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FondAu, Pfarrarchiv
  1. Archivgeschichte
  2. Das Vorarlberger Landesarchiv wurde 1898 auf eine Initiative des Landesausschusses hin gegründet, nachdem die Überführung von Archivgut Vorarlberger Provenienz nach Innsbruck geplant war. Bis dahin wurden einige Aufgaben des Archivs durch den 1857 gegründeten Vorarlberger Landesmuseumsverein wahrgenommen. Die Einrichtung des Landesarchivs stand in engem Zusammenhang mit den Bemühungen, Vorarlberg von Tirol, dem es bis 1752 sowie von 1782 bis 1918 verwaltungsmäßig zugehörte, zu lösen.

    Bereits in der ersten Zeit seines Bestehens gelang durch die Übernahme von Teilen des landständischen Archivs sowie von Schriftgut aus den staatlichen Behörden ebenso wie aus Gemeinden und Pfarren, von aufgehobenen Klöstern und aufgelösten Verwaltungseinheiten der Ausbau zu einem Vorarlberger Zentralarchiv. Die Archivalien wurden zunächst in der Seekaserne, dann im alten Landhaus an der Kirchstraße untergebracht. 1933 konnte das daran angebaute Magazingebäude bezogen werden. Das Vorarlberger Landesarchiv hatte damit seine bis heute in Verwendung stehende Heimstätte gefunden, der 2002/03 ein moderner, dreigeschossiger Tiefspeicher beigegeben wurde. Literatur: Archiv und Geschichte. 100 Jahre Vorarlberger Landesarchiv, hg. von Karl Heinz Burmeister und Alois Niederstätter. Konstanz 1998 (Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs, NF 3); Das Vorarlberger Landesarchiv und seine Bestände.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Außerhalb von Behörden und geistlichen Einrichtungen begann zunächst der als „Museums-Verein für Vorarlberg“ gegründete Vorarlberger Landesmuseumsvereins mit dem systematischen Sammeln von Urkunden zur Landesgeschichte. Wichtigster und mit annähernd 2.000 Stücken umfangreichster Teil dieser Sammlung waren die Urkunden des 1806 aufgehobenen Benediktinerklosters Mehrerau bei Bregenz. Sie wurden um 1900 dem neu gegründeten Landesarchiv übergeben. Bis 1907 wuchs der Bestand des Landesarchivs durch Übernahmen aus Gerichten, Finanzbehörden, Gemeindearchiven sowie vom Museumsverein auf 5.000 Pergamenturkunden an. Weitere Einziehungen, aber auch Ankäufe – wie des „Sternbachschen Archivs“ (Vogtei Bludenz) – folgten.

    Den bislang letzten großen Zuwachs erbrachte 1986 der Erwerb des so genannten „Hohenemser Archivs“ der Reichsgrafen von Hohenems, zu dem 3.700 Urkunden, davon ca. 1.100 Pergamenturkunden, gehören. Heute umfasst der Urkundenbestand des Vorarlberger Landesarchivs etwa 10.000 Stücke unterschiedlichster Provenienz. Sie stammen aus dem Landständischen Archiv, den Vogteiämtern, den Gerichten und Ständen, aus Gemeinde- und Pfarrarchiven, aus Klöstern und anderen geistlichen Einrichtungen, der Reichsgrafschaft Hohenems und der Reichsherrschaft Blumenegg mit St. Gerold, von Zünften und Genossenschaften sowie von Privatpersonen. Das älteste Stück ist eine Papsturkunde für das Kloster Mehrerau aus dem Jahr 1139. Der gesamte Bestand ist durch Regesten erschlossen.

  5. Editionen/Regestenwerke
  6. Adolf Helbok, Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis zum Jahr 1260. Innsbruck 1920/25. Josef Zösmair, Urkundenauszüge aus dem Hohenemser Archive. In: Rechenschafts-Bericht des Ausschusses des Vorarlberger Museum-Vereins (1880) 57-74; (1881) 30-85; (1882) 47-111; (1886) 33-93;

    Hugo Graf Walderdorff, Urkundenauszüge aus dem Hohenemser Archive. In: Jahres-Bericht des Ausschusses des Vorarlberger Museum-Vereins (1887) 63-85; (1890) 36-53;

    Hugo Graf Walderdorff, Auszüge aus den Pergament-Urkunden des Hohenemser Archives. Jahres-Bericht des Ausschusses des Vorarlberger Museum-Vereins (1891) 13-73; (1892) 10-79;

    Franz Joller, Urkunden zur Geschichte der Edlen von Embs zu Hohenembs (1315 - 1537). In: Programm des k. k. Gymnasiums in Feldkirch 1. Jahrgang, 1860, S. 3-244.

    Gebhard Fischer, Archiv-Berichte aus Vorarlberg. In: Jahres-Bericht des Vorarlberger Museum-Vereins (1896), S. 50-73, (1901), S. 1-85, (1898), S. 37-97, 1899, S. 39-61, (1897), S. 101-185.

    Josef Zösmair, Alte Urkunden zur vorarlbergischen Geschichte. In: Jahres-Bericht des Vorarlberger Museum-Vereins (1895), S. 49-59.

    Viktor Kleiner, Urkunden und Regesten zur vorarlbergischen Geschichte. In: Jahres-Bericht des Vorarlberger Museum-Vereins (1899), S. 62-78.

    Viktor Kleiner, Urkunden zur Agrargeschichte Vorarlbergs. Dornbirn 1928. Gerhard Feuerstein, Urkunden zur Agrargeschichte des Bregenzerwaldes. Dornbirn 1983 (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs 5).

    Alois Niederstätter, Vorarlberger Urfehdebriefe bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Dornbirn 1985 (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs 6).