Wir^a) Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tzeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim || bekennen vnd tun kunt offenlich mit diesem brief allen den, die yn sehen odir horen lesen, das wir durch libe || fruntschafft vnd trewe, der wir vns versehen genczlichen zu dem hochgebornen Leupolten herczogen zu Oste||reich zu Steyern vnd zu Kerntyn⁴ etc. vnserm lieben oheim vnd fursten vnd ouch durch sulcher dinste willen, die er vns vnd dem reiche getan hat vnd noch furbas tun sol vnd mag in künftigen zeiten, gegu^ennet vnd erlaubet haben gu^ennen vnd erlawben ym mit crafft dicz brieues vnd geben ouch vollen gewalt ym an vnser vnd des reichs stat, das er lozen mogen alle stete vnd vesten vnd alle pfant, die vnser vorfaren an dem reiche Romische keisere odir kunige versacczet haben, wie ouch die genant sein, sie ligen zu Kurwalhen⁵ odir in dem Turgaw vnd in dem Ryntal, vnd besunder Rynecke⁶ bürg vnd stat mit aller irrer zugehorung, das graff Hugen vnd graff Heinrichs von Werdemberg⁷ pfant ist, vnd Altsteten⁸ die stat vnd das Ryntal, vnd wollen vnd meynen, wenn der obgenant vnser oheim herczog^b) Leupolt odir die seine von seinen wegen zu den egenanten graff Hugen, graff Heinreichen odir iren erben kumen vnd zu andern, die von vns vnd dem reiche pfant haben, das sie demselben vnserm oheyme oder den seinen abtreten vnd gestatten sullen eyner lozung nach der brief laute, die sie dorubir haben von vnsern vorfaren Romischen keysern vnd kunigen, wenn ym das allerfugeliche ist, das er dieselben pfant besunder odir miteynander von yn lozen mag. Wir meynen ouch vnd wollen, was der obgenant vnser lieber oheim sulcher pfant loset, die sal er vnd seine erben haben vnd halden in pfandesweis vnd in aller der masse, als die gehabt vnd gehalten haben, von den er dieselben pfant geloset hat, vnschedlichen vns vnd dem reiche an vnsern rechten. Mit vrkund dicz briefs vorsigelt mit vnser kuniglichen maiestat insigle. Der geben ist zu Prage noch Crists geburd dreyczenhundert jar, dornach in dem newnvndsibenczigistem jare, an sand Symon vnd sand Judas abend der heiligen czwelfboten, vnsir reiche des Behemischen in dem sybenczenden vnd des Romischen in dem virden jaren.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5747, S. 416-417.