Ich Otte von Staynaech vnd ich Anne sein hausvrowe vnd ich Jans der Marschalich vnd ich Margret sein hausvrowe. Wir veriehen vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent oder horent lesen, die nu lebent vnd hernach chunftich sind, daz wir mit vnser erben guten willen vnd gunst vnd mit verdachtem mut vnd mit gesampter hant, ze der zeit, do wir iz wol getun mochten vnd mit vnsers Berchherren hant hern Herbortes auf der Seule, Verchauft haben ainen Weingarten, der da leit ze Suffringen in der Rauhenpeunde, dez ein Jeuch ist vnd haizzet der Vsman vnd leit ze nächst dem Weingarten, der da haizzet der Ger, mit sampt einem gestiften holden, der in den Weingarten geho^eret, der da haizzet der Vsman vnd der alle iar darin in dient an sand Michels tage Viertzich wienner phenninge da selbens ze Suffringen. So dient man hern Herborten auf der Seule von dem vorgenanten Weingarten vnd von dem gestiften holden, der dar zv geho^eret, alle iar auch an sand Michels tage Viertzich wienner pheninge für Perchrecht vnd für Voitrecht vnd nit mer. Den vorgenanten Weingarten mit sampt dem gestiften holden, der darzv gehoret, haben wir recht vnd redleichen verchauft mit allem dem nvtz vnd recht, alz wir si in Perchrechtes gewer her pracht haben vnd daz vns egenanten, mich Annen vnd mich Margreten anerstorben ist von vnserm Vater vnd von vnser muter, den baiden got genade, vnd daz vns mit rechter furtzicht vnd mit loz angeuallen ist gegen vnsern Geswisteriden, do wir mit in getailt haben, Vmb Sechs vnd sibentzich phunt wienner pheninge, der wir recht vnd redleich gewert sein, Der erbern vrowen vron Mergarten, hern Lambers witiben, dem got genade fürbaz ledichleich vnd vreileich ze haben vnd allen iren frumen da mit ze schaffen, verchauffen, versetzen vnd geben swem si wellen an allen irrsal. Vnd dar vber zv einer pezzern sicherhait so setzen wir vns ich Otte von Staynaech vnd ich Anne sein housvrowe vnd ich Jans der Marschalich vnd ich Margret sein hausvrowe vnuerschaidenlich mit sampt allen vnsern erben vber den vorgesprochen weingarten vnd vber den gestiften holden, der dar zv gehoret, vron Mergarten‚ hern Lambers witiben, dem got genade, vnd allen den, den si iz schaft oder geit, zv rechtem gewer vnd scherm fur alle ansprach, alz Perchrechtes recht ist vnd dez Landes recht ze Österreich. Waer aber, daz si mit recht an dem vorgenanten gut dehainen schaden naemen, den selben schaden suln si haben auf vns vnd auf allem vnserm gut, daz wir haben in dem Lande ze Osterreich, vnd geben in dar vber disen brief zv einem offen vrchunde vnd ze einem warn gezeuge diser sach, versigilten mit vnsern Insigiln vnd mit vnsers Perchherren Insigil, hern Herbortes auf der Seule vnd mit hern Chunrades Insigil hern Johans sun, die diser sach gezeuge sint mit irn Insigiln. Vnd sind auch dez gezeuge her Heinreich der Lange, her Jörige an dem Chyenmarcht, her Wilhalm in dem Strohof, Jans sein bruder, Peter vnd Thoman hern Jansen sune dez stadlawer, dem got genade mein egenanten Annen vnd Margreten bruder vnd ander erber leut genuch, den disev sach wol chunt ist. Diser prief ist geben ze Wienne, do von Christes geburt waren ergangen Dreuzehen Hundert iar in dem acht vnd zwaintzgisten iar dar nach an dem achten tage nach dem Ostertage.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 119-120