Anna, Sigmunds Klosterler hausfrau, die vormaln Hannsen Keuschen seligen auch elich gehabt hat, beurkundet den mit maister Pauln von Melkh, lerer der heiligen Geschrift, techant Allerheiligen tumbkirchen zu sand Steffan, pharrer zu sand Jeronimus zu Wienn, dem edeln vesten ritter hern Kunraten Holczler, hubmaister in Osterreich, für sich selbs und anstat des Priesters hern Hannsen Hofmullner, alle drei ausrichter und vollfurer des geschefts, das weilend . . . Hanns Kanstorffer, burger daselbs zu Wienn seliger, getan hat, abgeschlossenen Vergleich. Sie verzichtet auf alle Ansprüche von wegen der 208 lb 3 sh. 8 dn., die ihr noch unbezahlt ausstehen an den 300 lb dn. haimsteur und morgengab, welche ihr der verstorbene Keusch auf seinem [200] Gute verschrieben und die sie dann in der Bürgerschranne auf seiner Badstube undern Hafnern erlangt hatte, sowie auf alle anderen Ansprüche an Kanstorfers Geschäft. Anderseits ziehen die Geschäftleute alle Forderungen an die Frau zurück, wogegen diese ihnen 28 lb dn. guter landeswerung in Osterreich auszahlt, die dem Pfarrer von S. Hieronymus auf der genannten Badstube zur Ausrichtung eines ewigen Jahrtages, den man dem Kanstorfer begehen soll, in der Weise verschrieben werden, dass die Besitzer der Badstube zu diesem Zweck jährlich 12 sh. dn., die mit 28 lb dn. abzulösen sind, dienen sollen.