Ich Seifrit der Fuetraer vergich und tuon chunt allen den die disen prief lesent oder horent lesen, die nu lebent und hernach chunftich sint, daz ich mit guotem willen mit wol verdachtem muot und nach meiner pesten Freund Rat mit gesundem leib zu der zeit, do ich wol gen und gesten und wol gereden mocht, und auch zu der zeit do ich iz wol getuon mocht, geschaft han mein geschaeft alz ich iz wil daz ez furbaz nach meinem Tode und nach hern Stephans tod dez Chrigler  Ewichleichen staet und und untzerbrochen beleibe. Dez ersten so schaff ich lauterleich durch Got und durch aller meiner vordern sel willen und durch aller gelaeubigen sel willen und meiner sel ze hilf und ze Trost, In der Purger Spital ze Wienne, drey weingarten der ainer leit an dem Nuzperge dez ein Jeuch ist und haizzet daz Rueppel und leit ze naehst dem weingarten der da haizzet der Golem, da man alle iar von dient drithalben Emmer weins ze Perchrecht, und drei phenninge ze voitrecht und nicht mer, so leit der ander weingart da selbens an dem Nuzperge und haizzet daz Plaehel dez ein viertail ist, da man alle iar von dem selben Weingarten, dient zehen phenninge fur Perchrecht und fur voitrecht und nicht mer, so leit der dritte weingart auch da selbens an dem Nuzperge und haizzet der Chienberger dez ein drittail eins Jeuchs ist, da man alle iar von dient dreu viertail und zwuo staeff weins zu rechtem Perchrecht und nicht mer, da bei Ewichleich nach meinem Tode und nach hern Stephans tode dez Chrigler  ze beleiben an allen chriege und an alle wider rede. Also beschaidenleichen mit aus genommer rede, daz die maister und phleger der duerftigen in der vorgenanten Purger spital ze Wienne swelh denne maister und phleger dar inne sint, suln furbaz ewichleich nach meinem tod und nach hern Stephans tode dez Chrigler  alle iar von den egenanten drin weingarten geben, den vorgenanten duerftigen in der purger spital ze Wienne lauterleich durch Got und auch ze lob und durch aller meiner vordern sel und durch aller gelaeubigen sel willen und meiner sel ze hilf und ze trost, fumftzehen mal, die si in geben suln an den Tagen die hernach geschriben sint. Dez ersten zu den vier Chotemmern (Quatembern) an iegleichem vreitage ein mal. zu den vier unser vrowen Tagen an iegleichem unser vrowen tage ein mal, an sand Johans tage ze Suniwenden ein mal, an sand Jacobs tage ein mal an sand Laurentzen tage ein mal, an sand Elzpeten tage ein mal, an sand Niclas tage ein mal, an sand Erhartes tage ein mal, an sand Agneten tage ein mal, oder immer drithalb phuntt wienner phenninge fur ain iegleich mal, deu wal stet an den maistern und phlegern der duerftigen in der purger spital ze wienne, ob si die phenninge, da fur geben wellent oder nicht. Ez suln auch die maister und phleger der purger spital ze wienne von disem heutigen tage, irr priester ainen der zu dem spital gehoret Ewigen und widem, der Messe singe oder sprech, auf swelhelm altar si wellent in dem spital, Got ze lob und ze Ern, und aller meiner vordern sel, und auch allen gelaeubigen selen und auch meiner sel, ze hilf und ze Troest, und suln auch dem Gewant und phruend geben, alz si andern irn priestern in dem spital gebent, und swenne der priester stirbet, so suln si alz oft einen andern irr priester ainen, an ditz stat nemen der Erleich und nutzleich dar zu sei, auch suln si geben von disem heutigen tage vron Margreten mein vorgenanten Seifrides Muomen und irr diern, p(h)ruende die weil si lebent untz an irn tode, alz andern phruentnern in der purger spital ze wienne an alle wider rede. Und auch also beschaidenlich mit aus genomner rede, swelhes tages und vorbenant ist, die maister und phleger in der purger spital, ain mal versitzent und iz den duerftigen in der purger spital nicht engebent oder dez vorgenanten Priesters nicht enhabent oder im seins Gewandes und seiner phruend nicht engebent, oder meiner Muomen der egenanten vron Margreten und irr diern irr phruend auch nicht engebent alz andern phruentnern alz vor an disem prief verschriben ist, so suln die vorgesprochen drey weingarten furbaz ledichleichen an allen chriege gevallen auf deu samnunge gemain der herren datz dem heiligen Chreutz, da bei ewichleichen ze beleiben, und suln auch denne die herren datz dem heiligen Chreutz furbaz ewichleichen alle iar alles daz in der vorgenanten purger spital ze wienne laisten und auch volfuern und begen daz vor an disem prief geschriben stet und auch in allem dem recht und vor verschriben ist. Und daz ditz geschaeft furbaz nach meinem tode und nach hern Stephans Tode dez Chrigler  also staet und untzerbrochen Ewichleichen beleibe, dar uber so gib ich Seifrit der Fuetrer disen prief zu einem offen urchund und zu einem warn gezeuge diser sach versigilten mit meinem Insigil, und mit der Erbern herren Insigiln, hern Weichartes bei den Minnern pruedern zu den zeiten der hertzoginne hofmaister hern Niclas von Eslarn hern Dietreichs dez Urwaetschen zu den zeiten Purgermaister ze Wienne, hern Georigens an dem Chienmarcht hern Hainreichs des Langen hern Hermans des Snaetzleins und hern Stephans des Chrigler die aller diser sach und ditz Geschaeftes gezeuge sint mit irn Insigiln. Diser prief ist geben ze Wienne, do man zalt von Christes gebuert dreuzehen hundert iar dar nach in dem dreu und dreitzgisten iar dez Eritages in der ersten Gantzen Vastwochen.

Source Fulltext: Peter Peusquens, Karlsruhe