"Wir Luduig(1) von Gotes gnaden pfalczgraue bey Rein, herczog in nidern vnd obern Bairn etc. Bekennen mit dem brief offenlich, das fuer vns komen sind der ersam in Got andaechtiger vns sunder lieber, der probst(2) des closters zum Slegel(3), vor dem wald gelegen, vnd hat vns gezaigt soelich freyhaitbrief, gnad vnd gab, so dem benanten closter von vnsern vordern fuersten von Bairn, loeblicher gedaechtnuess, naemlich ainen brief von herczogen Hainrichen(4), Otten(5) vnd Hainrichen(6), darinn dem benanten closter geben ist all jar ainest ain pfunt weits vnd vier pfunt clains pannts salcz zue Purkhausen(7) vnd Schaerding(8) mautfrey fuerzefuern. Jtem mer ain brief von kaiser Luduigen(9), vnd ain brief von frawen Margrethen von Bayern(10), vnd auch ainen brief von vnserm lieben herren vnd vatter herczog Hainrichen(11) saeliger gedaechtnuess, dar inn solich gnad vnd freyhait von jn bestaett ist, vnd hat vns darauf mit diemueetigem vleiss vast gebeten, soelich brief vnd freyhait jn auch gnaediclich zue bestaetten. Wann nw wir sunder gaistlichen laeuten mit gnaden wol genaigt sein, vnd vnsern vordern in zimlichen sachen gerne nachuolgen, darumb so haben wir den obgenanten brobst vnd goczhaus soelich vorberueert freyhaitt, gnad vnd bestaettbrieff mit jrer jnnhallt gnaediclich bestaett vnd gekrefftigt. Wir tuen jn auch die besundern gnad, das sy die oben benenten ain pfunt weits vnd vier pfunt clains pannds salcz muegen durch sy selbs oder durch ander, den sy das an jrr stat verlassen vnd beuelhen, alle jar ainest zu soelhen gewoenlichen zeiten als vorher die freyhait gefueert sein an vnsern mauttsteten Purkhausen vnd Schaerdingen mautfrey fuerfueern oder fueern lassen vngeuaerlich vnd gepieten darauf allen vnd yeden vnsern pflegern, richtern, mauttnern, gegenschreibern vnd allen andern vnsern vndertanen vnd getrewen, gegenwuerttigen vnd kuenftigen, ernstlich vnd vesticlich, das jr den benenten probst vnd gotshaus bey soelichen jren freyhaitten, gnaden, gaben vnd bey der vnser bestaettung vngeirrt beleiben lasset, sy dabey hannthabet, noch jn dhainerlay kranck darjnn tuet noch zu thuen yemants gestattet, als lieb ew sey vnnser vngnad zuuermeiden. Zu vrkunt geben wir jn den brief mit vnserm anhangundem jnsigel, versigelten zu Lanndshuet(12), an montag des lieben heiligen Craeucztag, als es gefunden ist. Nach gepurd Christi Jhesu, do man zalt vierczehen hundert vnd ainsundfuenfczig jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 332 (S 223), S. 358-359