Wir brůder Heinr. abt vnd aller der conuent des klosters ze Rúti¹ des ordens von Premonstrey in Kostentzer bischtom veriehent || offenlich an disem brieue, das wir empfangen haben von dem edeln vnd vnserm gnedigen herren grafen Fridrich von Toggenburg² || drú vnd zwentzig pfunt Kostentzer múntz gůter vnd geber, die in vnsers gotzhus nutz gekert sint, har vmb haben wir im gelopt || vnd binden v´ns vnd alle vnser nachkomen dar zů mit disem brieue, das wir jerlich vf den zwelften tag aprellen, die wile er lept, sin behúgt began súln in der messe, als vnsers ordens gewonheit stât, vnd sol des tages der conuent getro^est werden mit win vnd mit vischen, als verre vnd dri mut kernen vergelten mugen, vnd wenne got v´ber in gebút, das er von dirre weit gescheidet, so suln wir die selben dri mut kernen schriben vf sin jargezit vnd suln das denne began mit vigily vnd mit der messe vnd mit anderm gotzdienst, als vnsers ordens gewonheit ist, vnd sol der conuent denne vf den tag getro^est werden mit dien selben drien mut kernen, die vf dem tag siner behúgde gesetzet warent. Wir haben o^vch gelopt vnd lobens o^vch an disem brieue fúr v´ns vnd alle vnser nachkomen, das wir in der selben wise, als vor benemnet ist, erlich began suln das jarzit vnsers gnedigen herren grafen Kraftes seligen von Toggenburg wilend probstes Zúrich ze dem tůme³, vnd sol vf den selben tag o^vch der conuent getro^estet werden durch siner sele heil willen von drien mut kernen an win vnd an vischen, als vorgeschriben ist. Man sol o^vch wissen, das vnser gnediger herr graf Frid. der vorgenande durch siner sele heil willen vns o^vch gegeben hat fúnfzig guldin gůter Florener vnd mit voller gewicht vmb fúnf mut kernen geltes, die selben fúnf mute kernen geltz hat er benemmet an ein altar, den er můt hat von núwem vfzestifftenn in vnserm kloster, do er sin begrebt hat erwelt, die selben fúnf^a) mut kernen suln o^vch komen dem vorgenanten conuent ze einer bitantze in das refentor, dar vmb haben wir dem obgenanten vnserm herren grafen Frid. gelopt vnd lobens o^vch an disem brief, alle die wile, so der vorgenant altar vngemacht vnd vngewicht ist, das wir siner sele vnd aller siner vordron selen ze troste alle wuchen an dem mentag ein messe haben in vnserm kloster, ze welem altar es vns aller komlichest ist, wenne aber der obgenant altar gemacht vnd gewicht wirt, so sint wir denne gebunden ze dem selben núwen altar zwo messen in der wuchen an dem mentag vnd an dem fridtag ze sprechchenne gotte ze lobe vnd der vorgenanden herschaft von Toggenburg ze troste. Vnd wan wir des genanten geltes der drú vnd zwentzig phunden Kostentzer múntz vnd der fúnfzig guldin von vnsers gotzhus ehaften not wegen wolbedorften, so haben wir den dikgenemten vnsern herren graf Frid. vmb die obgenanten einlif mút kernen geltes gewiset vf vnsers gotzhuses eigen gůt ze Segreben⁴ vf den hof, den man nemmet der Bleton hof, den Ru^od. Lútolt buwet, vnd gilt jerlich sechs mut kernen, vier malter habern, sechs vierteil smalsat, drie mut nussen, ein swin, das zehen schilling Zúricher pfenning gelten sol, hundert eier vnd vier schilling pfenninger^b) Zúricher. Vnd ze offennem vrkúnde vnd steter sicherheit aller dir vorgeschriben ding so geben wir dem dikgenanten vnserm herren grafen Frid. von Toggenburg disen brief besigelten offenlich mit v´nsern insigeln, der geben wart in dem jare, do von gottes gebúrte waren drúzehen hundert vnd fúnfzig jar, dar nach in dem sechsten jare, an dem andern tage ho^eimanodes.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4444, S. 291-292.