Wir dy^e zechlewt zu Mawr und dy^e ganncz pharrmenig daselbs bekennen offennlich mit dem brief und tuen kund aller ma^eniclich, als von sollicher zuspruch und zwittrecht wegen, so zwischen unnser und des geÿstlichen herren, hern Sebasty^ean dieczeÿt pharrer daselbs zu Mawr, gewesen sind von wegen etlicher altlegner grunndt hernach genant: item von ersten ain weingartten genant der Achsperger am Prekchlesperg¹ und ist zu lehen von den Hofern zu Mawr und dient in alle jar jerli^ech zu sannd Michelstag zehen pfenning; item ain weingarten am Penkweg und leÿt neben des Heyssen weingartten von Newnhofen und ist zu lehen von den herrn zu Melkch und dient alle jar jerlich in das ambt gein Newnhofen zu sand Jorgentag sechs pfenning; item ain akcher übern Pengkweg und ain akcher zu Tarnegk, dŷ benanten zwen a^ekcher sind zu lehen von ainem yeden pharrer zu Mawr; item ain wisen zum Heyslein,² der drithalb tagberg ist und leyt unnderhalb des wegs und ist auch zu lehen von aÿm yeden pharrer zu Mawr; item etlich grunt genant dŷ newn grunt; item ain halbs tagberch wismad gelegen im Posenpach und dient in das ambt gein Hafnerpach alle jar jerlich zw sannd Michelstag zwen pfenning; item ain krautgartten gelegen zu Pielach und ist zw lehen von aym yeden pharrer zu Mawr; item ain wengartten am Pra^ekchlesperg und leÿt neben des Achsperger und ist zu lehen von den Hofern zu Mawr und dient in all jar jerlich zu sand Michelstag zwen pfenning; item ain wengartten am Gaysperg und leyt neben dem Stikcher und dient in den hof auf dem Perg³ zu Mawr alle jar jerlich funf helbling und von wegen der obgenanten zuspruch und zwitrecht, sodann zwischen unnser obgenanten zechlewt und der gannczen pharrmenig zu Mawr und dem egenannten pharrer daselbs gewesen sind, haben wir vorgenant zechlewt und auch dŷ pharrmenig mit vleiss gepeten dŷ geystlichen herren hern Jo^ergen pharrer zu Gerolting und hern Pauln pharrer zu Lostorff und dŷ edln Albrechten Enickel zu Albrechtsperg und Leonharten Laederstorffer, dieczeit phleger zu Sŷchtenbergk,⁴ das sy sich umb dŷ sachen zwischen unnser payder tail von der obgenanten grunt wegen habent angenomen und uns auf ain ganncz endt darumb gericht veraint habent. Und wir obgenant zechlewt und auch dy ganncz pharrmenig haben gelobt und versprochen den vorgenanten spruchlewten mit unnsern trewn, was sew zwischen unnser payder tayl umb dŷ zuspruch sprechen, das wir das unczeprochen und gennczlich halten und dawider nichts reden wellen in kainer weis ungeverlich. Und also habent dŷ obgenanten spruchlewt zwischen unnser payder tayl von der egemelten grundt wegen gesprochen: am ersten habent sew gesprochen dŷ newn gru^endt ledicleich uns als zehlewten unnser frawn zu Mawr also, das wir die schullen innehaben nuczen und nyessen zu nucz und frumen unnser frawn und irm gotzhaus zu Mawr und dŷ alten grunt, als oben begrŷffen ist, haben sew gesprochen dem obgenanten pharrer und sein nachkomen in solicher mass, das er davon schol rayhen und ausrichten aym mesner: am ersten schol er aym mesner geben alle qottemer zwenundreyssig pfenning und von aym yeden opffer, das da ist uber virczehen pfening, schol er im geben von ungetayltem gelt zwen pfening, aber zu weinachten zu ostern zu pfingsten zu kirchweich und zu vir unnser frawn tegen schol er im geben sechs pfening auch von von^a yedem selambt zwen pfening und dew air, de man opfert am karfreytag zu dem pild, und dy ayr am ostertag von der weich schol er auch aym mesner lassen; item es schol auch der mesner alle suntag und alle feyertag essen in dem pharrhof des margens und des nachts und schol im der pharrer alle mal geben ain quertel wein; item von yeder samung schullen wir obgenant zehlewt oder der pharrer dem mesner geben von ungetayltein gelt zwen pfening und schullen im ain haus pawn und hinfur pessern. Es schol auch der mesner haben sein gewonleiche samung, als peÿ anndern kirhen syt ist, von aŷm yeden pharrman, der pehaust ist. Er schol auch sein gerechtichayt von ausleyten von vigilgleyten haben, als peÿ anndern kirhen gewanhait ist; item wann man taufft ain kind, so schol man geben dem gesellen zwen pfening und dem mesner ain pfening; item so man ain mesner aufnymbt, das schol geschehen mit willen und wissen ains yeden pharrer auch von wegen der newn gru^endt, dŷ uns vorgenanten zehlewten zugesprochen sind. Darauf haben wir zwen gru^ent, ainer ain krautgartten gelegen zu Pielach und das wisl gelegn im Posenpach, dŷ benanten zwen gru^ent haben wir dem egenantten pharrer geben zu einem auswechsel umb ain weingartten, der bestymbt ist under den alten gruntten, genant der Achsperger also, das er und all sein nachkomen dŷ benanten zwen grünt mit sambt all anndern grundten, dŷ nu^a und sein nachkomen durch dy obgenanten spruchlewt zugesprochen^b sind warden, nu hinfur innehaben nuczen und nyessen, als dann solichs auswechsels spruchs und lanndes in Osterreich recht ist ungeverlich, und wir obgenant zehlewt schulten dann den vorgenantten weingartten genannt der Achsperger, den uns der egenant pharrer geben hat zu ainem auswechsel mit sambt all anndern gru^ennden, die uns durch dŷ vorgenanten spruchlewt zugesprochen sind warden, auch innehaben nuczen und nyessen zu nucz und frumen unnser frawn und irm gotzhaus zu Mawr. Auch habent dŷ vorgenantten spruchlewt pen und punt darumb aufgeseczt, ob wir obgenant zehlewt zu Mawr und dŷ gancz pharrmenig daselbs, das oben verschriben ist, nicht hielten oder dawider wolten reden, so schol unnser yeder besunder vervallen sein dem vogt der kirhen hundert pfund pfening und yeder seinem rechten hern zwayundreyssig pfund pfening an alle genad. War aber sachen, das solich pruch von dem vorgenannten pharrer oder seinen nachkomen geschehen und das, als oben geschriben ist, nicht hielten oder dawider wolten reden, so schol er oder sein nachkomen vervallen sein dem hochwirdigen furssten und hern, hern Vlreichen pischolf ze Passaw oder seinen nachkomen hundert pfund pfening und dem vogt der kirhen zwayunddreyssig pfund pfening. Und das alles, was oben geschriben stet, ŷst unnser guetleicher will und wolgevallen, wir sein lebentig oder tod, trewlich und ungeverlich. Des zu pesser sicherhayt, das das alles hinfur stat und unczeprochen peleyb, geben wir obgenannt zehlewt zu Mawr und dy ganncz pharrmenig daselbs dem egenantten pharrer zu Mawr und sein nachkomen den brief besigelt und pesta^ett mit der vorgenannten geystlichen herren, herren Jorgen pharrer zu Gerolting anhanngunden insigl und ich penantter pharrer zu Gerolting hab dieczeyt kain aygen gegraben sigel nicht gehabt, hab ich mit vleiss gepetten den geystlichen hern, hern Niclasen, capplan zu Wolfstain,⁵ das er sein insigel an meiner stat an den brief gehanngen hat, und ich verpint mich under sein insigel mit meinen trewn doch mir und dem penantten her Niclasen und unnsern nachkomen an schaden und mit des geystlichen herren, hern Paulen pharrer zu Lostorff aŷgen anhanngunden insigl doch im und seiner kirhen zu Lostorff an schaden und auch mit des vorgenannten edln Albrechten des Enikchel aygen anhanngunden insigl im, seinem brueder und irn erben an irer stifft zu Mawr unvergriffenleich und mit des edln Leonhartten Laederstorffer auch irn nachkomen und erben an schaden und wir verpinden uns unnder irew insigel mit unnsern trewn in aydes weys alles das war und sta^et zu halten, das der brief aufweist und innehielt, der geben ist nach Cristy gepurd virczehenhundert jar und darnach in dem achtundfunffczigisten jare am phincztag nach sannd Margrechtentag der heylligen junkchfrawn.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 498-502