Hochwirdiger und genediger herr! Durch mein herren apt von Liczelburg ist mir von eur gnaden ain brieff worden desz datum feria 4 post penthecosten, darin eur gnadt meldt der 240 ducaten wir zalt haben herren Ruprecht Spiegel, eurer gnaden prochorator, damit er ain bullen fir eur gnaden ausz solt gerichten haben, dasz dan noch nit beschen sei. Sellichesz befrompt sich eur gnadt nit wenig sollich gelt zu bezallen und nit wissen hab, wie esz angelegt und auszgeben sei. Sollichesz musz eur gnadt von herrn Ruprechten Spiegel erfaren, der dann im sollichen fur eur gnaden gehandlet hat, dan ich sellichsz gar chain rechnung waisz dan allain, dasz ich eur gnaden geliehen hab 240 fl. Reinisch und nit ducaten, hab euch alwegen von fl. Reinnisch geschriben. Sollichesz ist beschen dort im September vergangen, solt zalt sein worden im december, ist erst lang darnach geschen, wiewol eur gnadt setzn im schreiben si dem Froselmosser gethan hat und vileicht vermaindt sellich gelt erlegt hab und er gegen die bullen soll finden, dasz dann nit beschehen sei, dem chinden wir nit then, dan so eur brochurator die bullen nimer mer auszrichtethe, dasz wir dasz gelt solte geberen, dann haben euren gnaden prochurator anstat euren gnaden sellich gelt frondlich geliehen, ob dan eur gnaden sellicher zalung nit mit friden ist, ist unsz laidt, heten gemaindt, solten danck haben verdiendt. Auch wa eur gnaden gemelt hete, dasz der mandat nicht macht hete gehapt, dan si euren prochurator gelassen hat, mecht si den haben renesieren, dan wa si nit heten gewissen mandatum volchommenlich, wer in sellich gelt nit geliehen worden. Sellicher mandatum ist pei notario handen, der die obligacz gemacht hat, und darmit die bullen zu erobern und in unssern hendt zu bringen haben wir mermalsz herren Ruprechten Spiegel zugesagt noch 15 in 20 ducaten zu bezallen, dan er unsz zu verstan hat geben, standt noch um ain selliche sum zu erlessen. Sellichesz allesz solt er eur gnadt billichen zu verstan geben und iecz auf ain neusz hat unsz zugesagt der apt von Liczenburg, wellen si zuwegen bringen. So dasz geschieht, so schichen wirsz von stundt gen Salczburg dem Froselmosser, von dannen sy eur gnaden gesandt unverzogenlich soll werden, wer auch vor langest gesehen, wa si unsz geandwurdt wer worden. Weiter hat unsz der bemelter apt von Liczelburg gesagt, hab edlich bullen fir eur gnaden auszzurichten, ob wir im von eur gnaden wegen zallen wellen, wasz die chesten, wa wir westen, dasz eur gnaden darin dienendt were, welte wir in sellichem und anderen alwegen handeln und then, dasz die gefidert solt werden, dan euren gnaden zu dienen were wir alzeit genaigt. Darmit befelch wir unsz euren gnaden. Rome die primo iulli anno etc. LXXXXVIIII.||
Eur gnaden williger Vlrich Fucher und gebrieder zu Rom.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 421-422