Allen den, die disen brief an sehent lesent oder ho^erent lesen, kúnd ich Walther von Bichelnse¹, das ich han ze ko^vfen geben den erwirdigen vnd gaistlichen frowen der a^ebtissen vnd dem || conuent gemainlich des closters ze Ta^ennikon² die múli ze Mos³, dú halb min ist, mit aller zů geho^erd der selbun múli, du min lehen ist von sant Gallen vnd dú ia^erglich giltet drig mut kernen, vierd||halben mutt habern, nún schilling phenning Costenzer múnz, drú hu^enr vnd ahtzig aiger, ains rehten vnd redlichen ko^vfes vm fúnf vnd zwainzig phund phenning Costenzer múnz, vnd sol in die vor||geschribnun múli vertgun mit sa^emlicher vertgung, das es her Hartman von Baldegg⁴ minen vettern ritter vnd Walther von Gachnang⁵ gesessen ze Maiersperg⁶ benu^eget vnd si och dunket, daz die vorgeschribnen frowen besorgot múgin sin vntz zů dem zwelften tag, der nun na^est kumet. Wa^er o^vch, das die vorgeschriben her Hartman von Baldegg ritter vnd Walther von Gachnang ainr oder bed ab giengin, so sont die vorgeschriben frowen ainen oder zwen ander setzzen vnd nemen, den si getrúwant, vnd an den sol dú vorgeschriben vertgun sta^vn in allen dem reht als an den, die abgangen wa^erin. Vnd wa^er, daz ich die vorgeschribnun múli nit enuertgoti vntz zů dem zil, als vor geschriben ist, so hab ich gesworn ainen ait ze den hailgen mit gelerten worten, mich ze antw|rtend gein Frowenuelt⁷ vnd da ze laisten giselschaft alle tag zwai mal in aines offen wirts hus vnd nimmer vs der giselschaft ze komen, vntz ich die vertgung vollefu^er. Vnd zů ainer merun sicherhait so hab ich in ze tro^estern vnd ze búrgen gesetzzet hern Johansen von Frowenuelt⁸ ritter vnd Cůnrat von Wellenberg⁹, vnd die hant in och gelobt bi ir trúwe in aides wis, war daz es der zů ka^em, daz dú vertgung nit vollefu^eret wrdi vntz zů dem zil, als geschriben ist, wenne si denne von den vorgnanten frowen ermant werdent, so sont si dar nah in aht tagen invarn laisten zů mir gein Frowenuelt ald aber zwen erber kneht legen an ir stat in die giselschaft, vnd die sont och denne nimmer vs der giselschaft komen, ê ich die vorgeschribnun vertgung vollefu^er. Wa^er och, daz der búrgen ainr oder bed ab giengin, so sol ich in ander setzzen, wenne ich des von in ermant wrdi, ta^et ich des nit, so sol ich aber inuarn gein Frowenuelt laisten, als vor geschriben ist, vnd sol denne aber nimmer vs der laistung komen, e das ich in ander búrgen gesetz, die als reht búrg sint als die ab gangen wa^erin. Ich sol die búrgen och lo^esen von gewonlichem schaden, in den si von dirr burgschaft kument. Wa^er o^vch, daz ich die vertgung nit vollefůrti vntz vf das vorgeschriben zil, wa^er denne daz ich in dú vorgeschriben fúnf vnd zwainzig phund phenning Costenzer múnz ga^ebi, so sol mir dú vorgeschriben múli ledig sin vnd die búrgen von der burgschaft. Vnd daz dis alles war si vnd sta^et vnd gantz belib, des henk ich vorgnanter Walther von Bichelnse min insigel an den brief. Ich vorgeschribner Johans von Frowenuelt ritter vnd ich Cůnrat von Wellenberg vergehen offenlich an disem brief, daz wir tro^ester vnd búrgen sient vm die egeschribnun vertgung, vnd ob du selb vertgung nút vollefu^eret wrdi, daz wir sont laisten giselschaft, als geschriben ist, vnd haben des geben vnser trúwe in aide wis. Vnd daz das o^vch war si, des henken wir ze ainem offen vrkúnd der warhait vnsrú insigel an den brief. Der geben wart in dem iar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehen hundert jar vnd nun vnd drisig jar, an dem na^esten cinstag vor sant Martins tag.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3722, S. 302-303.