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Charter: Urkunden Dürnstein, Augustiner-Chorherren (1298-1785) 1410 VI 10
Signature: 1410 VI 10
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1410 Juni 10, Wien
Bischof Georg von Passau bestätigt feierlich die Stiftung eines Klosters, das von Otto von Maissau, seinen Vorfahren sowie von seinem Kaplan Stephan von Haslach an der Marienkapelle in Dürnstein errichtet worden ist, und dass die Anzahl von einem Propst und acht Kanonikern, die nach der Regel des hl. Augustinus und den Gewohnheiten des Klosters Wittingau in der Diözese Prag dort leben sollen, auf dreizehn erhöht wird. Er genehmigt die Inkorporation der Pfarren Dürnstein und Grafenwörth sowie der Johanneskapelle auf der Burg Dürnstein, bewilligt die freie Propstwahl und die Wittingauer Observanz (Fälschung von 1415; das Original D. n.149).  


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Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)

1 Siegel anh., abgefallen, liegt bei (Bischof Georg von Passau)Material: Pergament
Kunsthistorische Beschreibung: 15 Zeilen hohe historisierte Initiale G in Deckfarbenmalerei, kleine Teile mit Blattgoldauflage. Die Initiale dieser wohl 1415 entstandenen Fälschung folgt in ihrer Gestaltung dem Original bis in stilistische Details, die Ausführung ist jedoch (vor allem technisch) schwächer. Im Binnenfeld thront links der Bischof, rechts kniet ein Chorherr und vor ihm der Propst, der durch sein aus Feh gefertigtes Almutium hervorgehoben ist. Der Bischof segnet mit seiner Rechten und legt die Linke auf ein blaßrötlich gebundenes Buch, das der Propst mit beiden Händen hält. Seitlich links auf halber Höhe neben der Initiale befinden sich zwei aneinander geschobene Wappenschilde (Bistum Passau, Hohenlohe). Der Buchstabenkörper ist grün gemalt und mit akanthusartigem Blattwerk gefüllt, das Binnenfeld mit verwaschenem Blau ausgemalt, das rechteckige Initialfeld mit Blattgold ausgelegt und altrosa gerahmt. Von drei Ecken gehen Akanthusfortsätze aus, die die Randbereiche in Initialnähe ausfüllen und die teilweise mit Blattgold hinterfangen sind. Das von der Initiale ausgehende Rankenwerk wiederholt – sowohl was die Anordnung der Motive als auch was deren stilistische Gestaltung betrifft – das Original genauer als es bei den figürlichen Teilen im Binnenfeld der Fall ist. Während die Ausfertigung von zwei inhaltsgleichen Stücken auch bei illuminierten Urkunden mitunter vorkommt (Zajic–Roland, 404f., 410f.), ist die illuminierte Fälschung einer ebenfalls malerisch ausgestatteten Urkunde meines Wissens nach unikal. Illuminierte Privaturkunden sind von noch größerer Seltenheit als mit gemaltem Schmuck versehene Urkunden überhaupt (bei denen es immerhin einzelne Gruppen mit reicher Überlieferung gibt: Bischofssammelablässe, Urkunden mit gemalten Wappen [Wappenbriefe], Prunksuppliken, Kardinalssammelablässe – Zajic–Roland, 397f., 410f.). Neben den Urkunden Kaiser Ludwigs des Bayern (1314–1347) und des französischen Königs Karl V. (1364–1380) und der reichen Tradition in England (Zajic–Roland, 398–407), stellen die vier illuminierten Urkunden, die den Gründungsvorgang des Chorherrenstiftes Dürnstein begleiten, die größte bisher bekannte Gruppe dar (vgl. Herzogenburg, D. n. 104a [1395 I 26], D. n. 147 [1410 II 17], D. n. 149 [1410 VI 10: Original der hier gefälscht vorliegenden Urkunde]). Literatur: A. H. Zajic, M. Roland, Eine spätmittelalterliche Urkundenfälschung aus dem Augustiner-Chorherrenstift Dürnstein in Niederösterreich, in: Archiv für Diplomatik 51 (2005), 331–432, bes. 343, 350–353, 370–374, 390f. (Martin Roland, ÖAW, Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters)
    Graphics: 
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    Secondary Literature
    • Schmettan, Dürnstein, 13

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    Altbestand
    Places
    • Dürnstein (GB KR)
    • Dürnstein, Augustiner-Chorherrenstift
    • Grafenwörth (GB TU)
    • Ruine Dürnstein (Gde. Dürnstein, GB KR)
    geographical name
    • Johanneskapelle im Schloß Dürnstein
      • Regular Form: Johanneskapelle in der Ruine Dürnstein
    Persons
    • Georg von Hohenlohe, Bischof von Passau (1390-1423), Aussteller
    x
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