Hochwirdiger in gott vatter, genediger herr! Mein willig dinst pin euren genaden von mir alzeit beraidt. Genadiger herr! Als ich mich in vergangen tagen auf ansuechen aines eures conventbruder und des Welser eur genaden sachen gegen dem bischoff von Passaw und andern bey kuniglicher majestat ze furdern hab angenomen und der etwevill in beÿwesen gemeltes conventbruder und Welser vervolgt und ausgericht hab, wye dann eur genad solichs woll vernomen hat. Nun ist seyder derselbigen zeÿt bemelter von Passaw durich sein procuratores wyder euch offt und dyck in grosser uebung gewesen kunigliche majestat wyder euch zw bewegen, hab ich dennoch mit allm fleyss eurer genaden sachen bysher aufzogen, dadurich gemeltns von Passaw nicht volg beschehen ist, und besonderlich in zwayen nagsten verschynen tagen hat der von Passaw etlich brieff von kuniglicher majestat wyder eur genaden ausbracht und erlangt, weliche brieff alain durich mein anligen wyder retractierdt und aufgeschoben sindt und di begeren des von Passaw den regentn zwegeschickt, und wo ich nicht in di sach gesehen het, war euren genaden mercklich wagnusz daran gestanden. Darauf wellet euch furderlich zw den regenten verfuegen und des von Passaw begeren vernemen, damit eur genadt sich zw gelymph der sachen bedachtlich muge entsetzen solichem vermaintem ansuechen des von Passaw. was ich dan weyter euren genaden zu furdrung thain soll, bin ich willig. Auch bit ich, eur g(enaden) wolle mich auf mein varig schreyben euch gethann auch obgemelts conventbruder und Welser zuesagen eurer genaden halben mich bedencken und furderlich antwurt wissen lassen. Datum mit eyl Hall im Intall VIII. octobris anno LXXXXVII.||
Eurer g(enaden) williger Hainrich Haydner, Romischer kuniglicher majestat rate etc.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 417