Allen den, die disen brief ansechent oder ho^erent lesen, kúnd ich Johans von Sechein¹ ritter vogt vnd wir der rat der stat ze Rappreswil² vnd veriechen^a) || offenlich an disem brief, daz fúr v´ns kam an offen gericht fro^vw Adelheit wilent Hermans seligen Sluffers elichú tochter mit Fritschin Sto^erin ir elichen || manne vnd veriachen da offenlich vor v´ns sú beidú einhelleklich vnd mit bedachtem můt, dz sú hettint recht vnd redlich ze ko^vffen geben dem || erberren Růdolf dem Keller burger ze Rappreswil vnd fro^vwen Annen siner elichen wirtin ir rechtung der eigenschaft an den gu^etern, so hie nach geschriben stand, dú die egen(ant) fro^vwen Adelheid angefallen waren von rechter erbschaft wegen vnd an erstorben von Růdolf Grammer seligen ir^b) rechten vetter, der selben gu^etern si warten wz nach tod der egenanten fro^vwen Annen Kellerrin, der libding es wz. Des ersten zwene mút kernen geltes vf dem fúnften teil des fares ze Rappreswil, dz ko^vft wart von Ru^edin Schilin seligen, dz Heinrich Hecho hat, vnd ein halben mút kernen geltes in dem teil des fares, dz Lútis Scherrers ist, vnd fúnf stuk geltes in stritvach in fronfach vnd in stokfach vnd den zechenden ze Togwile³, der jerlich giltet funf mút kernen, vnd vergoten o^vch inen beiden vnuerscheidenlich dú egenanten gu^eter an des egenanten vogtes hant, alz vrteil vnd recht gab, vnd entzigen sich da der egenanten eigenschaft vnd aller der ansprach vorderung vnd rechtes, so^c) sú darzů han oder haben mochten, vnd dú selben eigenschaft der egenanten gu^etern niemer wider anzesprechen weder mit gericht nach an gericht noch schaffen getan werden nu oder hie nach an alle geuerd. Hie vmb sú von inen beiden enpfangen hant in eines rechten vnd redlichen ko^vffes wis funfzig pfunt pfenning gůter vnd genemer Zúricher múntz, der o^vch sú von inen nach ir vergicht gar vnd gentzlich gewert sint vnd in ir redlichen offenbaren nutz bekeret. O^vch hant sú inen gelopt bi gůten trúwen, des egenanten ko^vffes gůt wer ze sinde nach recht an allen den stetten, da sin der egenant Růdolf Keller vnd fro^vw Anna sin elichú wirtin bedurften oder ir erben, ob sú nút werint, an alle geuerd. Vnd wan^d) dirr ko^vf vnd dú vergung alles beschechen ist vor v´ns an offen gericht, alz vrteil vnd recht gab, vnd andern erberren lúten, die zegegen waren, die dar vmb gefragt wurden vnd erteilton vf den eid, vnd mit aller sicherheit ehafti worten vnd werken, so dar zů notdúrftig sin mocht, dar vmb so hant wir durch bette willen beider teilen vnser stat insigel offenlich gehenket an disen brief ze einem vesten waren vrkunt vnd dz es kraft vnd macht nu vnd hie nach hab vnd stete belib alles, dz hie vorgeschriben stat. Dis beschach vnd wart dir brief geben des jares, do man zalt von gottes gebúrt drúzechen hundert vnd funfzig jar, darnach in dem fúnften jar, an dem nechsten fritag vor sant Symons vnd sant Judas tag der heyligen zwelfbotten.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4420, S. 273-274.