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Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1198-1200
Signature: 1198-1200
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[1198-1200]
Das Stift St. Georgen und das Domkapitel von Salzburg vergleichen sich wegen des von Magister Rüdiger, Kanoniker von Passau, begonnenen Streits um die Zehente der Pfarre Traismauer, indem der Propst an das Domkapitel einen Weingarten und eine Hofstatt in der Nähe ihres Hauses in Krems und ein Gut zu Schlickendorf samt zugehörigem Zehent abtritt, wofür das Stift St. Georgen den Zehent in Traismauer erhalten soll. Die strittigen Neubruchzehente werden entlang der Straße genannt Viehtrift geteilt. Um weiteren Streitigkeiten vorzubeugen empfängt der Propst von St. Georgen die Pfarre Traismauer gegen eine jährliche Leistung von 10 Pfund, einem Hansen und 2 Metzen Hafer Kremser Maß an das Domkapitel Salzburg.  

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)

1 Siegel anh. (Domkapitel von Salzburg) Material: Pergament
    Graphics: 
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    Vniuersis Christi fidelibus. his presentibus scriptis patefacimus. qualiter lis de decimis ecclesie in treisenmure iniciata per magistrum Rovdegerum pataviensis ecclesie canonicum. et prepositum sancti Georii in austria. prefata ecclesia fratribus salzburgensis chori tradita. inter utramque ecclesiam fuit decisa. Prepositus siquidem sancti Georii. consilio et conniuentia fratrum suorum. ut omnis pretaxate litis controuersia. in posterum perpetualiter sopiretur. tradidit preposito et fratribus salzburgensis chori uineam et aream juxta domum ipsorum in chremese. et predium unum in slikhendorf cum totali decima eiusdem. et aliorum trium allodiorum. fuerat autem prescripta lis de noualibus eiusdem ecclesie exorta. que sub tali forma decisa est. ut decime omnium noualium supra stratam que uulgo uihestrift dicitur sitorum ad ecclesiam treismure pertineant. preter agros ecclesie sancti Georii. quorum decime baptismali ecclesie cedant. Item decime eorum noualium que infra iam dictam stratam sita sunt baptismalis ecclesie jurisditioni subiaceant preter agros sepe dicte ecclesie. quorum decime eidem proueniant. Porro prepositus sancti Georii. ne qua noue litis questio super quibuscunque causis ibidem posset oboriri. sepe nominatam ecclesiam. ad annualem pensionem. X. talentorum. et unius husonis. et II. metretarum auene. chremesensis mensure. a choro tenendam suscepit. ita tamen ut si quondam utrique parti ista displicet conuentio. fratres de choro ecclesiam suam libere cuicunque possent committere. supra taxate tamen litis decisione rata et inconuulsa in perpetuum permanente. Huius rei testes sunt. Sigehardus prepositus sancti ypoliti. Marchus plebanus de chremese. frater Gotschalcus de perhthersgade. frater fridericus de Salzburga. Rovdolf. Wolfker. Sigehart de mure. Wolfker. Otto. Ovlricus de stalhouen. Ego Perhtaldus salzburgensis prepositus SS. Ego Hermannus decanus SS. Ego Alhardus SS. Ego Albertus SS. Ego Werhardus SS. Ego Chunradus SS. Ego Sifridus magister scolarum SS. Ego wernherus thesaurarius SS. Ego timo SS. Ego Hartfridus SS. Ego Heinricus SS. Ego Heinricus camerarius SS. Ego Ortolfus SS. Ego dietmarus SS. Ego Volchmarus SS. Ego Willehalmus SS. Ego Gotschalcus SS.
    Source Fulltext: BIELSKY, Sanct Georgen (=AÖG 9, Wien 1853) S. 271, Nr. 19
    Editions
    • SUB 2, 704 n. 519.

    Comment

    Altbestand.
    Ein grosses hängendes Wachssiegel, vorstellend den heil. Rupert in sitzender Stellung, mit der Umschrift: S . C . S . Rovdberti Aecclesie Salzbvrch.
    Slikhendorf, Schlickendorf in der Pfarre Theiss und im Decanate Krems. Link macht in seinen Annalen I, 637, von diesem Orte Erwähnung zum J. 1316. — Im Jahre 1384 besitzt Hanns der Egendorfer einen Hof zu "Slikindorf" und dient davon in das Kloster Mallerstorfer'sche Gut zu Stratzdorf (Pfarre Brunn im Felde) 20 Pf. Pfennige u. s. w. — Im Jahre 1410 verkaufen die Hälfte dieses Hofes die Gebrüder Inpruker (nämlich: "lch Gotschalich, Ich wentzla, vnd Ich wulfgang geprüder die Inprucker Ab dem Hawtzing") an Jakob Grabmer, Besitzer des Herrschaft Rechberg, wo unter den Zeugen auch der Vetter der Verkäufer vorkommt "Wolfhart der Inpruker die zeyt des Hochgeborn Fürstenn den Hertzogen zu Österreich Anwaldt In dem Ratt der Statt ze Wien." Als Burgherr des Hofes wird der Propst ven Herzogenburg genannt1 — Im Jahre 1419 verkaufen drei Verwandte der Familie Hülber von Krems drei Viertl Weingärten zu Rechberg an den Priester Georg Leb "mit Purckhern hanten des edeln weysen Jacoben des Grabmer die zeit gesessen zu Schlickhendorff." Archiv der Pfarre Krems. — Im J. 1447 erklärt "Jörig der Grabmer zu Slikendorf," dass zwar zwischen ihm und dem Edlen Thomas Veirtager wegen des halben Zehends im Donaudorfer Felde ein Process obgewaltet, und durch Urtheilsspruch derselbe Zehend ihm zuerkannt sei, dass aber solches Urtheil den Besitzer der andern Zehendhälfte, Propst und Kapitel von Herzogenburg, nicht beeinträchtigen könne, ddo. Spitz 12. Juli 1447. — In dem Herzogenburger Grundbuche über Stratzdorf vom Jahre 1471 heisst es auf dem 19. Blatte: "Jorg vnd hanns vnd Mert gepruder dy fronnacher von dem Sitz zw Slikchensdorff mit samt dem grunt do Nikleins des pukel hofstat varzeytten auff gelegen ist" u. s w. — Christoph Maminger, Besitzer der Herrschaft Nussdorf ob der Traisen, verweigert dem Stifte Herzogenburg den jährlichen Burgrechtsdienst von seinem Hofe zu Schlickendorf, und wird sachfällig laut Urtheilsspruch ddo. 3. Jänner 1513.
    Stalhouen, Stollhofen bei Traismauer, wohin im J. 1343 das neue Pfarrgotteshaus von Pfarrkirchen verlegt wurde. S. Oben. Durch obige Urkunde wurde also der vielleicht über 12 Jahre dauernde Hader zu Ende gebracht, nicht ohne grosse Opfer von Seite der Canonie St. Georgen. Unerklärlich scheint die Langmuth des römischen Stuhles gegen einen so störrischen und unbeugsamen Mann, wie der Domherr Rüdiger war, dessen Begehren vier nach einander folgende Päpste nicht genügen konnten, so wie im Gegentheile das Stift Herzogenburg in dem Bischofe Wolfger einen Mann erkennt, der nebst dem schönen Rechtsgefühle eine anerkennungswerthe Liebe zu jenem Ordenshause hat, welchem die Bischöfe von Passau die Entstehung und die Möglichkeit des Fortbestandes so grossmüthig gegeben haben.


    LanguageLatein

    Notes
    1 Inbruck, ein Dorf in der Nähe von Neulengbach.
    Places
    • Berchtesgaden, Augustiner Chorherrenstift (Oberbayern, D)
    • Krems (GB KR)
    • Pfarre Traismauer
    • Salzburger Domkapitel
    • Schlickendorf (GB KR)
    • St. Pölten, Augustiner Chorherrenstift
    • Stollhofen (Stadtteil von Traismauer, GB P)
    geographical name
    • uihestrift
      • Regular Form: Neubruchzehent in der Pfarre Traismauer
    Persons
    • Albert, Zeuge
    • Alhard, Zeuge
    • Berthold, Propst von Salzburg, Zeuge
    • Dietmar, Zeuge
    • Friedrich, Mönch aus Salzburg, Zeuge
    • Gottschalk, Bruder aus Berchtesgaden, Zeuge
    • Gottschalk, Zeuge
    • Hartfried, Zeuge
    • Heinrich, Kämmerer, Zeuge
    • Heinrich, Zeuge
    • Hermann, Dekan, Zeuge
    • Konrad, Zeuge
    • Markus, Pfarrer von Krems, Zeuge
    • Ortolf, Zeuge
    • Otto, Zeuge
    • Rudolf, Zeuge
    • Rüdiger, Magister und Kanoniker in Passau
    • Sieghard, Propst von St. Pölten (1192-1210), Zeuge
    • Sifried, Schullehrer, Zeuge
    • Sighard von Mauer, Zeuge
    • Thiemo, Zeuge
    • Ulrich von Stollhofen, Zeuge
    • Volkmar, Zeuge
    • Werner, Schatzmeister, Zeuge
    • Wernhard, Zeuge
    • Wilhelm, Zeuge
    • Wisinto II., Propst von St. Georgen (1191-1204)
    • Wolfger, Zeuge
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