelt mit mein insigel und mit meins suns insigel Stephans von Hochenwerch, der der sach zeug ist mit seinem insigel. Der prief ist geben nach Christ purd drewzehen hundert iar darnach in dem drew und sechtzkisten jar an sand Mertentag.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 536-537