In dem namen der heilligen und ungetailltn trivalltigkait; amen. Ich Sigmund Glatz, burger zw^e Mauttarn, bekenn etc. Und damit ich derselben gnaden mir gethan nicht undannckhperig und durch volbringung gu^eeter werich von dem zeitlichem guet mir hie auf erdn verlihen etwas gethan gefundn wu^erd, hab ich zw lob und eern dem allma^echtign got, der lobsamen junckhfrawn Marie seiner gepererin und allem hŷmlischen ho^er, auch mir, meinen vorvordern und nachkomen und allen gelaubigen seln zw hail hilf und trosst zw^e der zeit, do ich das wohlgethûn mocht, mit rat und gu^eeter vernu^enfft auch mit willen wissen und gu^enen des erwirdigen geistlichen in got herrn, hern Mathiasen abbte zum Go^etweig als vorgeer und obrisstn pharrer und nach meinem abganng rechtn lehensherrn aus ba^ebstlicher inleibung sannd Stephans pharrkirchn zw^e Mauttarn auf der heilling trivalltigkhait allthar in der abseittn gegen mitternacht wartz gelegen, den ich auf mein darlegen von new^eern gepa^vt und weihen hab lassen, mit fu^enf messn wo^echenlich zu halltn zw^e wi^edmen zu erheben und zw^e stifftn fu^ergenornen, wŷdm erheb und stifft die auch wissentlich in krafft und mit dem brief mit meinen freÿen ledigen und aignen gu^eetern, wie hernach bestŷmbt werden: am erstn dem caplan so^elher stifft zw^e ainer posses und inwonung mein haws mit seiner zugeho^erung gelegen zwischn Niclasn Tantzer und Wallthasarn Camrer hew^esern, das dient auf den Go^etweig zw^e sand Gillgntag zwaintzig metzn vogthabern, sechs schreibphenning, zwelf schnidtphenning an sannd Margrethentag und von ainer rŷnn in des Tanntzer haws an sand Mertntag purckhrecht zwen phenning. Darinn sol der caplan sein wonung haben, allsverr das haws verkaufft wirdt nach rat frumer burger und dem caplan ain annders hew^esl kaufft oder umb das gellt gepaut wirdet ungeverlich yedoch gemainer stat mitleidn in mitler zeit, wie annder burger daselbs zw^e Mauttarn unvergriffen. Item ainen weingarten genant das Pu^eesserlehen ligt unnderhalb der stat Mauttarn dient dem vom Go^etweig an sannd Gillgntag zehen metzen vogthabern drey schreibphenning an sannd Mertntag, sechs schnitphenning und nicht mer. Und in das benant Puesserlehen, damit so^elh diennst dester pas geraicht mu^egen werden, geho^ern die hernachgeschriben gru^endt und gu^eeter hinwiderein: item ain joch agkher im Nidernveld zw^e Mauttarn gelegen zwischen des pharrer und der Vleischackher zechagkher und sto^esst undtn auf den Santweg; item anderthalb Joch agkher gelegen zwischn Jobstn Hofman und Niclarer agkher und sto^esst auch undtn an den Santweg; item drew virtl agkher gelegen zwischen Niclarerpraittn und Wernnhart Karlingers agker undtn daran und sto^essn auf die Sanntgassen. Auch diennt die Pa^ertl Weinzu^erlin dartzw^e von irem haus sechszig phenning diennst und vier phenning purckhrecht an sannd Mertntag und maister Niclas Khumpp zw^e Mauttarn dienst von seinem zuehaus zwaintzig phenning und vier phenning purckhrecht an sannd Mertntag. Item mer gib ich zw der bemeltn stifft ainen gartn gelegen zw^enagst der Thu^eenaw in das benant Pu^eesserlehen mit ainem frid umbfanngen genant der Krêws, dient in den pharrhof zw^e Mauttarn vier schilling phenning und ain phenning purckrecht zw^e sannd Mertntag; item ain dritl weingartn genannt das Ra^ehel gelegen zw^e Pach bêy der Rŷnn zwischen sand Stephanszech weingartn und Hannsen Schmu^etzer des vischers weingartn, ist purckhrecht auf den Go^etweig zw^e sannd Mertntag fu^enf phenning; item zwai joch agkher genant der Grasser, ist lehen vom Go^etweig ligt zwischen Leonhart Karthner und Niclarer agkher, ist purckhrecht Gabrielen zw^e Pawnngartn in sein lehen an sannd Mertntag acht phenning; item drew virtl agkher gelegen zwischn Hannsn Stawnner und Jobstn Hofman agkher, purckhrecht in die gusterei z^v Go^etweig an sannd Mertntag fu^enf helbing; item annderthalb joch agkher gelegen im Obernveld zwischen Hannsen Mair und des Hauser zw Stain a^egkher ru^ert lehen von dem vam Go^etweig und diennt in die Rewtpeundt zw^e Pawnngartn, besitzt Anndre Gollier an sannd Mertntag drei phenning; item mer ainen weingartn genant der Rynnweingartn gelegen zw^e Pach zwischen sannd Stephans und Pauln Luegmu^ellners weingartn und diennt ainem probst zw^e Sannd Po^elltn im lesen zehen emer mosst und zwen phenning purckhrecht ablait und anlait in irn hof daselbs zw^e Pach und der penandt weingartn ist erbrecht nach laut brieflicher urkundt darumb ausganngn. Auch dient man von yetztgenanntn weingartn in Wallerbacherhof zw^e Hu^enczhaim an sannd Mertntag zehen phenning. Item ain halbs joch weingartn gelegen am Stainpartz genannt der Sŷlberpo^egl, ist purckrecht ainem pharrer zw^e Mauttarn an sand Mertntag drey helbing und nicht mer; item ainen weingartn genannt der allt New^esatz, des man ain joch schatzt, gelegen auf der Gru^eeb oberhalb des lanngen zawn, ist purckhrecht in maister Niclasn Kumppm behausst lehen zw^e Mauttarn an sannd Mertntag zehen phenning; item ain halbs joch weingartn gelegen am Stainpartz auch genannt der Sŷlberpo^egl ligt neben des andern, ist auch purckhrecht ainem pharrer zw^e Mauttarn zw sand Michelstag drei helbing; item daselbs drew^e virtl weingartn genannt der jung New^esatz und ligt oben heran an den alltn New^esatz und ist purckrecht Leonnhartn Khettner zw^e Mauttarn in sein veldlehen zwen phenning; item ain joch weingartn gelegen am Su^eessnperg genant die Gablerin gelegen zwischen des probst zw^e Sannd Po^elltn und sannd Stephans allttar zw^e Stain weingartn und diennt ainem pharrer zw^e Aino^edt an sand Mertntag dreissig phenning; item ain halbs joch weingartn gelegn hinder der stat Mauttarn zwischn Niclasen Kumpp und Wolfganngen Schmid weingartn; item ain joch weingartn genannt die Kerspeckhin diennt in sand Stephanszech zw^e Mauttarn fu^enfundviertzig phenning zw^e sand Mertntag; item ain Joch agker gelegen an der von Subn new^esatz under der Gru^eebn und ist purckrecht dem Nehagker zw^e Pach in sein lehen an sannd Mertntag achtthalbn phenning; item new^en virtl agkers gelegen bey dem Rottnkreutz, ist halbertail mein erbguet und halben tail hab ich abgelôsst von des Golperger erben. Item so ich mit todt abgienng und mein gescha^efft und lesstn willen ain ordnung gemacht hiet, was u^eber so^elh mein geschafft und ordnung auch wissenntlich geldtschuld meine gu^eeter, es sey erbguet oder varund hab nichts ausgenomen, sol alles gepraucht und genu^etzt werdn zw^e der beru^ertn meiner stifft und allttar der heilligen trivalltigkait, damit der caplan die mesz und den gotzdiennst, wie hernach benennt wirdet, dester pas volpringen und ausrichtn mu^ege. Dartzw^e mag er solhe grundt und gueter zw^e seinem nutz und narung prauchn nu^etzn und gemessen, wie im am allerpesstn fuegt und zŷmlich ist, on mein und allermenigclichs irrung und widersprechen ÿedoch die unverkhumert und pew^elichn dabey behalltn. Darumb sol ain ÿeder an der zeit caplan auf dem beru^erttn der heilligen trivalltigkait alltar all wochen unnder dem singen auf den tag fu^enf mesz lesen am suntag von der heilligen trivalltigkait oder die dominckhn von zeit, am monntag ain selmesz umb die stiffter und all gelaubig seln, am mittichen oder phincztag von sannd Stephan oder von gotzleichsnam, am freÿtag von dem heilligen krêucz, am sambstag von unnser lieben frawn. Ob aber ain ho^echtzeitlicher tag darunder gefielle, sol er lesen von dem heilligen tag und von der bemeltn mesz desselben tags mit ainer zugehalltn collecten genu^eeg thu^en haben ungeverlieh. Wu^erde aber der caplan darinnen sawmig und die mesz, wie oben geschriben ist, nicht ausrichttet, es war aine oder mer und die in ainer zymlichen zeit na^emlich inner acht tagen durch sich selbs oder ainen anndern priester nicht erstattet, allsofft das an redlich ursach geschêhe, ist er umb ain yedliche versawmbte mesz in sannd Stephan sagran zw^e Mauttarn zw^e ainer pen verfallen ain halb phundt wachs on geverd. Er sol auch ja^erlich an ainem suntag in der vasstn alls letare oder iudica, wann es stat und fueg mag haben, vor verkhu^endn und umb die stiffter lebenttig und todt pitten lassen des abenndts mit vigili und des morgens mit ainem selambt ainen jarttag begeen. Er sol auch verkunden und drei stacion halltn lassen im iar ja^erlich des nachts mit ainer halben vesper und des morgenns mit ainem hahambt. Das soll geschêhen zw^e der kirchweich des benanntn alltars alls des suntags nach assumpcionis Marie an dem tag der heilligen trivalltigkait, auch des tags der erfindung des heilligen krêutz, darumb sol ain ÿeder an der zeit caplan ainem ÿedlichn an der zeit pharrer zw^e Mauttarn, damit er solhn jarttag und stacion begeen lassen und ausgericht hat an sannd Mertntag darnach zu ainer refusion oder widerlegung ja^erlichen raichen zehen schilling phenning, davon sol der pharrer den gesellen und capla^en entrichten nach gewonhait der kirchn daselbs. Auch sol der caplan alle feirtag oder alle suntag, wann man ungevêrlich auf der canntzl pittet, umb die stiffter pitten lassen und den gesellen an sand Jorigentag ja^erlich geben viertzig phenning und dem mo^esner zw^e aufzu^endtn und den alltar, alls offt es not thuet, zw^e zyrn zwenunddreissig phenning. Auch sol der caplan den alltar selber beleichtn oder sich nach rat ains zechmaister sannd Stephans pharrkirchn umb das liecht vertragen, das dennoch an dem liecht nichts entzogen sunder bemelter alltar zw^e vesper und messn gepu^erlich beleichtet werd, alls annder allta^er daselbs gewandlich ist angeverd. Auch sol der caplan an ho^echtzeitlichen tagen mit seinem korrockh bey vesper und procession steen. Desgeleichen am suntag und an den heilligen ta^egen wie annder gestifft capla^en daselbs und ainem pharrer noch seinen priestern nichts entziehen oder schedlich sein und demselben u^eber solhs nichts mer schuldig zu^e thun, su^ender von im unverpunden sein ongeverd. Das lehen des bemeltn alltars der heilligen trivalltigkait und meiner stifft behallt ich mir obgenannter Sigmund Glatz nach gewonhait des lanndes mein lebttag und nicht lennger bevor, das ich mag solhe obgemellte gu^eeter a^egkher weinga^erttn und ga^ertn mein lebttag nu^etzn und nŷessn doch unverkumert und pew^elich mein lebtag oder allslang ich will, innen haben und daneben ainen caplan auf mein phru^eenndt und sold, wie ich mich mit im vertrag, doch unverpuntn halltn mag, der die mesz, wie oben beru^ert sind, dennoch ausrichtet und lesz. Und wann ich mit todt abganngn pin, dann sol der vorgenannt abte und herr, her Mathias, auch all sein nachkomen abte auf dem Go^etweig zw^e ewigen zeitten recht und unzweifenlich lehenherrn sein und die benannt gotzgab und alltar, allsofft die ledig wirdet, ainem erbern und wolgelewmbtn laien priester, der sunst kain gotzgab hab oder nach seinem stanndt und person annders nicht genu^eegsam versehen wa^er, der auch die gotzgab verwesn und in aigner person dabey beleibe, verleihen su^ellen und mu^egen. Derselb caplan, so ÿezu zeittn von mir mein lebtag und von ainem abbte nach meinem abganng, wie oben bemelt ist, also ausgenomen wirdet, sol dem hochwirdigen fu^erstn dem bischolf zw^e Passaw meinem gnedigen herrn von mir oder von den genantn vom Go^etweig und allen seinen nachkomen anndern abtn fu^ergestellt und presennttirt werdn und sein gnad begriessen und pittn, das er so^elhen caplan nach gewonhait Bassawer bistumbs gnediclich besta^ettn welle. Versprechen wir seinen gnaden bey unnsern trew^een all und ÿedlich ordnung hie innen begriffen die stifft beru^erundt vesstigclich und on abganngkh zu halltn und so derselb caplan zw^e der benanntn stifft eingesetzt, die fu^enf mesz jartag pittn und stacion in allen artickeln und pu^enckhtn, wie oben begriffen ist, ausricht und volpringt, sol er alle die nu^ecz fru^echt davon vallendt mit allen eern rechten, wie von allter herkomen und auch dartzw^e komen mo^echt, zw^e seinem nutz prauchen und nŷessen on mein meiner erben und allermenigclichs von unnsern wegen hindernus irrung und widersprechen. Ich pin auch der berurtn gu^ellt und gu^eeter rechter gwer und scherm, alls aigens, des lehen und purckhrechts im lannd Osterreich recht ist. Ich hab mich auch mit dem vorgenantn hern Mathiasn abbte zum Go^etweig na^emlich ubertragen und vervolgt, das er und all sein nachkomen abte zum Go^etweig die vorgenannte mein stifft und die gueter und gu^ellt, so ich dartzw^e geben hab und khu^enfftigclich annder lêut ga^ebe, nach meinem todt und abgang vogtn schu^etzn und schermen su^ellen vor aller ansprach, allem gewallt und unrecht, soverr sŷ mu^egen, allsdann solher gestiffter gueter gotzgab und lehenschafft auch des lanndes Osterreich recht ist, meines gnedigen herrn dem bischof zw^e Passaw o^ebrigkait und confirmacion unvergriffen. Und darauf so gelob ich dem vorgenannten erwirdigen geistlichen herrn, hern Mathiasn abte zum Go^etweig, allen seinen nachkomen, auch dem pharrer zw^e Mauttarn, wer der ÿe zu zeittn sein wirdet, das ich die gegenwu^ertig mein stifft beÿ meinen lebtagn und nach meinem abgang also krefftigclich in allen punckhtn unnd arttickeln schermen und halltn sol und will doch mit vorbehalltung der genanntn gu^eeter und gu^ellt auf mein lebtag oder alslanng ich will, wie oben bemelt ist, alles neulich und ungevêrlich mit urkhund des briefs. Nachdem ich beru^erter Sigmund Glatz dietzeit aigens gegrabens innsigl nicht enhab, hab ich mit vleis gepetn den edln gestrenngen ritter, hern Merttn Egnnburger, burger des rats und stathaubtman zw^e Khrembs, das er sein innsigl on meiner stat an den brief gehanngen hat, auch mit vleis gepettn den erwirdigen geistlichen herrn, hern Mathiasn abbte zum Go^etweig alls purckherrn der maistn gu^eeter, das er sein innsigl auch an den brief gehanngen, und zu gezew^egkhnu^es der sachen hab ich auch mit vleis gepetn die erwirdign geistlichen herrn, hern Wolfgangen probst zw^e Sannd Po^elltn und hern Gregorn unnser lieben frawen gotzhaus des herrn closters zw^e Thirnnstain probst und den ersamen fu^ersichtigen und weisen Urban Heytl richtter und spitalmaister zw^e Krembs, das sŷ ire innsigel auch an den brief gehanngen haben, doch in allen irn nachkomen erben innsigeln und purckhrecht unvergriffen und on schaden, unnder die innsig^el ich mich bey meinen trew^een verpinde war und sta^et zu halltn ausweisung des briefs, der geben ist an monntag nach sannd Jorigntag des heilligen ritters nach Cristi unnsers lieben herrn gepurdt im funftzehen hunderttisstn jarn.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 377-383