Edler, besunder lieber Lewprechtinger! etc. Ewr werbung und verku^endung ettlicher ma^er haben wir von dem gegenbu^ertigen ewrm kappelan verstanden und danchken ew darauf ewrs freuntlich willens, so ir von dienst und ander bewegung wegen zw uns habt. Darzue der zueenpoten ma^er, dafur mir mit begierlikait lieber solch ma^er, die uns und den unsern darzue iedem man zu nutz komen mo^echten, horen wolten, dan auf die werbung des dienst lassen wir ew wissen, das wir etleich unser diener den Rorbacher, unsern haubtman, Jorigen Eyczinger, Smidel, Ambsteter, Prugkner und ander mit diensten zwischen hin und sand Jorigen (April 24) nagstkunfftig auf unser manigvaltig verderben, darin wir durch die krieg hertiklich komen sein, von uns abschaiden haben wellen lassen. Seind uns aber unser allergnedigister her der kaiser dazwischen in veld mit unsern diennern und leutten nach dem sterchkisten ze ziechen ervodert hat, haben wir die obgenanten all und menig ander darzue, der wir wartund sein mit diensten, weitter nach unserm grossen vermu^egen ausgenomen, daran wir benuegen haben und hinfur haben muessen, wan wir auf solch unser enpfangen scheden nyemands mer daruber vermugen ausczenemen noch ze halden. Sulten wir aber entzeiten ewr zuenpoten willen gwest haben, alsden hieten wir uns in solchen oberu^eerten verrern aufnemen darnach gehalten. Yedoch pitten wir ew in freuntlichen vleis ewrm sun dem Mermosser, so das sein fueglich zeit haben mag, ze schreiben, das er im unser ambtlêut von ewrn wegen bevolhen hab. Mêr hiet wir ew geschriben von der kriegleuff wegen, die aus ewr potschafft zu verderben ersten mu^egen, so uns des lands unsicherhait darin nit verhindert hiet. Geben zw Go^ettweig am pfincztag vor reminiscere in der vasten anno domini etc. LXV. Mert von gots gnaden abbt zu Gottweig.||
Adresse: Dem edeln Wilhalm Lewprechtinger etc.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 641-642