Ich Ryprecht der Helt von Rinegg¹ kúnde vnd vergihe offenlich an disem gegenwúrtigen brief, vmb den kelnhof || ze Bernang², der miner frowen . . der a^ebtissenn von Lindow vnd ir gotzhuss aigen ist, dar v´ber ich rechter vogt bin, || hat mir dú erwirdigú fúrstinne vrow Sygen hút ze tage a^ebtissenne ze Lindow³ die gena^vd getan, daz si mir vnd || minen erben vnd allen minen nahkomen den vorgedahten ir kelnhof, dar vss ir a^ellú jar von alter her ze rechtem zins zwen schilling vnd ain pfunt Costentzer pfenninge ga^vn sol ir vnd ir gotzhus, vmb den selben zins verlúhen hat, also daz ich vnd min erben vnd alle min nahkomen, so ich enbin, der vorgenanten . . a^ebtissenn miner frowen vnd welú ie da ze Lindow a^ebtissenn ist vnd ir gotzhuss von dem ob genanten kelnhof ia^erlich ie ze sant Martins tag den vorgenanten zins die zwen schilling vnd ain pfunt pfenninge Costentzer mv´ns geben súlin, vnd sont daz recht alle min erben han to^echtran als knaben frowan als man. Vnd waz min vrow . . dú a^ebtissenn ander recht da hat vnd ir gotzhus, daz hat si ir behalten. Vnd wan ich v´ber den vorbenempten kelnhof rechter vogt bin, dar vmb hat min vrowe dú a^ebtissenne mit mir beredet, wenn ich enbin vnd erstirbe, lan ich denn nah minem tode nit sv´ne, so sol si vnd mag vnd ir nahkomen, ob si enwere, die vogtai lihen, wem si wil, vnd da mit tůn, daz si gůt dunkt vnd gern tůn wil. Dirre vorgeschribener dinge ze vrkúnd der warhait gib ich vorgenanter Riprecht der Helt disen brief mit minem aigen insigel besigelt, der ze Lindow geben ist an sant Lucyien tag vor wihena^ehten in dem jar, do man zalt von Crists gebúrte drúzehen hvndert jar vnd in dem drú vnd fúnftzigostem jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4334, S. 218-219.