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Charter: Chartularium Sangallense 07 (1348-1361) 1359 VI 07
Signature: 1359 VI 07
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(7./8.) Juni 1359, Prag
Kaiser Karl IV. erlässt einen Landfrieden in Schwaben bis zum 11. November 1361.
Source Regest: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4602, S. 439 (Reg. Imp. VIII, 2966.).
 

cop.
Abschr. (B), Mitte 18. Jh., Stadtarchiv Augsburg, Urk.sammlung Herwart II, f. 261, nach dem verlorenen Or. (A).


    ins.
    Eintrag (R), gleichzeitig, Staatsarchiv Dresden, Cop. 1314b (Reichsregister Karls IV.), f. 62.

      x
      Wir Karl keiser & kuenig ze Beheim bekennen u. tun kunt offenlich mit diesem brieff, wann wir von angeborner gute u. von keiserlicher milde geneiget sein, sunderl(ich) frid gnad u. gemach zu schaffen allen uensern u. des heiligen reichs getriwen undertanen, des haben wir dem almechtigem gote zu lobe u. dem reich zu eren u. zu fride u. zu gemache den landen gemeinlich mit rate uensirer u. des reichs fúrsten geistlichen u. weltlichen, grafen, freyen, herren u. steten von unsern suenderlichen gnaden u. von keiserlicher macht einen lantfrid in Swaben gemacht und gesetzet, der weren sol von diesem tag uff sand Mertins tag, der schirest kumpt, u. von danne úber zwei gantze jar nach einander zu zelen, u. denselben lantfrid haben die nachgeschriben herren u. stete, der erwirdig Marquart bischoff zu Auspurg1 unser lieber fúrste u. andechtigen, die edlen Ludwig der elter u. Ludwig der jung sein vetter grafen v. Otingen2, Ulrich u. Ulrich grafen v. Helfenstina)3 u. die burger von den steten A.b), Ulm, Memingen4, Kempten5, Kaufburen6, Werde7, Nordlingen8, Dinkilspuhel9, Boppfingen10, Ezlingen11, Rutlingen12, Rotwil13, Gemund14, Halle15, Heilprunne16, Winpfen17, Wile18, Winsperg19, Costenitz20, Stantgallena)21, Lyndow22, Úberlingen23, Rabenspurg24, Bibrach25, Buchow26, Pfullendorff27, Buchorn28, Leutkirch29 u. Wangen30 unserer u. des reichs lieben getriwen gelobt u. gesworn zu den heiligen, stete veste u. gantze zu behalten an alle argelist in alle der mazze u. in allen den punkten u. artikeln, als er von worte zu worte hernach geschriben stet. Czu dem ersten haben wir diesen lantfrid gemacht umb raub, umb mort, umb brant u. umb unrecht wiedersagen u. umb anders nicht. Auch setzen u. wollen wir, daz die herren, die in dem lantfrid sint, fúnf u. die stete ouch fúnf zu dem lantfrid geben u. bescheiden sullen, u. wir sullen ouch den eilften, der ein úbirman u. ein haubtman des lantfrides sei, dorzu geben u. bescheiden, u. wer, dazc) dehaind) herre oder stat oder andere), die itzund in dem landfrid sint oder hernach dar in kumen, von iemant beschediget wordent mit raub, mit brand, mit mort oder mit vnrecht widersagen in dem vorgenanten zil, der oder die, den der schade geschehen wer, die mugent dorzu tun zu frischer tat. Wer aber, daz sie zu frischer tat darzuf) teten, so sullen sie ez bringen an die eylffe, vnd wes sich denn die eylffe oder der merer tail vnder in erkenned vff ir ayde, dar nach sullent in alle, die zu der puntnuzz gehorent, die von den eylffen oder von dem merer tail darzu vnder in gemant werdent, beholffen sein an geuerd als offt vnd als vil, biz den dir schad geschehen ist, der stozz geendet ist oderg) wirt. Ouch sullent dann die eilffe vff ir ayde iclichem herren vnd iclicher stat ir hulff vnd ir vermugent an geuard scheffen vnd tun nach ir gelehenhait.||
      § Wer ouch der ist, der in der puntnuzz ist, oder ander vnschedlich leut, die durch daz land varent, die vff dem wazzer oder vff dem land geschadget, geuangen, gewundet, beraubet oder gemurt wirdent, so sol der nachste herre vnd stat oder ander, die zu der puntnuzz gehorenth), bi den ez geschehen ist, zueylen mit iren vermugen, vnd sullent die da allez daz darzu tun, als ob es in selben geschehen were.||
      § Wer och des iemand aynen oder mer, die zu der puntnuzz gehorent, beschadgen wolten oder spys gabent oder schickent, die vff sie zugent, oder iren schaden wirbent, daz sullent die andern, die in der puntnuzz sint, wa sie daz wissent vnd erkennend, vff die aide weren vnd wenden, als verre sie kunnend vnd mugend.||
      § Wari) auch, daz die eylff oder ir der merer teil sich erkanten vff ir ayde, daz man gesezz bedurfft, es waren herren oder stat, wor man sin dann bedurffend wurd, wari) ouch, daz der vztzog vnd daz besetzz geschehe von der herren wegen, so sullent die herren den schaden han vnd liden vnd gelten vnd dazk) gelt darleihen, wes man zu dem bawen bedarff, den stetten an schaden. Ist ouch, daz der vstzog vnd daz gesetzz geschieht von der stette wegen, so sullent die stet den schaden han vnd lieden vnd gelten, waz man zu dem bawen bedorff, den herren an schaden, vnd sullent die nachsten vier stet daz gelt dar lihen, daz zu dem bawen gehort, vnd wenn daz gesezz vergangen ist, so sullen die stet alle, die in der puntnuzz sint, dar nach in ainem mande dem nachtenl) zesament kumen gen Vlme vff den eyd, vff welhen tag die vier stet, die daz gelt dar gelegenm) han, sie gemant hant, vnd sullent dann die stet daz selb gelt anlegen jedlicher stat nach irer gewonlicher stewer.||
      Ez ist ouch geret, ob man besezz bedurffend wurd, so sullen die nachsten herren vnd stet ir werk dazzu liehen vnd füren an geuard.||
      Ez ist auch geret, wer daz iemand, die in dieser puntnuzz sint oder noch darin koment, beschadget wurdent wider recht, von wem das gesche, der sol daz herren vnd steten vnd andern, die in der puntnuzz sint, verpotscheften vnd kunt machen mit seinen offnen briefen, vnd wenn sie des innenn) werdent, zu wem dann der selben dehainer, der den schaden getan hat, kumpt, der sol vff den eyd gebunden sein, denselben schadlichen haben vnd halten mit solichem ernst, als ob ym der schad selb geschehen wer, vnd sol daran dhain laito) furtragenp).||
      Wer ouch den, die in dieser puntnuzz sint, dehainen schaden tuet mit raub, mit brand, mit mord, mit vnrecht widersagen, wer die oder yren dheinen mit wissend hauset oder haymet, der ist in den selben schulden als der selbschuldige.||
      Wer ouch, das yemand mit dem rechten verdirbt wirt, wolt yemand darumb vient sin, der sold in den selben schulden sein, als der gewest ist, der mit dem rechten verderbt ist.||
      Vnd wer aynen schedlichen man, wor man den weiz, angrifft oder vffhebt, der ist darumb niemand nit gebunden noch schuldig, ez wari) dann, daz sie in stetten oder in margten, die gebanne, gericht vnd steck vnd galgen hetten, denselben herren oder iren amptleuten sol man daz vormals verkunden vier tag.||
      Ez sol ouch nemand futern, mit nemend noch bitq) bitten, dann da er dorch recht futern sol, an yn offen raysen vnd hervarten.||
      Wer auch, daz mer clage vff stundr) dann eyne, so sol man den eilfften darumb zu sprechen, vnd wes die oder der merer teil vff den eyde vber eyn kument, dez aller notdurfftigest an ze griffend seys), des sol man in gehorsamt) vnd geuolgig sein.||
      Wer ouch, desu) jemand, die in dieser puntnuzz sint, von den sachen, die dar innv) geschehen sint, dhain vientschaftw) wuchse, an dem man der selben sache bekennenx) wolt nach der puntnuzz, so sullent dem selben herren vnd stet, die in dieser puntnuzz sint, zulegen vnd beholffen sein in den vorgenanten rechten als lang, biz er der vientschafft gantzlich entladen wirt.||
      Wolt ouch jemand in diz puntnuzz kumen vnd muetet des an herren oder an stet, die in dieser puntnuzz sint, die mugent sie empfahen vnd sullent des dann an die eylff bringen, wenn sie zu sament kument, erkennen sich dann die eylff, daz in der zu der puntnuzz fuegt, so sol er dar inne beleiben, fuegt aber er in nicht, soy) sol er darausse sein.||
      Ez ist ouch geret, daz die eylff oder der merer tail zu den vier quatertempernz) alle jar zu eynander kumen sullent geyn Vlm ie vff den nachsten suntag nach der quatertempern, vnd sullent da richten vff die eyde vmb raub, vmb brand, vmb mort vnd vmb vnrecht widersagen vndaa) anders nicht, vnd sullent daz vsrichten nach dem rechten.||
      Wer auch, daz jemand zwischen den quatertempern icht beschach, des er clagen welt, der sol daz an den obman bringen, erkennet sich der dann, daz die sach als notdurfftig ist, daz er die sach allain nicht vsrichten wil, vnd des er der zehener darzu bedurffe, so sol er sie zu ym besenden gen Vlm, vnd die sullent dann zu ymab) komen vnuertzogelich vff die eyde vnd sindac) die clage vnd die gebristen vsrichten nach notdurfft vnd nach dem rechten.||
      Wir nement ouch in diz puntnuzz alle stifft, gotshuser, pfaffen, geistlich vnd werltlich, die in diesem zilen sint, als sich die puntnuzz schachad), u. ae) ouch dorzu kaufleut, pilgreim, geste u. alle ander gemeinlich geistlich u. werltlich unschedlich leute. Wir wollen ouch, daz iclicher herre, fúrste, grafen, freyen, ritter u. knechte u. ouch die stete, die diesen lantfrid gesworn haben oder noch sweren werden zu halten, bi allen iren rechten, freiheiten, gnaden, guten gewonheiten u. ouch brifen bliben sullen, als sie die von Romischen keisern unsern vorfarenaf), von uns u. dem reich herbracht u. behalten haben. Mit urkund ditz briefs versigelt mit unserm keiserlichen maiestat insigel. Geben zu Prag nach Crists gepurt 1359, an dem nehsten freitag vor dem heiligen pfingistag, unserer reiche in dem dreutzehenden u. des keisertums in dem fúnften jare.||
      Per dominum imperatorem Jo. Eystetensisag)31.
      Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4602, S. 439-442.

      Original dating clausean dem nehsten freitag vor dem heiligen pfingistag

      Editions
      • Glafey, S. 466, Nr. 345 (nach R). - Ruser II, 1076 (nach B).

      Comment

      Zum Datum: Die Ausfertigung für Augsburg (B) ist auf den 7. Juni datiert, der Registereintrag (R) auf den 8. Juni.$$Druckvorlage für den Beginn und den Schluss der Urkunde ist die abschriftlich erhaltene Ausfertigung für Augsburg (B), für die eigentlichen Landfriedensbestimmungen der Registereintrag (R), welcher bis auf einige unwesentliche Abweichungen mit dem entsprechenden Text von B übereinstimmt.


      LanguageDeutsch

      Notes
      a) B. - b) B, Kürzung für Augsburg. - c) Bis hierher nach B. - d) Von hieran nach R; der vorangehende Text in R lautet: Ditz sind die artikel des landfrids. Des ersten vmb raub, vmb brand, vmb roblich mort vnd vmb vnrecht widersagen, vnd vmb anders nicht. Mer sol man wizzen, daz man zu dem landfrid geben hat fumfe von den herren vnd fumfe von den stetten, vnd sol vnserr herre der kayser den eilffen darzu geben mit der beschaidenhait, ob. - e) In B folgt leute. - f) In B folgt nicht. - g)und B. - h)ge über der Zeile nachgetragen R. - i) R, wer B. - k) In R folgt durchgestrichen kost. - l) R, statt nachsten. - m) R, geliehen B. - n)ermanet B. - o)geleit B. - p)vervahen B. - q) R, mit B. - r)stut durchgestrichen, von anderer Hand darüber stund R, stunden B. - s)sie durchgestrichen, von anderer Hand darüber sey R. - t) Davor h durchgestrichen, danach sein durchgestrichen R. - u) R, daz B. - v) R, denne B. - w) Es folgt durchgestrichen wusch R. - x) R, bekomen B. - y)so über der Zeile nachgetragen R. - z) In B folgt: daz man deusche goltvaste nennet. - aa) In B folgt umb. - ab)ym über der Zeile nachgetragen R. - ac) R, sullen B. - ad) R, streket B. - Hier endet R. Von anderer Hand folgt noch: Anno LIX°. am sunabend vor pfingsten. - ae) Von hier an bis zum Schluss nach B. - af) Es folgen 5 Punkte B. - ag) In B folgt noch: In dorso sigillum impressum. - 1 Markward v. Randegg, 1348-1365 Bischof v. Augsburg. - 2 Ludwig VIII. (1322 - + 1378) u. Ludwig X. (+ 1370) v. Öttingen (nö. Nördlingen, bayer. Schwaben). - 3 Ulrich u. Ulrich v. Helfenstein (sö. Geislingen BW). - 4 Memmingen, bayer. Schwaben. - 5 Kempten, Allgäu. - 6 Kaufbeuren, bayer. Schwaben. - 7 Donauwörth, ebd. - 8 Nördlingen, ebd. - 9 Dinkelsbühl, Mittelfranken. - 10 Bopfingen, ö. Aalen BW. - 11 Esslingen BW. - 12 Reutlingen BW. - 13 Rottweil BW. - 14 Schwäbisch Gmünd BW. - 15 Schwäbisch Hall BW. - 16 Heilbronn BW. - 17 Wimpfen, n. Heilbronn BW. - 18 Weil der Stadt, w. Stuttgart. - 19 Weinsberg, ö. Heilbronn BW. - 20 Konstanz. - 21 St. Gallen. - 22 Lindau, Bayern. - 23 Überlingen BW. - 24 Ravensburg BW. - 25 Biberach a. d. Riss BW. - 26 Buchau, nö. Saulgau BW. - 27 Pfullendorf BW. - 28 Buchhorn, ht. Friedrichshafen BW. - 29 Leutkirch BW. - 30 Wangen i. Allgäu. - 31 Domherr v. Eichstätt, vgl. Nr. 4564, Anm. 1.
      Places
      • Prag
         
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