Allen den, die disen brief ansehent lesent oder ho^erent lesen, kúnden wir die nâchgenemten Růdolf von Roschach kylchunherre der kylchun || ze Roschach¹ vnd Růdolf sin brůder kylchunherre der kylchun ze Heriso^vw² vnd veriehent offenlich mit disem brieue, daz fúr v´ns kam || der erber vnd wolbeschaiden V^olrich Sa^erri vnd veriach offenlich vor v´ns fúr sich vnd fúr alle sin erben vnd nachkomen, daz er mit || gůter vorbetrahtung willeklich verko^vft hett vnd ze ko^vffenn geben hett reht vnd redlich dem beschaiden kneht Nycolausen Sigristen von Hennberg³ dem schnider vnd sinen erben, ob er enwa^er, zwai malter baider korn, ain malter vesan vnd ain malter haber gůtes kornes sant Galler messes ja^erliches geltes vsser dem hof ze Wiggenwille⁴ vnd vsser allen den gu^etern, die darzů vnd darin geho^erent, die er von v´ns ze lehen hât, vmb siben pfunt vnd vmb siben schilling pfenning gůter vnd genger Costentzer múnse, der er gantzlich vnd gar von im gewert wa^er vnd enphangen hett vnd an sinen offenn nutz bekêrt an den stetten, da er sinen grôssen schaden mit verkomen hett. Vnd bat v´ns da der selb V^olrich Sa^erri ernstlich, daz wir im daz verhangdint vnd v´nsern willen vnd gunst darzů ga^ebint vnd dú selben zwai malter baider korn ja^erliches geltes ab dem vnd vsser dem vorgeschribenen hof vnd gu^etern lihent dem vorgenemten Nycolausen Sigristen vnd sinen erben, ob er enwa^er. Do erhorten wir sin ernstlichen bet vnd lúhent dem vorgenemten Nycolausen Sigristen dú vorgeschribenen zwai malter baider korn ja^erliches geltes ab dem vnd vsser dem vorgeschribenen hof vnd gu^etern ze Wiggenwille vnd lihent im vnd sinen erben reht vnd redlich mit disem brieue ze rehtem lehen mit so^elicher beschaidenhait vnd mit dem rehten, als hie nâch geschriben stât an disem brieue, daz der vorgenemt V^olrich Sa^erri vnd sin erben, ob er enwa^er, vnd alle die, in der hant dann der vorgeschriben hof vnd gu^eter iemer ka^emint, dem êgenemten Nycolausen Sigristen vnd sinen erben, ob er enwa^er, dú vorgeschribenen zwai malter baider korn aller ja^erlich ie ze sant Martis tag ainer mîl verre von dem vorgeschribenen hof, welen weg sú dann wellent, geben vnd antwúrten sont ân allen fúrzug vnd ân allen iren schaden. Weles jâres aber sú daz niht ta^etint vnd dú selben zwai malter baider korn niht rihtint vnd ga^ebint gantzlich vnd gar, ê daz sich dú ander zwai malter baider korn von dem vorgeschribenen hof erlo^vffent vnd geuallent, weles jares daz bescha^ech, so hât der êgenemt Nycolaus Sigrist vnd sin erben, ob er enist, friges vrlob vnd vollen gewalt, den vorgeschribenen hof vnd gu^eter ze Wiggenwille dannenhin ze besetzzenn vnd ze entsetzzenn vnd da mit ze tu^enne, was in nutzlich ist, vnd was in dehaines jâres von dem selben hof vnd gu^etern inhendes wirt v´ber daz sú dez selben kornes, so in dann ie dez selben jares vss gestanden ist, ân allen iren schaden, gantzlich gewert werdent, daz sont sú dem egenemten V^olrich Sa^errin oder sinen erben ald nâchkomen ân allen fúrzug wider geben. Ez ist o^vch mit namen berett vnd bedingot, wenn sich dú na^ehsten sechs jâr, die ân vnderlâss aller schierost nach ain ander koment nâch dem tag, als dirre brief geben ist, gantzlich erlo^vffen hant, weles jares denn dannenhin der êgenemt V^olrich Sa^erri oder sin erben, ob er enwa^er, den vorgenemten Nicolausen Sigristen oder sin erben, ob er enwa^er, ermanent mit siben pfunden vnd mit aht schillingen ald mit siben pfunden vnd mit sechs schilling pfenningen gůter Costentzer múnse, weders dann der selb Nycolaus oder sin erben wellent, vnd sú dero gantzlich gewerent vor sant Johans tag dez To^vffers ze súngihten, so sont dann dú selben zwai malter korn geltes von dem vorgeschribenen hof vnd gu^etern dem êgenemten V^olrich Sa^errin vnd sinen erben, ob er enwa^er, von dem vorgenemten Nycolausen vnd von sinen erben gantzlich ledig sin. Vnd ze ainem waren vrkúnde vnd gantzer sicherhait aller der vorgeschribenen dinge vnd gedinge so haben wir die vorgenemten von Roschach gebrůder v´nserú insigel gehenkt an disen brief, darnach vergich ich V^olrich Sa^erri da vorgenemt offenlich mit disem brieue ainer gantzer wârhait aller der dinge vnd gedinge, so von mir an disem brief da vorgeschriben stânt, vnd ze mêrer sicherhait der selben dinge so han ich o^vch fúr mich vnd alle min erben vnd nâchkomen min insigel gehenkt an disen brief. Der geben ist ze sant Gallen an dem na^ehsten ma^entag vor sant Johans tag dez To^vffers ze súngihten, do man zalt von Cristus gebúrt drúzehenhundert jâr, fúnfzig jâr vnd darnach in dem núnden jâre.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4605, S. 443-445.