Allen^a) den, die disen brief ansehent oder ho^erent lesen, kúnde ich Johans von Langenhart vogt¹ vnd wir der rate der stat ze Rapreswil² vnd veriehen offenlich an disem brief, das fúr v´ns || kamen in v´nsern rât Jacob Sarwúrkel burger ze Rapreswile vnd pfleger der armen lúten an der Flů³ ze einem teile vnd Cu^eni Giessman vnd Grett sin eliche || tochter ze dem andern teile, vnd offnot da Jacob Sarwúrkel, das er den selben Cu^enin Giessman vnd Greten sin tochter in das selb hus an der Flů ze rechten husbrů||dern genomen vnd empfangen hetti, also das man inen beiden hunger vnd frost mit essenne vnd trinkenne bu^essen vnd geben sol als andren husbrůdern, die in dem selben hus sind, mit gůten trúwen ane alle geuerde. Vnd dar zů so sol man inen beiden von dem selben hus jerlich richten vnd weren zwene mút kernen geltz, die sú haben vnd niessen sont ze einem rechten libdinge ze end ir beider wile, vnd weders vnder inen von todes wegen abgât, so sol man do^vch dem andern, das dennocht lebot, die zwene mút kernen geltz sin libding richten vnd weren ze end siner wile in aller der wise, als ob sú beidú lebtint, vnd wenne sú danne beidú von todes wegen abgangen sind, so sont denne die zwene mút kernen geltz den armen lúten vnd dem hus an der Flů gantzlich ledig vnd los sin vnd darvmb vnansprechig beliben vnd sin von aller menlichem. Vnd vmb dis pfrůnde vnd vmb dis libdinge, als vorgeschriben stat, so het Cu^eni Giessman vnd Grett sin tochter dem selben hus zů gefu^egt vnd geben vrpflichtz, dez ersten ein wisen, dú ze Langenriet⁴ gelegen ist, dú man nemt am Wald môse vnd wart ko^vft vnd geben vmb acht vnd zwentzig pfunt pfenninge Zúricher múntz genger vnd genemer, aber hand sú dem selben hus geben ein wisen, dú nid dem Gubel⁵ gelegen ist, dú man nemt Můltscherren wisen, dú wart ko^vft vmb siben vnd zwentzig pfunt pfenninge der egenanten múntz, aber het Grett des selben Giessmans tochter dem selben hus von ir můter gůt geben vier vnd zwentzig pfunt pfenninge Zúricher múntz genger vnd genemer, die selben pfenninge alle vnd o^vch die wisen die sind komen zů des obgenanten huss gůten schinberen nútz. O^vch ist mit namen beret, was Cu^eni Giessman vnd Grett sin tochter gůtz hand v´ber das sú dem hus hand geben, es sije ligendes oder varendes gůt, das sont sú haben vnd niessen vnwůstliche ze end ir beider wile, vnd wenn sú danne beidú von todes wegen abgangen sind, was sú denn hant vnd nach ir tode lassent ligentz vnd varentz gůt benemtz oder vnbenemtz, da sol denne das selb hus ir erb sin vnd das von inen erben fúr aller menlichen, vnd sol das selb hus vnd die armen lúte an der Flů hier an nieman svmen noch in kein wise bekúmberne weder mit geistlichen noch weltlichen gerichten noch ane gericht noch mit keinen andren sachen worten noch werchen, da mit das hus geschadgot mo^echt werden. Vnd dez ze einem warem vrkúnde vnd gantzer sicherheit alles, so an disem brief geschriben stat, won das vor v´ns in offem rate beschehen ist, also das es billich nv vnd hie nach kraft vnd macht handvesti haben sol, da von so haben wir der vogte vnde der rate ze Rapreswile der selben v´nser stat insigel durch beider teile bett wegen offenlich gehenkt an disen brief. Der geben ist an dem nechsten zinstag nach vsgender pfingstwuchen in dem jar, do man zalte von gottez gebúrte drútzehenhundert vnd sibentzig jar vnd dar nache in dem sibenden jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5580, S. 250-251.