Ich^a) Egnolf von Wartemberg¹ ain frige hofrihter an statt vnd in namen graue Růdolfs von Sultz² von mines gena^edigen^b) herren des Ro^emischen kúnig Wentzlaus gewalt an siner statt vff sinem hof ze Rotwil³ tůn kunt mit disem brieffe || allen den, die in ansehent lesent oder ho^erent lesen, daz ich ze geriht sazz vf dem hof ze Rotwil an der offnen frigen kúnges stra^vsse vf disen tag, als dirre brief geben ist, vnd stůnd vor mir vf dem selben hof der erberen wisen lúte dez burgermaisters || des rautes vnd der burger gemainlich der statt ze sant Gallen erberú vnd gewissú botschaft mit vollem gewalt an ir aller statt vnd zo^vgte da ainen brief besigelt mit mines gnedigen herren dez Ro^emischen kúnig Wentzlaus anhangendem magestat insigel, || der von wort ze wort stůnd, als hie nach geschriben sta^vt: ||
Es folgt der Text von Nr. 5655.||
Vnd do der brief gelesen vnd verho^eret wart, do batt inen der von sant Gallen botschaft ze eruaren an ainer vrtail, ob die burger gemainlich von sant Gallen vnd ir ieglicher besunder der gnade vnd frihait nút billich geniessen so^eltint vnd ob man inen der gnade vnd frihait billich nů ain vidimus geben so^elt versigelt mit des hofgerihts ze Rotwil insigel. Darumb vorschet ich, waz reht were, do wart ertailt mit rehter vnd mit gesamneter vrtail, als vf dem hof ze Rotwil reht waz, daz man den burgern gemainlich der statt ze sant Gallen der gnade vnd frihait billich ain vidimus geben so^elt ane geuerde. Vnd herumbe ze offem vrkúnde so han ich des hofgerihtes ze Rotwil insigel mit vrtail offenlich gehencket an disen brief. Der ze Rotwil geben ist an der nehsten mitwochen vor mitter vasten, nach Cristus gebúrt drúzehenhundert iar vnd in dem ahtzigosten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5774, S. 442.