Michel Schribiczer, des closters zu sand Niclas vor Schottentor zu Wienn ambtman irer gründ und güeter, vor Widmertor daselbs zu Wienn gelegen, beurkundet, dass vor ihm in dem ehrsamen Gedinge Andre Vischer, der greissler, mitburger zu Wienn, als Vollmachtträger Lienharten Ringmayr, burger zu Khamm, durch seinen Vorsprechen nachgewiesen habe, wie weilent Jorg Heerl, der fleischhakher, ettwenn burger zu Wienn seliger, dem benanten Ringmayr 20 lb dn. zu gelten schuldig worden sei und darumb sein halbs jeuch weingarten, gelegen im Eslhard hinder Alss, auf sand Mertten tag des 61. jare nagstvergangen zu bezalen in der egemelten geistlichen fraun saczpuch zu phand gesaczt und verschriben hiete. An diesem Satze haben die nächsten Besitzer des Weingartens, Thoman Grueber, der vleischhakher, ettwenn burger zu Wienn seliger, und sein Sohn Wolfgang Grueber, dem Gläubiger 6 lb dn. bezahlt. Um den Ausstand von 14 lb dn. habe Ringmair vor etlichen Wochen in dem Kloster vor Wolfgangen Fruewirt, ambtman und pergmaister der berurten geistlichen fraun grunt und güter zu Herrnalss, auf den Satz geklagt und es sei damals, da Heerls Erben nicht aufzufinden waren, auf zuwissentun an Wolfgang Grueber erkannt worden. Da dieser den Nachweis für seine Behauptung, dass sein Vater den Satz gelöst habe, nicht erbringen konnte, wurde der Weingarten von dem Bergmeister und den geschworenen Vierern zu Herrenalss, mit namen Chunczen Poschen, Lienharten Seltenhaimer, Merten Schar und Wolfgangen Fuchsperger, beschaut, auf 11 lb dn. geschätzt und um diesen Betrag dem Wolf gang Grueber [278] angeboten. Da dieser auf die Lösung verzichtet, macht der Amtmann den Gläubiger des Weingartens gewaltig.