Aen^a), die disen brief sehend oder ho^errent lesen, kúnd ich Johans von Langenhart¹ vogt vnd der rat der statt ze Rappreswil² vnd veriehen offenlich mit disem brieff, dz fúr offen gericht kam der erber Jacob Sarwúrkel burger zů Rappreschwil mit fro Annen siner ewirtinen einhalb vnd der geistlich man brůder Jacob von Rauenspurg³ custer des gotzhus ze Rúti⁴ anderhalb, vnd batt da der selb Jacob Sarwúrkel mit fúrsprechen ze erfarn, wie er vnd die egenant fro Anna sin wirtin, das es nu vnd hienach krafft vnd macht hette, gegeben^b) vnd geuertigen mo^echten den herren des obgenanten gotzhus ze Rúti vier mút kernen ewigs geltz vff den nachbenempten va^echern, die frig ledig eigen sind vnd in den Húrden⁵ ze Rappreswil gelegen sind, ein fach, das man nempt Sto^eirins fach, vnd stosset einhalb an des spitals fach vnd anderthalb an Horne fach, den dritten teil des fachs, das gelegen ist in den egenanten Húrden, dz man nempt Herweg, stosset einhalb an der Flu^elúten⁶ fach vnd andert da man fert durch die sún vf, vnd den teil des fachs ouch gelegen in den Húrden, das man nemmet Fro^esch fach, vnd do ward vmb gefraget vff den eid vnd ward erteilt mit gesamneter vrtel, dz si die vorgenanten vier mút kernen geltz vff geben an den stab vnd si der vorgenant brůder Jacob von Rauenspurg zů des vorgenanten gotzhus ze Rúti hand enpfienge von dem stab, vnd dz geschach, das der obgenant Jacob Sarwúrkel vnd fro Anna sin ewirtin sich enzigen vnd vff gaben an dem stab mit wolbedachtem můt mit gelerten worten luter durch got vnd durch iro vnd ir vordem selen heil willen alle die ansprach vordrung vnd rechtung, die si oder ir erben oder jeman von ir wegen jemer me gehaben mo^echten an die vorgenanten vier mút kernen geltz mit oder a^vn gericht in dehein wise. Vnd enpfieng do der egenant brůder Jacob von Rafenspurg ze des obgenanten gotzhus hand ze Rúti von dem stab die obgenanten vier mút kernen geltz in aller der wise, als si der obgenant Jacob Sarwúrkel vnd sin husfrow vfgeben hatten, vnd do das geschach, do ward aber vmb gefragt vff den eid, ob die fertigung geschechen wer recht vnd redlich vnd ob si krafft vnd macht hette nu vnd hienach, das ward ouch mit gesamnoter vrtel erteilt vff den eid, das alles, so vorg(eschriben) ist, billich krafft vnd macht hette nu vnd hienach. Nu ist ouch ze wissen, das die obgenanten vier mút kernen geltz dem obgenanten gotzhus ze Rúti von dem vorgenanten Jacob Sarwúrkel vnd von siner ewirtin gefertgot sind mit der bescheidenheit, also das der conuent des dikgenanten gotzhus ze Rúti ze den vier v´nser frowen tagen, die des jars koment, ze liechtmiss in der vasten ze mittem ougsten vnd ze herpst vff jeklichem tag besunder getro^est sol werden, als ferre als ein mút kernen gelangen mag, es sig an visch an win oder wie es inen aller komlichest ist, vff welhen v´nser frowen tag aber das nit beschech oder in den nechsten acht tagen dar nach a^vn geuerd, so sond die dikgenanten vier mút kernen des jars fallen a^vn alle widerred an die altar, die ze Rappreschwil in der lútkilchen gepfru^endt sind. Des ze offem vrk(únd) so hand wir obgenanten vogt vnd ra^vt durch beider teil bett willen v´nser statt insigel offenlich gehenkt an disen brieff. Der geben ist an mentag nach sant Laurentzen tag anno domini M° CCC° LXXVI°.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5525, S. 197-198.