Ich vlreich der Phunt, Mowter von Wienne vnd ich Elspet sein Hovsvrowe vnd vnser paider erben, wir veriehen vnd tun chunt allen den, di disen brief lesent oder horent lesen, di nv lebent oder die nv her nach chunftig sint, Daz wir ein halbes Lehen haben von dem apt vnd der Samnung gemain des Chlosters ze dem Heiligen Chreutz, leit daz Munichstal in dem dorffe ze nechst der wolfhartinne lehen, in dem ampt ze Vlreichschirchen vnd do wir in alle Jar davon dienen an sand Michels Tag dreizzich wienner phenning vnd nicht mer. Daz selbe halb lehen haben wir von in mit so getaner beschaiden vnd von so getanen genaden, di sew vns getan habent, daz wir auf daz egenant lehen schullen an vnser selber stat ainen Mayer, der ein beschaiden man ist, setzen, schullen ez auch alle iar bewaren vnd stiften ze velde vnd ze dorffe, also daz es icht pawlos werde vnd daz in ir dinst darauf icht geergert werde. Wir schullen auch in davon dehain stewer nicht engeben, noch dehain beswernisse nicht enhaben, dann als vil vns mit der gemain an gepurt ze geben in ein mal, swenne der oberchelner darchomt, ez sei zv dem Pantayding, oder als er durch des dorffes notdurft darchumt, also beschaidenleich, ob man sein an vns muet vnd auch als ez emalen mit dem gescheft herchomen ist. Vnd darvber gib ich in vorgenanter Vlreich der Phunt, Mowter disen brief ze einem offen vrchunde versigelt mit mein Insigel. Diser brief ist geben ze wienn nach Christes gepurt Dreutzehen hundert Iar dar nach in dem drew vnd Dreizzichistem Iar‚ des nachsten Phintztages vor dem Phingst Tage.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 156-157