Allen, die disen gegenwúrtigen brieff an sechend oder ho^errend lesen, kúnd ich Johans Stro^eli der júnger, den man sprichet Ro^eggli, burger ze Costentz vnd vergich offenlich an disem brieff, das ich willenklich vnd mit gůter vorbetrachtung nach miner gůter frúnd vnd ander erber lút ra^vt dem pfleger vnd meister des spitals des heilgen geistes ze sant Gallen¹ vnd dem selben spital vnd allen iren nachkomen hab ze kouffen geben recht vnd redlich vnd ewenklich den kelnhoff ze Sulgen² dem dorff, das by Búrglen³ ist gelegen, vnd was zů dem selben kelnhoff geho^ert, es sig mit wasen mit zwy mit weid mit holtz mit veld mit akern mit wisen mit wegen mit stegen mit wasser mit wasserleiti mit aller ehaffti mit allen nútzen vnd gewonheiten vnd mit allen rechten gesůchtz oder vngesůchtz benemptz ald vnbenemptz wissentz ald vnwússentz, als der selb kelnhoff an mich komen vnd bracht ist vnd als ich inn han inngehebt vnd genossen bis an disen húttigen tag. Also hab ouch ich inen vnd dem selben spital vnd allen iren nachkomen den selben kelnhoff ze Sulgen geben ze kouffen fúr ein rechtes ledig eigen vmb zweintzig vnd hundert pfund pfenning Costentzer múntz, vnd bin ouch der gar von inen gewert vnd sind in minen redlichen nutz komen, als ich vergich an disem brieff. Vnd hab inen ouch den selben kelnhoff an desselben spitales statt fúr recht ledig eigen gefertgot vnd vff geben vff offner landstrass des riches mit allen den worten werken vnd geta^eten vnd mit aller krafft, so darzů gehort vnd notdurfftig was nach gewonheit vnd nach recht. Vnd hab mich dar v´ber verzigen vnd verzich mich vnbetwungenlich mit disem brieff fúr mich vnd alle min erben vnd nachkomen gen den obgenempten pflegern vnd meistern vnd gen allen desselben spitales nachkomen an demselben kelnholff^a) ze Sulgen vnd was dar zů geho^ert ze vrta^vt aller eigenschafft aller lehenschafft aller vordrung aller ansprach alles rechtz vnd gerichtz vnd aller hilff geistlichs vnd weltlichs, damit wir den selben hoff gar ald an einem teil kúndint ald mo^echtind angesprechen ald da mit diser redlich vnd vngeuarlich kouff kond ald mo^echt in dehein wise gewendet bekrenket ald gebrochen werden. Ich vergich ouch offenlich an disem brieff, vnd ich Johans Stro^eli der elter sin brůder vergich mit im also, were das inen derselbe kelnhoff ze Sulgen gar ald ein teil jeman ansprech fúr eigen ald fúr lehen ald mit keiner ander ansprach, des sollen wir si verstan vnd versprechen vnd des gemeinlich vnd vnuerscheidenlich ir recht weren sin an geistlichem vnd an weltlichem gericht nach recht a^vn geuerde. Vnd des ze vrkúnd gebin wir die selben beid Johans der júnger vnd Johans der elter Stro^eili gebrůder fúr v´ns vnd v´nser erben vnd nachkomen den selben pflegern meistern vnd dem spital des heilgen geistes ze sant Gallen dar v´ber disen brieff mit des erwirdigen herren des officiales des richters des hofes ze Kostentz insigel, vor dem ouch dise vergicht beschechen ist, vnd mit v´nsern eigen insigeln besigelten. Wir der official der richter des hofes ze Costentz verjeehen dar nach, won dise vergicht vor v´ns beschechen vnd ouch volfu^ert ist, so haben wir durch bette der obgenanten Stro^eilin gebrůdern des hofes insigel ze Costentz gehenkt an disen brieff. Der geben ist ze Costentz an sant Martins abent nach gotz gebúrt drútzehenhundert vnd in dem sechs vnd viertzigosten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3998, S. 526-527.