Allen den, die disen brief an sehent oder ho^erent lesen, kúnd ich herr Berhtolt von Kúngsegge¹ ritter, daz fúr mich kam an offen gericht, do ich der obgenant herr Berchtolt ze sant Gans² || in der stat offenlich ze geriht sass, der edel herr graf Růdolf von sant Gans von Werdenberg³ vnd dú edel frow fro Vrsell von Fatz⁴ grafin von sant Gans des ietzgenanten graf Růdolfes von || Werdenberg elichú husfrow, vnd bat ir dú obgenante fro Vrselle ainen fúrsprechen geben, vnd do si den genam, do offenot si mit ir fúrsprechen vnd bat ir eruarn an ainer vrtail, wie || si stan so^elt, daz es kraft hette vnd och reht were nu vnd her nah. Do ward ir ertailt mit gemainer vnd besamnotter vrtail, were daz, daz si sich ihtes entzihen vnd vf geben wolt, daz si danne ainen andern vogt, der ir genoss were, v´ber die sach nemen so^elt mit des egenanten graf Růdolfes von Werdenberg ir elichen wirtes willen vnd gunst. Do ward ir ze vogt geben der edel herr graf Hartman von Werdenberg von sant Gans⁵ mit des vorgenanten edeln herren graf Růdolfes von Werdenberg haissen willen vnd gunst, als ir ertailt wart, vnd do si do beuogtot wart, als vrtail gab, do offenot si mit ir vogt vnd fúrsprechen, si hette mit graf Růdolfen ir elichem wirt ze koffen geben ir lieben swester fro Kúngunden von Fatz⁶ grafin von Tockenburg graf Ffrideriches von Tockenburg⁷ elicher wirtenn vnd graf Georyen, graf Ffriderichen, graf Donatten, graf Kraften, graf Dyethelmen grafen von Tockenburg gebrůdern⁸ vnd iren erben daz tal, daz man nempt Schanuigge⁹ vnd bi Cûr¹⁰ gelegen ist, mit lút vnd mit gu^etern vnd mit allen den rehten, so dar zů ho^ert, als der brief¹¹ sait, der vmb den ko^vf geben ist, vnd bat ir aber do eruarn an ainer vrtail, wie si sich des ietzgenanten tals lút vnd gu^etern verzihen mo^eht vnd vfgeben solt, daz es kraft hette vnd och reht were nu vnd hernah. Do ward ir ertailt mit besamnotter vrtail, daz si daz vorgenant tal Schanuigge lút vnd gu^eter mit ir vnd ir vogtes handen gůtem willen vnd gunst vnd mit des rihters handen vf ga^eb vnd sich entzig in Růdolfes des Asters hant ze der obgenanten edelen frowen fro Kungunden von Fatz gra^efin von Tockenburg vnd graf Georien, graf Ffrideriches, graf Donatz, graf Kraften vnd graf Dyethelmen grafen von Tockenburg vnd ir erbo wegen, won es dem obgenanten Růdolfen dem Aster enpholhen wart, vnd do dis alles beschach, als si dú vrtail lerte vnd als mit gemainer vrtail ertailt wart, daz es kraft hette vnd och reht were. Do bat im der obgenant Růdolf der Aster ze der obgenanten edelen frowen von Tockenburg vnd der vorgeschribenn grafen von Tockenburg wegen eruarn an ainer vrtail, ob dis alles beschehen vnd follfu^ert were, daz es kraft hette vnd och reht were. Do wart es ertailt mit besamnotter vrtail, daz es alles beschehen were, als reht were, vnd do dis alles beschach, do bat der obgenant Růdolf der Aster ze der obgenanten edelen frowen fro Kúngunden von Fatz gra^efin von Tockenburg vnd der obgenanten grafen von Tockenburg wegen, daz man inan dar vmb brief gaib, da ward ertailt mit besamnotter vrtail, daz man inan brief gaib von dem geriht, als da vor geriht beschehen vnd follfúrt wart. Wir graf Hartman, graf Růdolf von Werdenberg von sant Gans gebrůder vnd fro Vrselle von Fatz gra^efin von sant Gans vergehent offenlich an disem brief ainer gantzer warhait aller diser ding vnd daz allú disú vorgeschribenn ding beschehen vnd follfu^ert sint von v´ns vnd mit vnserm gůten willen vnd gunst vnd als mit gemainer vnd besamnotter vrtail ertailt wart, daz es kraft hette vnd och reht were. Vnd des ze warem vnd offem vrkúnd, daz dis alles beschehen ist, als vor geschriben stat, so henkent wir v´nserú aigen insigel offenlich an disen brief. Dar nah vergih ich herr Berchtolt von Kúngsegge ritter, daz dis alles vor mir an offem^a) geriht ze sant Gans in der stat vor mir mit vrtail beschehen vnd follfu^ert ist. Vnd des ze warem vnd offem vrkúnd aller diser ding vnd won es mir ertailt wart, so henk ich och min^b) aigen insigel offenlich an disen brief, der ze sant Gans geben ist, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar vnd dar nah in dem drúvndfúnftzgosten jar, an der nehsten mitwochen nah v´nser frowen tag ze der liehtemisse.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4281, S. 176-177.