Ich Steffan Awer und ich Veronica sein hausfraw bekennen fur unns und all unnser erben offenlich mit dem brief, als uns baiden der erwirdig geistlich herr, her Erhard abbt zum Go^ettweyg und der convennt gemainklich daselbs iren und irs bemelten gotzhaws hof zu Nydern Rênna mit aller seiner zugehorung a^ekchern wismad pawngarten holtz gewo^endlicher robat, wie das von alter herko^emen ist, recht und redlich verlassen haben auf drew gantze jar nacheinander volgend und nicht lennger in der maÿnung und beschaidenhait. wir uns yetz ze stund an [ders]elbena auf ir pfleg heuslich sitzen su^ellen und ir lewt, so darin gehoren, in iren notturfften verantwurtten sy bevolhen haben und dasselb ir ambt trewlich verwesen, auch unns ja^erlich, als sich gepurt, nach laut ir urbar gen in verraitten, sy^e unns auch auf dy benannten drew jar nicht lennger iren weyndinst zu Murtztal auf unnser aigen zerung und darlegen ze vechsen also, das wir in ja^erlich ain dreyling most an alle widerred raichen und geben su^ellen, verschriben haben, unns daneben vergu^ennen und verlassen das hofpaw, so ditsmals angepawt ist, doch das wir die benannten drew jar dieselben a^ekcher und veld pawlichen halten und so^elhermass u^eberantwurtten mitsambt dem krawtzehent daselbs, davon in nicht mer, dann was des u^eber unnser zimliche notturfft u^eberwirdet, zusteen sol. Auch haben unns die bemelten erwirdigen herren abbt und convennt zum Go^ettweyg zuegeben ablat und anlat ir holden in mass, wie vorgehalten ist, und den dritten tail in den wanndeln und fa^ellen, doch in fu^ergesetzt dy abpruch darinn ze tun. Sy haben in auch sunderlich vorbehalten iren ganntzen traidzehent daselbs, den wir in trewlichen inbringen pewaren und nach irem geschêfft und willen damit hanndeln sullen kainerlaÿ gerechtikait noch tail darinn su^echent noch begeren ze haben. Auch was in der zeyt an dem mairhof zu pessern not geschicht, sullen wir mit irem wissen tun und die arbaiter darauf verpfruenten und sy das lon ausrichten und alsofft sy oder ir anwêld in der zeyt in irs gotzhaws notturfften daselbshin ko^emen. so su^ellen wir sew und ir anwêld mit speys und gewo^endlicher notturfft versorgen und aushalten, als pillich ist, und ob wir in zu ausganng der bemelten jar nicht fuegen wurden, wie sich das begab, so sullen und mugen sy unns vor der beru^erten zeyt ausga[n]ng ain quottemer ee aufsagen und zu wissen tun, desgeleich unns gen in auch vorbehalt[en u]ngeverlich, wann sich auch dy benanten drew jar ganntz geendt haben und aus sein, [als]dann sullen und mugen sew und ir nachko^emen den obgemelten iren hof mit aller seine[r z]ugeho^erung nichtz ausgenomen mitsambt dem weyndinst zu Murtztal weyter verlassen oder damit handeln tun unnd lassen, wie sew verlusst on unnser baider und unnser baider erben auch maniklichs von unsern wegen irrung und hindernu^ess getrewlich und ungeverlich, wie das alles in dem verlassbrief unns von in darumb gegeben klarlich geschriben und beslossen ist, das wir unns gegen in und iren nachkomen verschriben und verpunden haben verschreiben verpinden unns auch wissenlich in kraft des briefs all und yedlich die bemelten artickel kain ausgenomen, so in irem verlass und dem gegenburtigen brief begriffen sein, on all ausczug halten volfuren ausrichten und den nachgeen sullen und wellen und dawider nicht ze tun in kainerlay weyse alles getrewlich und ungeverlich. Des alles zu ainer warer urkund gib ich obgenanter Steffan Awer mitsambt meiner hausfrawn fur uns und all unnser erben den benannten erwirdigen herren von Go^ettweyg und allen iren nachko^emen den brief besiglten mit meinem aufgedruckchtem innsigel. Der sachen ist getzewg durch meiner vleissigen gepet willen der edl Steffan Awnpacher ditzeit pfleger zum Go^ettweyg auch mit seinem aufgedrukchten innsigel doch im und allen sein erben an schaden. Geben zum Go^ettweyg an eritag nach sannd Geo^ergentag nach Krissti gepurd tawsennt vierhunndert und in dem drewundachtzigisten jare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 210-212