Mert Ennthaimer, statrichter zu Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne Jorig Pekchenhofer, der fleischakcher, burger zu Wienn, durch seinen Vorsprechen vorgebracht habe, wie er dem edeln Pekch Pauln für ein Darlehen von 165 Ungrischen guldein die Uebertheuerung seines Hauses, am Alten Fleischmarkcht zenagst Cristoffen des Öczestorffer haus gelegen, in der stat ze Wienn gruntpuch versaczt und diesen Satz, da ihm Pekch Paul 146 Ungrischer guldein für Wein schuldete, in verpot und verhefftung genomen habe. Es ergeht ein zewissentun an den Beklagten, dem eine Frist von sechs Wochen zur Verantwortung gestellt wird. Nach Ablauf derselben erscheint an montag vor sand Thomans tag nagstvergangen (1470 December 17) der Kläger vor Gericht, während der Beklagte fehlt. Von dessen Herrn, dem edeln vessten ritter hern Hannsen dem Ernst, des Königs zu Ungarn schaczmaister, war ein Schreiben an Bürgermeister, Richter und Rath eingetroffen, in dem er verlangte, dass die Verhandlung über etwaige Ansprüche gegen seinen Diener vor ihm stattfinde, wogegen der Kläger begehrte, bei dem Wiener Stadtrechte zu verbleiben. Darauf wurde an den Schatzmeister das schriftliche Ersuchen gerichtet, seinen Diener zu veranlassen, dass er sich auf den nagsten rechttag nach Weichnachten vor dem Stadtgerichte zur Verhandlung einfinde. Da aber weder der Beklagte gekommen, noch eine Antwort seines Herrn eingelangt ist, wird entschieden, dass der Richter den Kläger des eingeklagten Satzes gewaltig machen solle.