In dem namen der heiligen und ungetailten drivaltichait; amen. Ich Hêrtneid von Pottendorff bekenn fu^er mich und all mein erben und tun chund offenlich mit dem brief allen, den er fu^erchu^embt, daz ich wolmůgender mit gesuntem leib und wolbedêchtlich ain geschêfft Ordnung getan und gemacht hab schaffe orden und mach auch das wissentlich mit dem brief, als ich danne wil, daz dasselb geschêfft und Ordnung erst nach meinem tod und abgang getrewlich an all ausczu^eg und ungevêrdlich sol gehalden werden an aller meiner erben und mênikchlichs irrung und hindernu^ess. Von erst schaff Orden und main ich, daz die vier drêyling wein perkrecht, die man jêrlich mi^er di^enet in mein urbar ze Entzestorff auf der Vischa, su^ellen gegeben werden und damit stifften ain ewige mess auf der heiligen drivaltichait altar in sand Vlreichs pharrkirchen ze Ebenfu^ertt und sullen das mein nagst erben stifften und gantz ausrichten ŷnner den nagsten drein moneden nach meinem tod und abgang. Doch ob ich dieselben messe selber beÿ meinen lebentigen têgen nicht hiet gestifft und wann aber ich dieselben vier drêyling weins jêrliches perkrechtzs verschriben und vermacht hab meiner lieben hausfraw^en Dorothean geporen von Starchemberg nach laut dez gemêchtbrieves, so darumb ist, dadurch schaff und main ich, daz i^er die mein nagst erben sullen erstatten und widerlegen auf anderm meinem gu^et, so ich dann hinder mein lazz ungevêrdlich. Auch schaff ich, daz mein nagst erben sullen berait zalen und geben ynner drein moneden nach mein abgang zehen phunt Wiennêr phenning in sand V^elreichs zech ze Ebenfu^ertt, davon man dann aus derselben zech jerlich ain ewigs liecht ausrichten und beleuchten sol vor der benanten heiligen drivaltichait altar. Auch schaf ich meiner benanten lieben hawsfraw^en Dorothean alle meine chinder sůn und to^echter, die innczehaben ze verwesern und ausczerichten nach iren trew^en, dieweil sy^e lebt, und schaff i^er darczu alle meine varunde hab gancze der nichtz ausgenomen. Auch schaff ich. daz dieselb mein hawsfraw^e dieweil sy^e lebt, iren witibenstu^eel hawsung und wonung haben sol in meiner vesten ze Ebenfu^ertt in dem zŷmer gegen dem Vngrischen, da wir yeczund innesein, unverchert und ungeirrt ungevêrlich, als sich dez mein lieber pru^eder Hainreich von Potendorf gegen i^er hat verschriben. Auch schaff ich und wil, daz man meinen erbêrn dienêrn und phlegêrn nach meinem tod drew hundert phund phenning und meinem hausgesind seczig phunt phenning ausrichten und beczalen sol, die under sy^e ze taÿlen ÿedem nach seinen di^ensten und staten. Auch schaff ich besunder meinen schreibêrn Perchtolden dem Ko^eppel vi^erczig phund phenning und Stephann dem New^enhouêr zwainczig phund phenning, die man denselben allen meinen dienêrn ausrichten und beczalen sol ŷnner jaresfrist nach meinem abgang. Auch schaff ich und wil, daz man meinen chamerêrn geben und under sŷ taÿlen su^ell alle meine geraÿsege phêrde ÿedem nach seinen di^ensten und staten. Auch tu^en ich ze wissen, was ich du^erch meiner seelhail willen mein begrebnu^ezz und pŷvilde ze begeen hab geschafft, desselben meines geschêffts und in aynu^eng hab ich ainen besigelten brief geben und gelegt in sand Vlreichs zech ze Ebenfurtt mit meinem . ., dez pharrêr daselbs, Hannsens dez Zroningendorffêr und Ostvalds dez Dêchssenpekchen insigeln gevertiget, alz ich dann wil, daz man das nach meinem tod ausrichten und begeen sol. Ich obgenanter Hêrtneid von Pottendorff schaff wil und main, daz mein obgenantz geschêfft und ordnu^eng in allen stu^ekchen und artikeln sol gantz und gar chreftig stêt ausgericht und gehalden werden an meines bru^eder . ., meiner vettern und mêniklichs irrung und hindernu^esse getrewlich und ungevêrdlich. Auch hab ich das gegenwurtig mein geschefft und Ordnung, alz ich dann wil und main, daz das erst nach meinem tod und abgang sol chreftig und gehalden werden, trewlich empholhen und emphilh auch das wissentlich mit dem brief dem edeln herren, meinem lieben swager hern Otten von Meissaw^e, obristem marschalchen und obristem schenkchen in O^esterreich, und gib i^em auch gantzen und vollen gewalt, daz er von aller meiner hab und gut ausczerichten ze volfu^eren und ze vollrekchen in allen stu^ekchen und artikeln, als oben geschriben stet ungevêrdlich. Und daz das gegenwu^ertig mein geschêfft fu^erbazzer chreftig und unczebro^echen und gehalden werde, des ze urchund gib ich den brief besigelt mit meinem anhangundem insigel und mit meiner lieben pru^eder und vettern Hainreichs und Albrechtz von Pottendorff auch anhangunden insigeln, mit der gůnst wissen und willen daz vorgenant mein geschêfft ist beschehn. Und du^erch zeugnu^ezz willen hab ich fleizzich gepeten den erwi^erdigen herren, hern Wilhelmen den Tu^ersen, brobst dacz sand Stephan ze Wienn, und den edelen herren hern Leuppolten von Ekchartzaw^e, meinen lieben pru^eder, daz sŷ ire insigil an den brief gehengt habend in und iren nachko^emen und erben an schaden. Der brief ist geben zu^e Ebenfurtt an mittichen nach dem heiligen ebenweichtag nach Christi gepu^erde vierczehenhundert jar und darnach in dem zwainczigisten jare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 175-178