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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1478 IX 09
Signature: 1478 IX 09
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9. September 1478 (Mittwoch), Haslach
Richter und Rat des Marktes Haslach stiften mehrere Güter mit dem Ziel einer täglichen Frühmesse in der Pfarrkirche Haslach, sodaß neben dem Pfarrer auch ein Kaplan in einem eigenen Benefiziatenhaus hier ansässig sein soll.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 473, S. 528
 

cop.
StASchl, Sch 319, Fasz. 3 (a: 16. Jh. [Vorlage]; b: 1679 von M. A. Engl, Linz)

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    "In dem namen der heyligen vnd vnzertailten dreyualtigkhait. Allen christglaubigen, als Gott ain loner vnd widerleger ist aller gueter vnd vleissiger werckh, das ainem yeglichen menschen dort in der ewigkhait fürgehalten wird, wie der mensch hie in dem vnbeleiblichen leben in guetten werchen verdient vnd erworben hat, bekhennen wir, richter, rath vnd die gancz gemain des marckhts zu Haslach(1) für vns, all vnser nachkhomen, mit dem gegenwirdtigen brieff, allen getrewen christen leutten, gegenwirdtigen vnd khunfftigen, das wir bedachtlichen von den genaden Gottes des allmechtigen, durch vnser vnd vnserer voruodern hilff vnd steur, besunder mit willen vnd gunst des ersamen herrn Hannsen Zobl(2), die zeit pfarer zu Haslach, ain tägliche ewige fruemeß(3) alle tag zu haben vnnd zu volpringen, vnd sunder auf ain caplan gestifft haben vnd stifften auch wissentlich in crafft des brieffs auf den hernach geschribenen stuckhen, guettern vnd zehenten: Jtem auf zwayen güettern zu Jauckhenperg(4), ains da iecz genant Chünczl auf siczt, dient jarlichen zway pfundt pfening vnnd zwo hennen; das ander, da iecz Steffel auf siczt, dient järlich zway pfundt pfening vnd zwo hennen; vnd sein gelegen in sandt Oswalts pfar, in Haslinger landtgericht. Jtem auf zwayen güettern zum Raydten(5); auf ainem da iecz genant Lorencz auf siczt, dient järlich zwellff schilling pfening; auf dem andern, da iecz genant Änderl auf siczt, dient järlichen zwelff schilling pfening. Jtem ain guet auf dem Haidlen(6), da genandt jecz Thoman auf siczt, dient järlichen sechs schilling pfening; die genanten drey güetter sindt gelegen in sandt Steffans pfar, in Wächsenberger landtgericht. Jtem auf ainem guet in der Jnern Ödt(7), das Thoman Hintringer jn hat, vnd dient järlichen zechen schilling pfening. Jtem zway güetter in Newdorff(8); ains da jeczt der Wagner auf siczt, dient jarlich vier schilling vnd zwen vnd zwainczigkh pfening; vnd ains, darauff der Hännsl auf siczt, dient jarlich vier schilling zwen vnd zwainczigkh pfening; die genanten zway güetter sein gelegen in Pettringer pfar vnd jnn Wachssenberger landtgericht. Jtem mer auf zwayen güettern dasselbst zum Newdorff; ains darauf jeczt genant der Eytenperger siczt, dient järlich vier schilling zwen vnd zwainczigkh pfening; vnd das ander guet am ort, da genant Hännsl aufsiczt, dient jarlich vier schilling zwen vnd zwainczigkh pfening. Jtem ain guet zu Hartmanstorff(9), das yetzo der Jacob am Steg verdient, vnd dient järlich zway pfundt pfening; die benanten drey güetter sindt gelegen jn Pettringer pfarr vnd jn Haslinger landtgericht. Jtem ain guet zu Auerpach(10), da yeczo Thoman auf siczt, dient jarlich zway pfundt pfening, jn Särleinspeckher pfar vnd Veldtner landtgericht gelegen. Jtem ain pfundt pfening auf dem nidern prewhaus(11). Jtem von des Khünczlen haus vnd von der wis hinder dem purckhstall drey schilling pfening. Jtem von der Hamerleutten(12) fünff schilling pfening. Jtem von der Pürnödt(13) vier schilling pfening. Jtem von des Zelltwagners(14) garten, der da ligt vor dem obern thor(15), dient man järlich fünf schilling pfening. Jtem von dem Pat(16) dient man järlich zway pfundt pfening. Jtem zway thaill zehendt in dem obern veldt zu Haslach, als der mit rain vnnd stain vmbfangen vnd ausgezaigt ist; die iecz vorbenanten stuckh sein alle gelegen in dem burgkhfridt zu Haslach. Jtem auf dreyen güettern zu Khindlesreit(17) ganczen zehendt, gelegen jn Särlespeckher pfar vnd in Veldtner landtgericht. Die obgenanten stuckh, güetter, zehendt vnd gildt, alles vnser freys aigen ist mit aller zuegehörung, vnd auf vnsern halben burgkhrecht vnnd haus zu Haslach(18) in dem marckht gelegen zwischen der schuel(19) vnd maister Michaeln Maurers haus, das auch vnser ledigs freys aigen, vnd ain halbs burckhrecht zu haus vnd zu veldt jst, dar in ain jeglicher vnser capplan vnnd fruemösser wosentlich [!] sein soll. Es sollen auch sein obgenandt holldten daz benendt halb burgkhrecht zu veldt mit paw versechen vnd mit ein vnd aus füren. Der jecz aller obuerschribner stuckh, güetter, zechendt vnd güllt vnd auch das halb burgkhrecht, alles wir gestifft, geben vnd veraigent haben, ainem yeglichen vnserm früemesser vnd capplan, allen jeren nachkhomen, dy zu sollicher vnser früemeß von vnns aufgenomen, auch bestätt werdten, verzeihen wir vns der gar vnd gancz zu rechter verzicht, aus vnser gewaldt nucz vnd gewer in die jren, wie ewigs verzeichen recht jst. Also das ain yeglicher vnser fruemesser den gewentlichen herrndienst vnd gült von den obgenantten stuckhen vnd güettern, auch die nücz der zechent, als sich gepürtt, järlich ein nemben, nüczen vnd niessen soll. Er sol auch dan seine holden mit nichts weider an suechen noch beschwären. Wier obgenandte stiffter behalten vns auch vor die obrigkhait, stifft vnd stör der obgenanden güetter vnd zu vogten. Jn wö [!] wier aber vnd vnser nachkomen vogttey halber, vnd zu beschirmen den armen leutten nicht vorstandt möchten sein, so wollen wier erpitten vnsern genedigen herrn von Walsse(20), oder ain ieglichen vnseren herren, dem wier verpflicht sein mit vnserm marckht, oder aber ander, die wir des erpitten mügen, vns des zu vögtten vnd zu beschiermen helffen vor vnrecht, darumben so wöllen wir darob sein, damit ainem yeglichen vnserm fruemesser sölich obgenandt herren gült järlich, als sich gepürdt, zu der dienstzeidt an abgang vnd all jre müe geraicht soll werden. Was jn aber daran abgieng, das sollen vnd wellen wir albegen erstadten. Darumb soll ain yeder vnser fruemesser all pundt vnd artickhl halten, threwlich vnd ganczlich, pey dem peen vnd fälln hernach geschriben. Am ersten ist vnser aller aintrechtiger willen, als offt vnd wan die fruemeß ledig jst, so sollen vnd wöllen wir, richter vnd rath vnd gmain als stiffter, oder ettlichen aus vns gewalt geben, vnd dan der selben frumer vnd erber priesterschafft gebet aufnemen, vnd nach vnser vernunfft ain aus den selben priestern, der da daugklich vnd guetter erbarkhait jst, erwöllen vnnd dan aufnemen, durch khainerlai gab, sunder durch Gottes willen die obgenandt vnser pfrundt verleichen vnd ain schreiben an den hochwirdigen fursten vnd herrn, herrn, zu den zeiten bischoue zu Bassaw(21), vnsern genedigen herrn zu geben, damit der selb vnser briester zu sollicher vnser stifft vnd pfrundt nach geistlicher ordtnung gesezt, confirmirt vnnd bestädt werdt. Vnd so er die possession eingenomen hat, als dan sol er täglichen zu rechter herkomner zeidt des morgens früe solich fruemeß in vnser benanten pfarkhirchen zu sanndt Nicolaskhirchen zu Haslach, oder in die cappelln, die wier vor jn dem markht vermainen zu pauen, andachtigklich volpringen vnnd lesen, wie daz der heylligen christlichen khirchen ordtnung erraischt; vnd vnder der selben fruemeß sol der capplan nach dem euangelio gegen dem volkh pitten vnd frummen ain gemain gepett vmb all stiffter vnnd steur der fruemeß, lebentig vnd tadt, vnd vmb all glaubig seel. Würdt aber weider gepett an in gefrümbt, die selben bitt pfening sol er ainem yeglichen pfarer oder seinem stadthalter antwordten. Auch mag ain yeglicher fruemesser, ob er will, van wirdigkhaidt des heylligen sacrament ain feirtag all wochen genemen, ausserhalb der gesetzten feyr oder tägen, daran man der todten löbligchait verpringt, vnnd wan er den haben wil, sol er am nägsten tag vnd zeitlichen ansagen in dem pfarhoff, der selb pfarer oder sein stadhalder soll die selb fruemeß nach inhaldt vnser stifft erfüllen vnd versechen. Darumben verpflichten wir vns gegen jr jeglichen vnd allen mit khrafft des brieffs, vnd auch zu ainer widerlegung ewigclich vnnd järlich vier pfundt pfening lanndtswerung die selbigen zu geben vnd antworden an allen jeren schaden zu quottember zeit, threulich vnd vngeuerlichen. Jn wöllicher wochen aber vnser fruemesser in vnser pfarkhirchen oder capelln nit feyern woldt, so soll ain ieglicher pfarer in derselben wochen der erstadtung auch vertragen sein. Wir wollen auch pflichtig sein, zu der stifft ainem yeglichen vnserm fruemesser mit aller notturfft zu dem alter, als sich zu sollicher wirdigkhait gepürt zuuersechen nach vnsrem fleiss mit khelich, puechen, meßgewandt, ornät vnd andren, so zu der heylligen möß gehördt vngeuerlich. Vnd als offt ain jeglicher fruemesser ausserhalb seines geseczten feirtag die fruemeß versaumet vnd nit verprächt, als dan sol er verfallen sein gegen vnns stifftern, vmb ain halb pfundt wax, an alle widerreht zu geben, oder so uil gelts für des wax werung der selben zeidt. Beschäch dez zum andern mall, so soll die vorpemeldt peen zwifeltig verfallen sein vnd genomen werden; gepüret sich aber solliches zum dritten mall, vnd die verfallen peen aus gelimpten oder gnadt nicht genomen oder eraischt wurdt, als dan mügen wir richter vnd rath an stadt der ganczen gmain, armer vnd reicher, mit willen vnd wissen des obgemelten vnsers genedigen herren von Passaw oder seiner genaden offiziall daselbst vns vnderstehn aller obgenander güldt; vnd peuor der fruemeß die so lang aufheben vnd prauchen zu der stifft, vnczt alle versaumbte löblichait dem allmechtigen Gott vnd vns wider volpracht vnd erstadt wirdet. Jn sollichem weg sol auch ain jeglicher pfarer vmb die füer pfundt pfening, die jme zu widerlegung geben, auch verpfendt vnd mit fälln verpunten sein. Ob die erstadtung der fruemeß feirung durch sie in obgeschribner maß versaumbt vnd nicht gehaldtn wurdt. Wier wöllen auch, daz ain jeglicher vnser fruemesser sollich vnser stifft halden vnd daz göttlich ambt verpringen soll, aim jedlichen pfarer an schaden, jn allen seinen pfarlichen rechten vnd nuczen. So soll auch an den hernach benanten heylligen tägen von wegen der opfer an dem heylligen ostertag, amb pfingstag, an den vier vnser frawen täg, der heyligen schiedung, der heylligen gepuerdt, zu der liechtmöß, zu der verkhündtung, amb heylligen weinacht tag, zum obristen vnd zu aller heylligen tag, die fruemeß vnder dem hochambt nach der prödig volpringen. Es soll auch ein jeder vnser fruemesser zu allen gemainen khargang vnd gottsdienst in seinem chorroch gehn khirchen gehn, vnd daselbst den gotsdienst helffen zu volpringen. Darauf so ist ain yeglicher vnser früemesser dem pfarrern nichts mer verpunden, an allein, was ain pfarrer an seinem guetten willen gehaben. Es soll noch mag nicht ain jeder vnser fruemesser die fruemess verkheren oder verwexeln, sonder ob sy dar pey nicht pleiben wolten, vnns dan die zu vnsern handten aufgeben. Es soll auch ain jeder fruemesser vnsern schuelmaistern ewigclich vnd järlich von der obgenandten gült geben vnd raichen vier schilling pfening, darumben ain schulmaister oder sein khnaben zu sollicher fruemeß dienen vnd auswarden. Wir obgenandt stiffter verpflichten vns auch des, daz wir, noch vnser nachkhomen ainem yeglichen bischoue zu Passaw, vnsern genedigen herren, vnd jr geistlicher obrigkait mit vnser gegenwirdigen stifft khain jngriff noch peschwärung thuen sollen noch wellen. Vnd daz sollicher vnser löblicher fürrsacz städt gehalten vnd ewigkhlich vnuerkhumberdt bleib, des geben wir vorgenandt stiffter zu vrkhundt disen brieff, besigelt mit vnsers marckhts zu Haslach aigenen anhangenden jnsigill, vnd zu merer vnd pesserer gezeugnuß haben wier gebetten den erwirdigen in Gott vnd geistlichen herrn, herrn Andre(22), brobst zu vnser frawen Schlag, das er sein jnsigil auch an den brieff gehangen hat, doch jme, sein nachkomen vnd jnsigill an schaden; auch so hab ich obgenander Hanns Zobl die zeit pfarer zu Haslach, mein jnsigil für mich, mein nachkhomen mit willen vnd durch mein obrigkhait zu zeugnuß angehangen; auch so hab ich Sigmundt Vorawer(23) die zeidt richter zu Haslach, zu merer bestättung mein jnsigil auch an den brieff gehangen. Vnder die vorgenannden jnsigill vnd alle obuerschribme sachen verpinden wier vnns, obgemelt richter rath vnd die gancz gemain des markhts zu Haslach, vnd für all vnser nachkhomen, alles threwlich, war vnd städt ze halten, jnhalt des brieffs. Der geben ist nach Christi vnnsers lieben herrn gepurdt, als man zeldt tausendt vierhundert vnd jm achtvndsibenczigisten jare, am mittichen nach vnser lieben frawen tag, jr heilligen gepurdt."
    Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 473, S. 528-532

    Original dating clauseam mittichen nach vnser lieben frawen tag, jr heilligen gepurdt

    Editions
    • Keine Angabe.
    Secondary Literature
    • Pröll, Haslach (1926) 6f.


    LanguageDeutsch

    Notes
    (1) Haslach, Gemeinde mit Richter und Rat.
    (2) Hanns Zobel, Pfarrer von Haslach (seit 1476); vgl. Urk 465, Anm 12.
    (3) Die Frühmeßstiftung wird 1426 erstmals erwähnt: Urk 285.a. Vgl. auch die Frühmeßstiftung des Siegmund und der Dorothea Vorauer vom Jahr 1495: Urk 530.
    (4) Jaukenberg (urk. 1231); vgl. oben Urk 6, Anm 17.
    (5) Raiden (vgl. Urk 334, Anm 4) mit den Bauern Lorenz und Änderl.
    (6) Haid (Urk 139, Anm 5) mit dem Bauern Thoman.
    (7) Innerödt bei St. Peter/Wbg. mit Thoman Hintringer als Bauern; vgl. Urk 490. - Den Zehent dieses Gutes hat die Fleischhackerzeche zu Haslach bereits am 4. Mai 1464 gekauft: StASchl, Sch 319, Fasz. 1.
    (8) Neudorf: Urk 475, Anm 5; damals Pf. St. Peter, mit den Bauern Wagner und Hännsel, auch mit Eytenberger und Hännsel.
    (9) Hartmannsdorf: Urk 157, Anm 6, mit Jacob am Steg als Bauern.
    (10) Auerbach: Urk 461, Anm 5, Pf. Sarleinsbach, mit Thoman als Bauern.
    (11) Haslach, niederes Bräuhaus.
    (12) Haslach, Hammerleiten.
    (13) Pürnödt: Pirnödt bei Raiden; vgl. Urk 444, Anm 3.
    (14) Zeltwagner, Haus beim oberen Tor.
    (15) Oberes Tor, 1867 abgerissen; vgl. Heimatbuch Haslach (1992) 123 mit Abb.
    (16) Bad; vgl. oben Urk 184, Anm 6.
    (17) Kindlesreith, Pf. Sarleinsbach: Kielesreith (urk. 1349: Schiffmann 2, 36: Killesreit) mit drei Gütern.
    (18) Benefiziatenhaus, Haslach 109: Schulgasse 9: HB Haslach 402.
    (19) Schule: Haslach 105: Schulgasse 1: Ebd. 402.
    (20) Herren von Wallsee: Wohl Reinprecht V. als Landeshauptmann gemeint: Urk 431, Anm 2.
    (21) Bischof von Passau war Ulrich von Nußdorf: Urk 409, Anm 1.
    (22) Andreas Rieder, Propst (1444-1481) 23 Siegmund Vorauer, Richter von Haslach: Urk 460, A 13.
    Places
    • Haslach
       
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