Wir Rudolf der vierd von gots^e gnaden ertzhertzog ze O^ester.² ze Steyr vnd ze Kernden, fúrst ze Swaben vnd ze Elsazzen, herr ze Krayn, auf der Marich vnd || ze Porttnaw vnd dez heiligen Ro^emischen reichs obrister jegermaister emb(ieten) vnserm getrewn^e lieben hertzog Frider. von Tekk³ vnserm lantvogt in Swaben vnd || in Elsazz vnd Johansen von Langenhart vnserm vogt ze Raprechtswil⁴ oder wer ie ze den ziten vnser lantvogt in Ergow^e vnd in Turgow^e vnd vnser || vogt ze Raprechtswile ist vnser gnad vnd allez gůt. Wir sein ze rate worden vnd v´berein komen mit vnserm rat, daz wir vber vnser núwen prugg ze Raprechtswil haben vnd nemen wellen ein zol, also daz man von ritenden vnd ganden leúten vnd ouch von allerhand vich neme als vil ze zolle, als man vormals bi gůtem vetter ze gewonlichem verschatz genomen hat, in aller der mazze, als derselb verschatz bi vnsern ziten genomen vnd herkomen ist vnd als den vnser o^eheim von Habspurg⁵ an vns bracht habent. Daz ist ze merken, als wir bewiset sein, von eim ieglichem ganden menschen ein phenning, von ein ritenden menschen drey phenning, von eim ieglichen grozzen houpt, daz ist von rossen mulen eseln rindern ochsen vnd ku^eyen von ieglichem houpt zwen phenning, darnach von kelbern schaffen po^ekken geissen swinen gewachsen vnd vngewachsen vnd von allem solichem klainem vihe iungem vnd altem eins in daz ander sol man nemen ie von vier houpten einen phenning. Ist ouch, daz man von mulken oder von keinerlay anderm gůte vormals icht ze verschatz gegeben hat, als vil sol man ouch da von nemen ze zolle. Wir ne^amen ouch in disem zolle vzz vnser purger von Raprechtswille vnd vnser lút in der Marich⁶, daz die lediklich ane choufmanschaft vnd ane vihe v´ber die egen(anten) vnser prug riten vnd gan mugen frilich vnd ane allen zol. Was si aber choufmanschaft vnd vihe dar vber tribent vnd fu^erent, da von sullen si zol geben als ander leút. Ouch emphelhen wir v´ch, daz ir denselben zol mit einem erbern getrewn^e frumen manne besetzent, vnd waz da von geuallet, das ir vns das getrewelich innement vnd es legent alle jar mit gůter gewizzen, als es euch ie aller nothurftigest dunke, an den bu vnsrer purg vnd statt ze Raprechtswil vnd ouch an die egen(anten) purgg^a), daz die alle zit in gůter vestigung behebt werde, vntz das wir icht anders da mit schaffen, ir sullent ouch disen zol ru^effen haizzen offenlich vnd chunden in vnsrer statt ze Raprechtswil, wan wir solich friheit vnd recht haben von dem heiligen Ro^emischen rich, daz wir in allen vnsern landen vnd herscheften, die wir nu haben oder die wir hienach gewinnen, mugen vfsetzen vnd absetzen, swas vnd wie wir wellen, vnd sol man ouch vns vnd allen vnsern aufsetzen vnd absetzen gehorsam sin in vnsern landen als vo^elklich als dem Ro^emischen keyser in des heiligen Ro^emischen richs landen. Mit vrchund ditz briefs. Geben ze Wienn an samztag vor sand Veyts tag nach Krists geburd dreutzehen hundert jar, darnach in dem sechtzigistem jar, vnsers alters in dem ain vnd zwaintzigistem vnd vnsers gewalts in dem andern jare.||
+ Wir der vorgenante herzog Ruodolf sterken disen pirief mit dir vnderschrift vnser selbs hant +^b).

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4685, S. 503-504.