"Ich, Chuenguend(1), Wernhartz von Chlenaw(2) saligen wytib, vergich fuer mich vnd fuer all mein erben offenleich mit dem brif allen, den er fuer chuembt, vmb dy zuespruech, so Hanns Gros Hawp(3) vnd Thoman Groshawp(4) sein prueder, richter ze Wegschaid, hintz mir vnd hintz meinen saeligen wirt Wernharten, von irer rechten wegen gehabt haben auf vnserm guet ze obern Klenaw(5), genant das nyder guet(6), da ich ytzuend haewsleich auf gesessen pin. Also, das sew mit mir vnd ich mit yn guetleich vnd frewntleich dar vmb bericht vnd geaint sein auf ein gantz end nach fruemmer laewt rat, jn salher beschaiden, das ich obgenante Chuenguend das egenant guet mein lebtag rueleichen ynn schol haben, nuetzzen vnd niessen also, das das guet vnuerchuemert vnd vnuertan beleib. Dann dy weil ich leb, so schol ich yn oder irs prueder Ortleins des Gros Hawppen(7) saeligen chind all jar jaerleichen do von raichen vnd tuen, das ich vnd mein egenanter wirt saelig dem egenanten Ortlein dem Gros Hawppen saeligen vormaln do von getan hat, angevaer vnd nicht mer. Vnd wann ich dann mit dem tod abgen, do Got noch lanng vor sey, so schuellen sew oder des egenanten irs prueder Ortleins des Gros Hawppen saeligen chind sich des egenanten guetz mit aller zuegehoerung vnderwinden, vnd da mit allen irn fruem vnd nuetz dann handeln vnd tuen, wie sew des verluesst angevaer. Doch also der herrschaft czu Valkchen Stain(8) an irer lehenschaft vnd an allen irn rechten vnenkolten, vnd se schuellen mich auch mit aller meiner varuenden hab allen meinen fruem vnd nuetz schaffen vnd tuen lassen pey meiner lebendigen oder nach meinem tod, wem oder wie mich des verluest. Das sew mich in chainerlay weis mit nichte hoher beswaern noch dringen schuellen, dann nach lawt vnd sag des brifs angevaer. Vnd des czue vrchuend gib ich obgenante Chuenguend yn den brif besigelten mit meiner lieben herren Hartliebs des Herleinsperger(9), dy zeit phleger zue Valkchenstain, vnd Wernhartz des Schuerffen(10), dy zeit lanntrichter zue Velden, paider anhanguender jnsigel, dy sew durch meiner vleissigen pet willen czue gezewgnuess an den brif gehangen habent, yn paiden vnd irn erben an schaden, vnd auch der herrschaft czue Valkchenstain an irer lehenschaft vnd an allen irn rechten vnenkolten. Dar vnder ich mich verpind fuer mich vnd fuer all mein erben mit mein trewn an aydes stat, alles das war vnd staet cze haben, was an dem brif geschriben stet an gevaer. Der brif ist geben an sand Kathrein tag, nach Kristi gepuert virtzehen hundert jar, vnd dar nach in dem fuenften jar."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 239 (S 156), S. 249-250