Wir Mertt von Gotz gnaden abbt des gotzhaus ze Kremsmünster und der convent daselbs gemainchlich, wir veriehen für uns und unser nachkomen und tun chund mit dem brif, daz wir gelobt haben schuldig und gepunden sein dem erbern Heinrich dem Getringer auf sein ains leib lebteg zu rechtem leibgeding ierlich all tag ze raichen und ze geben pei unserm goczhaus ein phrünt mit wein mit prot und mit aller speysung, recht alz wir die der herren ainem unsers conuents tegleich raichen, also sey wir im der phlichtig angever, darumb er uns und unserm goczhaus mit rechter erchantnuzz seiner gewissen durch hail willen seiner sel in geantburt und ze kauffen geben hatt ein hub genant di Golsenhub mit allr zugehorung, als wir des brif von im haben, di glegen ist in Kirichperger pharr und lehen von den edeln herren von Losenstain, von den wir di lehenschaft austragen und zu unsern handen pringen sullen, und zu der vorgeschriben phrünt wir im und seinen zwain kindern Hannsen und Dorothen von der egenanten hub begen dannach schuldig sein und gelten schullen hundert phunt wienner phenning, die ze unsern handen sten und beleiben schullen des vorgenanten Heinrich Getringer lebptag und sullen wir in von denselben hundert phunden ierlich raichen zehen phunt wienner phenning zu yeder Quotember im iar dritthalb phunt phenning an widerred unverczogenlich angever. Und wenn der vorgenant Getringer mit tod abgangen ist, so ist uns und unserm gotzhaus di obgenant phrünt genczlich ledig und laz und sein wir dannoch seinen vorgenanten zwain kindern schuldig der egenanten hundert phunt phenning und in den dinst da von raichen sullen alz irem vatter, sa vorgeschriben stet. Wer aber, daz ir vatter pei sein lebendigen der vorgenanten seiner kinder ains oder paide verheiraten wolt oder ob denselben kindern nach seinem tod desselben ires geltz auch dürft geschicht zu verheiraten oder zu andrer irr notdürft, daz stillen si uns ein iar vor(her) sagen und kund tun, so sullen wir sew dann igleichs chind fumfczig phunt wienner phenning, welchs seins tails von seiner notdürft begen lenger nicht gesten mag lazzen, unverczogenleich awsrichten an alle widerred und wenn wir sew dann ye fumfczig phunt phenning irs heiratzgütz awsgericht haben, sa sey wir dann des dinsts, der davon gepürt hat, ledig. Wer aber, ob di vorgenanten kind mit tod abgeen, di weil daz gelt in unser und unsers gotzhaus gwalt ist, so ist uns und unserm goczhaus di obgenanten hundert phunt phenning genczlich ledig und laz und (daz wir) der nyemant mer schuldig sein, alz daz Hainrich Getringer mit gutem willen mit uns taidingt und unserm gotzhaus versprochen hat. Und wer auch, ob wir Hainrich dem Getringer und seinen vorgemelten kindern indert sawmig weren und verczugen alles des, sa vor an dem brif geschriben stet, swas si des schaden nement, dez ir ains pei sein trewn an ayd und an alle recht gesprechen mag, daz sullen wir in ablegen und widerkern mit sambt dem haubtgut und sullen si daz haben ze uns und auf aller unseres goczhaus hab, di wir haben versucht und unversucht, auf wazzer auf land nichcz awsczogen und sulen des davon bechomen an alz geistlichs und weltlichs gericht, wie in fügt, an all unser irrung und widerred. Des zu waren und vesten urchund geben wir obgenant abbt Mertt und der conuent ze Kremsmünster den brif versigelten mit vnsern angehangenn insigeln, geben ze Kremsmünster an nachsten Phincztag nach aller Heiligen tag anno nonagesimo tercio.

Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983) S. 226-227