Allen den, die disen brief sehent oder ho^errent lesen, kúnd ich herr Johans von Haidelberg¹ ritter vnd vergih offenlichen an disem brief, das ich mit gesundem libe mit bedahtem můt mines vnd miner frúnd mit wisem rât || vnd gůter vorbetrahtunge wiser lúten drú jargúzît han gestiftet vnd stifte an disem brief, mines herren sa^eligen herr Cůnrates von Haidelberg² ritters mines vatter, miner elichen hûsfrowen Iten Wilhelms sa^eligen || tohter von Staina³ vnd mins mit so^elicher gedinge vnd beschaidenhait, das ich dem gotzhûs vnd den erberen kôrherren ze Bischofcelle⁴ han gegeben vnd gib an disem brief ahzehen schilling pfenning geltes || Costenzer múntze genger vnd ga^eber a^ellú iar eweklich von dem houe ze Sorendal⁵, der bi Nidromúli⁶ lit vnd min reht aigen ist, zehen schilling, die der buman, der den selben houe buwet, inan a^ellú jar ze sant Martis dult an allen fúrzog rihten sol. Ich han inan och geben vnd gib an disem brief eweklich a^ellú iar aht schilling geltes der vorbenemten múntze von Costenz genger vnd ga^eber pfenning von minem aigenne houe ze Winklon⁷, der da lit ennent Tûr⁸ vnd harwert stosset an die gebraiten. Won sol von mines herren sa^eligen iargúzit mines vatters sehs schilling gen dar vmb, das die vorbenemten kôrherren des gotzhûs von Bischofcelle mines herren sa^eligen iargúzit mines vatter begangen ia^erlich, der in dem selben gotzhus lit, als sitte vnd gewonlich ist. Won sol och von miner elichen hûs frowen der vorgenemten Iten iargúzît a^ellú iar sehs schilling vnd von minem iargúzit sehs schilling a^ellú iar gen, die ich han vˆf gesetzet ze gebenne bi minem lebenten zit. Vnd wenne wir ersterben ich oder min hûs frowe die vorbenemt, so sont die vorgenemten kôrherren v´nser jargúzit begân oder des, das vor tod ist, als sitte vnd gewonlich ist, vnd v´nser baider mit zwain sele messan vnd v´ber die greber gan, als ir gewonhait ist, nah gottes lobe vnd der selan nutze. Och han ich inon gegeben daz vorbenemt gelt zehen schilling von Sorendal vnd aht schilling von Winklon mit allem dem reht ehafti des landes sitte vnd gewonhait vnd mit aller der gewarsami, so dar zů ho^eret oder geho^eren mag. Vnd entzih mich fúr mich vnd fúr min erben vnd min nahkomen aller ansprach, so ich hie wider iemer gehan mo^ehti oder kundi, vnd loben och bi gůten trúwen, ir wer zesinne fúr mich vnd fúr min erben der vorbenemten ahzehen schilling geltes an allen den stetten, da sú sin noturftig sint, vnd hie wider niemer zekomenne noch zetu^enne an dehaim geriht gaistlichem oder weltlichem oder kaines weges nu oder her nah, vnd bind och min erben hier zů. Vnd des ze ainem waren vnd festen vrkúnd so gib ich in disen brief besigelt mit minem hangenden insigel. Dis geschah vnd wart dirre brief gegeben ze Bischofcelle in der stat, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar, dar nach in dem drinvndvierzigosten iar, an dem na^ehsten fritag nah sant Johans dult des Tofers ze súngihten.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3844, S. 402-403.